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The Staves & yMusic - The way is read

The Staves & yMusic- The way is read

Nonesuch / Warner
VÖ: 24.11.2017

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 1/10

Schöner Scheitern

Was sich gut liest, obendrein noch charmant denken lässt, sollte sich doch auch recht verheißungsvoll zusammenfügen: Emily, Jessica und Camila Staveley-Taylor hier; dort: yMusic. Drei Schwestern aus Watford, England, deren Stimmen sich so wundervoll gegenseitig umgarnen, wach streicheln, und dabei so entzückend klingen, dass Justin Vernon und Florence Welch ganz kirre werden. Und eben ein kammermusikalisches Sextett aus New York, das – neben einer recht dämlichen Schreibweise – sonst die Songs von José González oder Ben Folds garniert. Folkpop trifft aus Klassik light, Harmoniegesänge auf Streicher, Flöten, das ist "The way is read". Und das sollte doch auch sein, wonach die fröstelnden Ohren gieren, also nach wohligen, weichen Melodien, Kaminmusik. Oder?

"Hopeless" startet als etwas, das eher an die sogenannten Sacred Harps denken lässt, also Kirchenchorgesänge, die rein und pur und – wie hier vorgetragen – ganz schön sind. Aber auch nicht an die Erhabenheit eines David Lang heranreichen. Mit "Take me home" folgt auch schon ein Song, der, weitestgehend instrumental, unruhig, quirlig, die Bandbreite des Albums offenlegt. Dramaturgisch ist das mau, wenn so früh schon abgesteckt wird, was noch alles folgt. Und ausbalanciert klingt das auch nicht, wenn yMusic in die Arpeggios holpern und The Staves nur noch müde Interjektionen darüber stöhnen, also Ahs und Ohs und Uhs.

Es treffen zwei Gruppen aufeinander, sie sich nicht so recht verstehen und nicht aufeinander einlassen. Die nicht harmonieren. "Year of the dog" und "All the times you prayed" sind zwei der Ausnahmen, weil sie einmal The Staves, einmal yMusic an sich reißen. Sonst konkurrieren sie. Drängen sich gegenseitig ins Aus der Songs. Versuchen, dem anderen Raum wegzunehmen, Spielzeit, Aufmerksamkeit. Ist ja gut, dass hier nicht der leidige Schmalztrick angewandt wird, der irgendwelchen Songs plump irgendwelche Streicher aufdrückt, die schmierig und pathetisch aufblähen, was als Konstrukt schon instabil ist. Aber da wäre so viel mehr möglich gewesen ...

Der avantgardistische, auch mal strapaziöse Eifer von yMusic und das folkloristische, eher traditionelle Songwriting von The Staves – es verdeutlicht sich, dass die Songs, je länger sie spielen, nicht gut genug sind. Und gut genug bedeutet hier: ausgearbeitet. Das Debüt des Schwesterntrios hatte Instrumente als Ahnungen, eine Stimmung als Schraffur, und Bon Iver gefiel das besonders gut. Er konnte nachfühlen. Hier erdrückt dieses Sextett, gerade mit seiner dominanten Klarinette. Und doch lässt sich erkennen, dass das Auslassen interessanter als Verdeutlichen sein kann. "Year of the dog" könnte einer der schönsten Songs seit langem sein. Schöner scheiterte lange keiner.

(Maximilian Ginter)

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Highlights

  • Hopeless
  • Year of the dog
  • All the times you prayed

Tracklist

  1. Hopeless
  2. Take me home
  3. Trouble on my mind
  4. Bladed stance
  5. All my life
  6. Silent side
  7. Year of the dog
  8. Courting is a pleasure
  9. All the times you prayed
  10. Appetite
  11. Sprig of thyme
  12. The way is read

Gesamtspielzeit: 38:55 min.

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Armin

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2017-12-20 20:51:31 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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