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Awolnation - Here come the runts

Awolnation- Here come the runts

Red Bull / Sony
VÖ: 02.02.2018

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Alles kann, alles muss

Wer Awolnation nur von ihrem Hit "Sail" kennt, ist lediglich unzureichend vorgewarnt. Klar hatte dieses grobschlächtige Stück schon nicht mehr alle Latten an der Grundstücksbegrenzung befestigt. Aber die rotierende Truppe um den Kalifornier Aaron Bruno ist mehr als nur der leicht durchgeknallte kleine Bruder von Imagine Dragons. Rock, Punk, Dubstep, Elektropop – jede ernsthaft versuchte Genre-Einordnung wird zum lachhaften Versuch, dem chaotischen Treiben irgendwie Herr zu werden. Dass der dritte Longplayer "Here come the runts" mit dem Titeltrack erst mal gefühlte 50 verschiedene, ineinander hineinstolpernde Parts präsentiert, ist sozusagen Teil der Agenda. Bruno shoutet dazu nur, kommt nicht zur Ruhe, täuscht Rock an, täuscht Dancefloor an, um dann doch die Gitarren auf wildgewordenen Pferde galoppieren zu lassen, das Gehirn hat sich derweil von ganz allein ins Nirwana verabschiedet. Und die Trackanzeige hat noch nicht mal umgeschaltet.

Es bleibt ein Rodeoritt, der erst einmal die Schwächlinge abschütteln will. Denn "Here come the runts" ist im Kern doch weitaus beruhigter, als es in den ersten Minuten den Anschein macht. Auch wenn ein "Miracle man" von seiner Hyperaktivität lebt, als ob ein zehn Minuten langer Song hektisch in nur drei gespielt werden müsste. Bruno schafft aber das nicht unbedingt leichte Unterfangen, in seinem Trubel den Song nie nervig werden zu lassen. Stattdessen dürfte das Ding vor allem live durch die Decke gehen. Mit weniger Hummeln im Rektum, aber nicht minder hitverdächtig ist das teilzeitstotternde "Passion" unterwegs, welches die Nähe zu EDM-Fastfood nur oberflächlich antäuscht, aber in seiner Struktur weitaus raffinierter ist. Und der albern-pathetische Chor zum Schluss ist ein Einfall, den man erst mal haben muss. "Here come the runts" sorgt vor allem in der ersten Albumhälfte durch derartige Schlagfertigkeit für Begeisterung wie im Dancefloor-Filler "Jealous buffoon", der Franz Ferdinand nicht mehr so recht einfallen will.

Zu schade deshalb, dass weiter hinten die Wendigkeit und Schnittigkeit heruntergefahren wird. Was vielleicht für die mentale Stabilität ganz entspannend sein kann, aber auch irgendetwas vermissen lässt. "Table for one" fehlt da plötzlich die zweite ironische Ebene hinter der Pathosnummer, die vier Tracks zuvor "Handyman" mit seinem verrauschten Rock und Stilblüten wie "I can fix your hand / I can be your handyman" noch hatte. "My molasses" imitiert zwar mittendrin Boney M.s "Mah-mah-mah-mah", das Lady Gaga schon erfolgreich recycelt hatte, hat aber mit seinem Midtempo-Stakkato-Rock keinen ordentlichen Kontext dafür. "Cannonball" bleibt auch einen Tick zu stumpf, um mit den verwandten Energiebündeln vom Anfang mitzuhalten. Wenigstens die Texte sind weiterhin nobelpreisverdächtig. "Shoot like a cannonball / Fall like an animal / Breathe in your love." Kann man so stehen lassen.

Da braucht es als Ausgleich die Wir-holen-noch-mal-alles-raus-Mentalität des sechsminütigen Closers "Stop this train". "Finally coming up for some air" heißt es da nicht umsonst – und der Wechsel von Rocknummer zu Ruhepol hin zur finalen Raserei ist absolut mitreißend. Den theatralischen Abschluss haben Awolnation drauf. Und dass dieses Album nicht den Fehler von "Megalithic symphony" und "Run" wiederholt und sich stattdessen mit einer kompakten Dreiviertelstunde zufrieden gibt, kann als Lernferfolg verbucht werden, sodass keine Ermüdung eintritt. Aber es stimmt angesichts der Grandiosität der ersten Hälfte schon etwas missmutig, dass Bruno sich danach stellenweise in Belanglosigkeiten verliert. Hoffentlich ist das kein Anzeichen für eine gesetztere Zukunft. Dann doch wirklich lieber der stimmig inszenierte Overkill mit geschmacksfreien Lyrics, halsbrecherischen Tempo- und Stilwechsel und dem Kitt, der alles irgendwo doch zu einem Hit zusammenhält. Imagine Dragons brauchen schließlich keinen kleinen Bruder.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Passion
  • Miracle man
  • Handyman
  • Jealous buffoon
  • Stop that train

Tracklist

  1. Here come the runts
  2. Passion
  3. Sound witness system
  4. Miracle man
  5. Handyman
  6. Jealous buffoon
  7. Seven sticks of dynamite
  8. A little luck... and a couple of dogs
  9. Table for one
  10. My molasses
  11. Cannonball
  12. Tall, tall tale
  13. The buffoon
  14. Stop that train

Gesamtspielzeit: 45:48 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31659

Registriert seit 07.06.2013

2018-01-26 09:31:59 Uhr
Klingt interessant, die Rezension.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-01-25 21:20:00 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2018-01-24 18:07:26 Uhr - Newsbeitrag
AWOLNATION

Neues Video "Handyman"

Album "Here Come The Runts" am 02.02. auf Red Bull Records / Sony



Der mehrmals mit „Platin“ ausgezeichnete US-Musiker/Songwriter Aaron Bruno aka AWOLNATION, präsentiert das Video zu der neuen Single "Handyman". Der Song stammt aus dem am 02.02. erscheinenden neuen Albums "Here Come The Runts“ (Red Bull Records/Sony). Eine eingängige melodiöse Pop/Rock Nummer, mit den unverkennbaren AWOLNATION trademarks.

Den kommenden Longplayer "Here Come The Runts“ hat Aaron Bruno in seinem Home-Studio in Malibu in Kalifornien geschrieben, produziert und aufgenommen.

Mit "Sail" (aus dem PLATIN Debüt-Album "Megalithic Symphony") schafften AWOLNATION den Durchbruch und brachen weltweit Rekorde:
Der Song erreichte u.a in Deutschland Gold, in den Staaten 6x PLATIN etc., darauf folgte 2015 "Run" inkl. dem Nummer 1US- Hit “Hollow Moon (Bad Wolf)” , sowie die Top 5 Tracks “I Am” and “Woman Woman,”

——————————————

AWOLNATION -Live:
07.04.2018: Frankfurt – Gibson
12.04.2018: München – Backstage Werk
18.04.2018: Berlin – Kesselhaus
19.04.2018: Hamburg – Uebel & Gefährlich

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-12-07 17:27:10 Uhr - Newsbeitrag
AWOLNATION

"Seven Sticks Of Dynamite" Video

feat. RICK RUBIN , DUFF McKAGAN & DR WOO

Neues Album „Here Come The Runts“ am 02.02.18




Der bereits mehrmals mit „Platin“ ausgezeichnete US-Artist AWOLNATION präsentiert das Video zu dem neuen Song "Seven Sticks of Dynamite“ .

Das unterhaltsame Western-Video endet in einer wüsten Bar-Schlägerei zwischen zwei Surfer und Biker Gangs, mit dabei sind u.a. der Starproduzent RICK RUBIN, DUFF McKAGAN (Guns N’ Roses, Velvet Revolver etc.) und der legendärer Tattoo Artist Dr.Woo.

Der von Riley Harper (Hollywood Stuntman u.a. Little Miss Sunshine, Straight Outta Compton, Sons of Anarchy etc.) und Aaron Bruno selbst produzierte Clip wurde im The Old Place in Agoura Hills CA gefilmt und ist hier einsehbar:

„SEVEN STICKS OF DYNAMITE“ Video


Aaron Bruno aka AWOLNATION kommentiert den Clip folgendermaßen:

‘I've always wanted to make a video at The Old Place with all of my friends and showcase the spirit of old California,’ says front-man Aaron Bruno. Director Riley Harper adds, ‘It’s pretty awesome when you get to film a bar brawl, but when you have free reign to shoot it at your local watering hole with all of your friends, that’s just a recipe for a good time and a great outcome!”

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-11-13 18:09:00 Uhr - Newsbeitrag
AWOLNATION

Offizielles-Video zu "Passion“ (feat. Skater OG DE SOUZA)



Neues Album „Here Come The Runts“ am 02.02.18


AWOLNATION präsentieren zu der aktuellen Elektro-Indie-Rock Single „Passion“, das offizielle Musikvideo.

Das Video featured die Lebensfreude und Skateboard-Leidenschaft, des prominenten brasilianischen Skaters Og De Souza,

„Passion“ Video (feat. Skater OG DE SOUZA)


Frontmann Aaron Bruno kommentiert:
“Og has a such an amazing passion for life, positivity, and of course, skating,” says frontman Aaron Bruno. “It’s an inspiration to me and what he does is a great example of how to overcome obstacles in life through your passion. I know music has saved my life on more than one occasion. It’s an honor for us that he wanted to be a part of this video and share some of his life together.”

Mit „Here Come The Runts“ erscheint am 02.02.18 das dritte AWOLNATION Studio-Album auf Red Bull Records/Sony !
Im Frühjahr folgt die Tour in Deutschland:

07.04.2018: Frankfurt – Gibson
12.04.2018: München – Backstage Werk
18.04.2018: Berlin – Kesselhaus
19.04.2018: Hamburg – Uebel & Gefährlich

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