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Elton John - Diamonds

Elton John- Diamonds

Mercury / EMI / Universal
VÖ: 10.11.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

A music man

"Ladies and gentlemen! The evening is over. We hope you all enjoyed yourselves and we'll see you all again in 1974. Good evening!"

Diese Zeilen stammen von Dick Roswell, einem Charakter aus dem 2000er-Kultfilm "Almoust famous". Im Hintergrund erklingt ein Klavier, Roswell und weitere Personen besteigen anschließend einen Bus. Die Menschen, die sie zurücklassen, haben ein Funkeln in den Augen, nicken mit den Köpfen, winken. Elton John beginnt aus dem Off zu singen: "Blue jean baby / L.A. lady / Seamstress for the band / Pretty eyed, pirate smile / You'll marry a music man." Nach und nach beginnt auch die Besatzung des Busses den Song zu singen, bis schlussendlich ein kleiner Chor entsteht. Gänsehaut. So etwas nennt man dann wohl einen wirklich magischen Musikmoment. Elton John zeichnet für viele solcher Augenblicke verantwortlich. Wenn man als sechsjähriger Knilch im Kino sitzt, mit großen Augen "Der König der Löwen" schaut und ergriffen ist von der Geschichte um Simba und Mufasa, die von Johns Musik untermalt wird, wäre das ein anderer, ebenso memorabler Moment. Seit Ende der Sechzigerjahre haut John in die Tasten und natürlich war nicht alles toll in seiner langen Karriere. Vieles aber gehört zum absolut Besten, was der Pop je hervorgebracht hat. "Diamonds", seine neue Best-of-Sammlung, legt Zeugnis ab von einer Karriere, die vom steten Wandel geprägt war und hoffentlich noch lange nicht vorbei ist.

Im Grunde muss man keinen der 34 hier zusammengetragenen Songs weiter vorstellen, sie sind allesamt Allgemeingut erster Klasse. Soll heißen: Sie sind wohlbekannt aus Funk und Fernsehen, laufen dort rauf und runter, die meisten Menschen könnten sich auf sie einigen, wenn man sich denn auf Musik überhaupt einigen müsste. "Diamonds" versteht sich also als Kollektion der größten John'schen Crowdpleaser, mehr Musik kriegt man ja ohnehin nicht in eine CD- oder Schallplattenhülle. Als Einstieg in das reichhaltige Schaffen des Briten eignet sich die Platte also beispielsweise wunderbar, weil man einen guten Querschnitt durch das Œuvre bekommt und die Entwicklung des Künstlers nachvollziehen kann. Beginnend bei "Your song", der John 1970 zu Ruhm und Ehre verhalf, pflügt sich die Compilation durch die Jahrzehnte, wobei vor allem sie Siebziger- und frühen Achtzigerjahre im Fokus stehen. Allein von "Goodbye yellow brick road", seinem ultimativen Erfolgsalbum aus dem Jahr 1973, sind vier Stücke vertreten, wobei vor allem das knackige "Bennie and the jets" positiv heraussticht. Auch seine beiden wohl größten Duette sind standesgemäß vertreten: Während "Don't go breaking my heart" mit Kiki Dee also für gute Laune sorgt, operieren Elton John und George Michael in "Don't let the sun go down on me" den Patienten am offenen Herzen.

"Rocket man (I think it's going to be a long long time)" wiederum bleibt auch nach weit über 40 Jahren eine der formvollendetsten Pop-Nummern, die man sich nur vorstellen kann, ein klasse Klassiker par excellence. Freilich muss man bei einer solch umfangreichen Werkschau über die ein oder andere schwächere Komposition hinwegsehen, "Nikita" beispielsweise war schon immer ziemlich nah am Schlager-Wasser gebaut und auch sonst ist die Dichte an pathetischen Balladen recht hoch. Was aber auch jedem klar sein dürfte: Elton John beherrschte diese Spielart eben wie kein Zweiter. Nicht ohne Grund wurde er zum referenziellen Fixstern für so unterschiedliche Künstler wie Ben Folds, Father John Misty, Scissor Sisters oder The Killers. Neben David Bowie und Freddie Mercury ist John eine der markantesten Bühnenfiguren überhaupt. Und ein Kämpfer für die gute Sache obendrein. Wir heben die Hüte, hören noch eine Runde "Diamonds" und schwelgen in Erinnerungen: an all die magischen Musikmomente mit Sir Elton John.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Tiny dancer
  • Rocket man (I think it's going to be a long long time)
  • Bennie and the jets
  • Don't go breaking my heart (feat. Kiki Dee)
  • I'm still standing
  • Can you feel the love tonight

Tracklist

  • CD 1
    1. Your song
    2. Tiny dancer
    3. Rocket man (I think it's going to be a long long time)
    4. Honky cat
    5. Crocodile rock
    6. Daniel
    7. Saturday night's alright (for fighting)
    8. Goodbye yellow brick road
    9. Candle in the wind
    10. Bennie and the jets
    11. The bitch is back
    12. Philadelphia freedom
    13. Island girl
    14. Someone saved my life tonight
    15. Don't go breaking my heart (feat. Kiki Dee)
    16. Sorry seems to be the hardest word
    17. Little Jeannie
  • CD 2
    1. Song for Guy
    2. Blue eyes
    3. I'm still standing
    4. I guess that's why they call it the blues
    5. Sad songs (say so much)
    6. Nikita
    7. I don't wanna go on with you like that
    8. Sacrifice
    9. Don't let the sun go down on me (feat. George Michael)
    10. Something about the way you look tonight
    11. I want love
    12. Can you feel the love tonight
    13. Are you ready for love?
    14. Electricity
    15. Home again
    16. Looking up
    17. Circle of life

Gesamtspielzeit: 155:44 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
The Vatican presents: The Popeboys (bitte nicht löschen, Nörtz!)
2017-12-07 17:50:00 Uhr
Elton John ist sowas von schwul!!1!11
mannometer
2017-12-07 17:18:21 Uhr
Wie bemüht der Schreiber sich fachkundig geben will.

Kevin

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 1023

Registriert seit 14.05.2013

2017-12-01 15:05:02 Uhr
Wir hatten zur Rezension die 2-CD-Version vorliegen.
Funkster
2017-12-01 15:00:04 Uhr
Lucy in the Sky with Diamonds fehlt und Pinball Wizard
wow
2017-12-01 10:11:23 Uhr
elton war wirklich toll in Kingsman 2!°
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