Feeder - The best of
Echo / BMG / Warner
VÖ: 06.10.2017
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Herzensangelegenheit
Es gibt diese Einstiegspunkte, die den Werdegang des eigenen Musikgeschmacks unweigerlich prägen. Für mich war es mit Sicherheit ein Abend im Jahr 2001, an dem auf irgendeinem Radiosender eine Chartshow lief. Und dort plötzlich eine verdammt eingängige Gitarrenlinie zu hören war. Die in einen noch mitreißenderen Refrain mündete. Nach drei Minuten wurde klargestellt: Die Band heißt Feeder, der Song "Buck Rogers" und der war im UK auf Platz fünf in die Charts eingestiegen. Zwei Dinge wurden für mich klar. Zum einen, dass in Großbritannien ein deutlich besserer Musikgeschmack vorherrscht. Zum anderen, dass ich unbedingt mehr von dieser Truppe hören muss. Das zugehörige Album "Echo park" ging kurz darauf auf Dauerrotation im Player. Es war der Beginn einer Liebe, die bis zum heutigen Tag anhält.
Das nun erschienene "The best of" ist Anlass genug, um sowohl zurück als auch nach vorn zu blicken. Denn Feeder haben neben dem ordinären Pflichtprogramm einer solchen Compilation mal eben auch ein komplettes Album namens "Arrow" mit neun neuen Songs für langjährige Anhänger als Bonus drangehängt. Es funktioniert perfekt als Ergänzung zur Werkschau, indem es die Band in Fortführung zum gelungenen "All bright electric" noch einmal Standortbestimmung durchführen lässt. "Figure you out" fährt einen rhythmisch pointierten Groove auf, das nach vorn rockende "Walk away" lässt dezent Streicher in den Refrain einfließen. Der Titeltrack beschwört indes eine düstere Stimmung herauf als Kontrast zum eher euphorisch gestimmten Rest. Viel Glück auch dabei, die Melodie von "Sirens" wieder aus dem Kopf zu bekommen.
Gänzlich reichen die Neuzugänge natürlich nicht an die schwindlig machende Hitparade davor heran, die den Namen "The best of" erst möglich macht. Obwohl die Auswahl strenggenommen nur eine schlichte Sammlung aller bisherigen Singles ist – abzüglich der sowieso eher verzichtbaren "Call out" und "This town" vom Diskografie-Tiefpunkt "Renegades". Das bedeutet eben, dass geliebte Album-Perlen wie "Tinsel town", "Sonorous" oder "Sunrise" außen vor bleiben müssen und auch keine der zahlreichen tollen B-Seiten dabei ist. Sieht man von "Just a day" und "Shatter" ab, die beide so gut waren, dass sie per Fan-Veto zur eigenständigen Single gedrängt wurden. Auch "Lost & found", "Save us", "Side by side" und die komplett renovierte Single-Fassung von "Suffocate" kennt man nicht von den regulären Alben. Seltsam: Von "Paperfaces" ist nur die zwar ebenso hübsche, aber leider weniger seltene LP-Version von "Yesterday went too soon" anstatt des Single-Mixes enthalten.
Die Tracklist folgt keiner Chronologie, vielmehr haben beide Scheiben einen schönen, in sich geschlossenen Fluss, die Auswahl der Highlights stellt sich angesichts des konstanten Niveaus als Mammutaufgabe heraus. Die erste Disc enthält die größeren Hits, die zweite die weniger bekannten – der qualitative Unterschied ist dennoch kleiner als in der Theorie. Fantastisch ist die Zeitreise, weil deutlich wird, dass "Just the way I'm feeling" oder "Silent cry" immer noch ergreifen, dass "Just a day" oder "Seven days in the sun" nach wie vor kicken wie am ersten Tag. Am hellsten strahlen natürlich die Tracks aus der Hochphase zwischen 1999 und 2002. Darunter ebenfalls meine Initialzündung "Buck Rogers", auch wenn andere Singles die Zeit besser überstanden haben. Aber da auch neuere Singles wie "Eskimo" oder sogar "Renegades" wunderbar in den Reigen passen und "Arrow" mehr als ein nur solider Fingerzeig in die Zukunft ist, bin ich mir sicher: So schnell wird diese Liebe nicht enden.
Highlights
- Just the way I'm feeling
- Just a day
- High
- Yesterday went too soon
- Seven days in the sun
- Universe of life
- Silent cry
- Suffocate (Single version)
- Sirens
Tracklist
- CD 1
- Feeling a moment
- Come back around
- Eskimo
- Just the way I'm feeling
- Forget about tomorrow
- Just a day
- Insomnia
- Comfort in sound (Single mix)
- High
- Buck Rogers
- Pushing the senses (Single mix)
- Turn
- Renegades
- Lost & found
- Tender
- Yesterday went too soon
- Shatter
- Borders
- Seven days in the sun
- Piece by piece
- Another day on Earth
- CD 2
- We are the people
- Universe of life
- Idaho
- Tumble and fall
- Crash
- Silent cry
- Find the colour
- Day in day out
- Down to the river
- Paperweight
- Tangerine
- Cement
- Suffocate (Single version)
- Side by side
- Stereo world
- Paperfaces
- Save us
- Tracing lines
- Miss you
- Children of the sun
- CD 3
- Figure you out
- Walk away
- Bees
- Veins
- Sound of birds
- Arrow
- Dive
- Sirens
- Landslide
Gesamtspielzeit: 191:43 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Huhn vom Hof Postings: 6933 Registriert seit 14.06.2013 |
2024-10-13 14:03:49 Uhr
Hier mal wieder eine selbstgemachte Best of (1996-2024):1. Feeling A Moment 2. Come Back Around 3. Playing With Fire 4. Yesterday Went Too Soon 5. Seven Days In The Sun 6. Emily 7. High 8. Buck Rogers 9. Shatter [single version] 10. Just The Way I'm Feeling 11. Borders 12. Kyoto 13. Tumble And Fall 14. Universe Of Life 15. Torpedo 16. Undivided 17. Comfort In Sound 18. Lost & Found 19. Paperfaces [UK single mix] 20. Renegades 21. Just A Day 22. Lose The Fear 23. Pushing The Senses 24. Sweet 16 25. Guided By A Voice 26. Sunrise 27. Insomnia 28. My Perfect Day 29. Blue Sky Blue 30. Slow Strings 31. Submarine 32. Snowblind 33. Arrow 34. Another Day On Earth 35. Forget About Tomorrow 36. Sonorous 37. Suffocate [single version] |
jo Postings: 6487 Registriert seit 13.06.2013 |
2021-12-22 23:28:07 Uhr
Recht hast du ja trotzdem, das zuerst zu recherchieren. Hätte ich mal besser machen sollen, anstatt mich nur auf die Hülle und meine Erinnerungen von vor 15 Jahren zu verlassen ;). |
didz Postings: 2317 Registriert seit 29.06.2017 |
2021-12-22 23:25:20 Uhr
@johm, kam vllt irgendwie genervt rüber von mir, war nich so gmeint. ja steht nich drauf, aber ich hatte das so in erinnerung, und bei wiki und discogs stehts auch so...von daher. nich das ich oft wiki benutzen würde, aber bei musik/veröffentlichungen/versionen/tracklists i die seite schon zu gebrauchen. jaa, aber das is schummeln ;-) |
jo Postings: 6487 Registriert seit 13.06.2013 |
2021-12-20 16:53:21 Uhr
@didz:davon ab, die standard-version is nur die cd ohne dvd...die version mit dvd is eine "limited edition". weiss nich was es da zu disskutieren gibt. Da gibt es auch nichts zu diskutieren. Wenn das so war, nehme ich meine Aussage doch gerne zurück. Auf der CD/DVD steht aber eben nichts mit "Limited" (im Gegensatz zur, zum Beispiel, "Pushing-the-Senses"-DVD-Version), daher meine anscheinend falsche Annahme. Oder es war eben falsch vermarktet - wie du sagtest: würde zur Verpeiltheit der Kampagnen (und Echo auf dem absteigenden Ast, damals) durchaus passen. Aber ein kleiner Denkanstoß muss dennoch sein: DVDs kann man tatsächlich auch nur "hören", wenn der TV nicht an ist ;). |
didz Postings: 2317 Registriert seit 29.06.2017 |
2021-12-20 16:39:38 Uhr
ich finds auch etwas blöd, das "the singles" einen song enthält, der keine war, und dazu noch nich ma alle singles enthält. und das "best of" einfach nur alle singles vereint, anstatt eine best of zu sein. is natürlich total wurscht, aber komisch halt. passt aber auch irgendwie zur verpeiltheit der band, wenn es um singles, b-seiten und generell selbstvermarktung geht. was "the singles" angeht...musik is in erster linie immer noch was akustisches, also selbst wenn auf der dvd alle und nur singles sind, "zählt" das nich. die audio-sachen kommen immer zuerst. ausser es handelt sich um ein dvd-only produkt, natürlich. davon ab, die standard-version is nur die cd ohne dvd...die version mit dvd is eine "limited edition". weiss nich was es da zu disskutieren gibt. is einfach so. |
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Referenzen
Ash; Nada Surf; Verlen; Everclear; Jimmy Eat World; U2; Mansun; Embrace; Stereophonics; Snow Patrol; Tired Pony; The Wannadies; Foo Fighters; 3 Colours Red; The Candyskins; Idlewild; Six.By Seven; Shihad; Vega 4; The Boo Radleys; Superdrag; Manic Street Preachers; Super Furry Animals; Chewy; Third Eye Blind; The Stereo; Marvelous 3; The Rentals; Ozma; Koufax; Keane; Delaware; Suede; Coldplay; Sandstone Veterans; Weezer; Grant Nicholas
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