The Wombats - Beautiful people will ruin your life
Kobalt / Rough Trade
VÖ: 09.02.2018
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Spitzbuam
Süß. Auf so vielen verschiedenen Ebenen: The Wombats bleiben die wahrscheinlich knuddeligste Band im fidelen Indie-Pop, da reicht schon ein Blick auf die wieder mal viel zu ulkige Tracklist. Ihre Songs handeln von Eiscreme, Honig und Zitronen, manchmal aber auch von exotischen Tieren. Das war selbstverständlich schon immer so, und wird sich möglicherweise nie ändern. Denn schon zu Zeiten ihres Debütalbums hatten die drei Jungs aus Liverpool ein perfektes Rezept für gute Laune parat, Anpassungen in Stil und Sound nahmen sie seither nur in homöopathischen Dosen vor. Auch ihr mittlerweile viertes Album "Beautiful people will ruin your life" will da gar nichts groß ändern. Wie sagte einst ein großer deutscher Philosoph: Halt, Stopp! Das bleibt alles so, wie's hier ist.
Und so schmieren und ölen Matthew Murphy, Dan Haggis und Tord Øverland-Knudsen weiter fleißig die Hitmaschine, auf dass sie uns weiter bunte, rundgelutschte Pop-Bonbons um die Ohren haut. Klappt gleich zu Beginn bestens: "Cheetah tongue" frohlockt mit perlender Gitarre und Falsettgesang und stimmt damit prächtig auf das folgende Programm ein. Auch die erste Auskopplung "Lemon to a knife fight" lässt sich nicht den Honig vom Toast schlecken, wenn es um Melodieseligkeit und gute Laune geht. Tiefgang und Selbstoffenbarung erwartet hier ohnehin keiner: The Wombats sind ironische Spitzbuben, eher Sitcom als Drama, ihr Unterhaltungswert bleibt daher auch auf Kurzfristigkeit angelegt. Man könnte ihnen nur zu leicht einen Strick daraus drehen, müsste dafür aber schon sehr verbittert sein.
Vieles auf ihrer neuen Platte rauscht natürlich wider- und rückstandslos am Hörer vorbei, im besten Sinne als fröhlich angestochene Hintergrundbeschallung für Tätigkeiten aller Art. Und streng genommen haben niedliche Indiepop-Songs wie "Black flamingo" auch keine andere Funktion: Sie stillen den Hunger auf akustischen Süßkram wie dereinst die Bubblegumpop-Produktionen der späten Sechzigerjahre. Im besten Fall fallen also neue Hits ab, für die man dann auch mal wieder auf ein Konzert der Wombats geht, um ganz ausgelassen der Leichtfüßigkeit zu frönen. Schön, wenn man den Kopf mal wieder nur zum Nicken und Getränke einfüllen benutzen kann und sich nicht mit irgendwelchen weltlichen Nichtigkeiten herumplagen muss.
"Beautiful people will ruin your life" tröpfelt also im steten Schönklang-Modus vor sich hin, klingt mal nach Vampire Weekend, erinnert in den etwas schwächeren Momenten an, erm, Keane und in besonders guten an, erm, The Strokes, deckt aber sonst auch die ganze Palette des Nullerjahre-Sounds ab, ohne rot zu werden. "Ice cream" könnte gegen Ende freilich ein Anwärter fürs frühjährliche Picknick-Tape werden, mit seinen dunklen Akkorden und dem spannungsvollen Aufbau. Und mit "Dip you in honey" auf den Ohren wird noch aus jedem käsigen Schluffi ein strahlender Beach Boy. Eine Leistung, die man "am Ende des Tages" sicherlich nicht hoch genug einschätzen kann. Sweet.
Highlights
- Cheetah tongue
- Ice cream
Tracklist
- Cheetah tongue
- Lemon to a knife fight
- Turn
- Black flamingo
- White eyes
- Lethal combination
- Out of my head
- I only wear black
- Ice cream
- Dip you in honey
- I don't know why I like you but I do
Gesamtspielzeit: 37:43 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27366 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-09-27 18:41:34 Uhr - Newsbeitrag
Video-Link: |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27366 Registriert seit 08.01.2012 |
2018-04-16 19:42:33 Uhr - Newsbeitrag
The Wombats veröffentlichen das neue Video zu ihrer Single "Turn" / Derzeit auf DeutschlandtourThe Wombats haben das offizielle Video zu ihrer Single "Turn" veröffentlicht. Der Song stammt vom gefeierten vierten Album "Beautiful People Will Ruin Your Life", das im Februar erschienen ist. "‘Turn’ was written in New York and is probably the most electronic song on the album. Which is weird as I was pushing for the album to be more organic and less synth driven. ‘Turn’ was… kind of a beautiful mistake”, erklärt Frontman Matthew “Murph” Murphy. The WombatsRegisseur Brother Willis (Beirut, King Krule, Wolfmother) über die Entstehung zum Video: “There was something about the pace of the song, coupled with the title of course, that suggested a constantly spinning visual to me. The lyrics so visually depict specific memories that it seemed like a logical way to show memories floating around inside Murph’s head. Also, I love disembodied brains.” |
squandr |
2018-02-13 19:49:24 Uhr
Traumhaft schmissige erste Albumhälfte welche in 'White Eyes' seinen absoluten Höhepunkt findet. Meiner Meinung nach die beste Nummer seit 'Moving to New York' inklusive 40 Sekunden Bono Vox Intro :D2.Hälfte kann leider nicht ganz mithalten, in dem Fall eine sehr starke 6/10. Die Anspielung an die Strokes unterstreiche ich auch, 'I only wear black' könnte direkt von Casablancas selbst sein. |
Aber_ |
2018-02-13 14:10:08 Uhr
Ich denke nicht, dass das zwei wirkliche Einflüsse sind. Immerhin gab es die Band ja schon, als die beiden Bands aufkamen... Raushören kann ich Keane (zum Glück) auch nicht. |
musie Postings: 3947 Registriert seit 14.06.2013 |
2018-02-13 12:09:32 Uhr
Interessant, dass hier in der Rezi Out of my Head nicht bei den Highlights ist. Auch I only wear black find ich richtig gelungen. Was hingegen wirklich stimmt, sind die Vergleiche mit Keane und The Strokes. Genau diese beiden Einflüsse hört man raus... |
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Referenzen
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