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Bryan Adams - Ultimate

Bryan Adams- Ultimate

Polydor / Universal
VÖ: 03.11.2017

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Was soll's

Was Plattentests.de-Chef Linder anlässlich der letzten Bryan-Adams-Compilation "Anthology" feststellte, gilt für die mittlerweile vierte Zusammenstellung namens "Ultimate" immer noch: Wozu ein weiteres Mal die Karriere des Kanadiers Revue passieren lassen, wenn seit der letzten Ausgabe nichts erschienen ist, was Interesse oder gar Begeisterung hervorruft? Diesmal sind es nur die weniger als lauen Studioalben "11", "Tracks of my years" und der peinliche Rock'n'Roll-Versuch "Get up". Hinzu kommt noch, dass dieses Mal die Kapazität einer einfachen CD reichen muss, um 21 Tracks auf engstem Raum unterzubekommen. Es ist ein alter Hut, über den Sinn solcher Best-Ofs zu schwafeln, aber selten hat man schon vorher weniger Notwendigkeit für einen erneuten Rückblick gesehen. Sortieren wir trotzdem mal die Lage: Was gäbe es für Gründe, die den Kauf oder das Hören von "Ultimate" für diejenigen rechtfertigen, denen ein kürzerer Überblick auf Bryan Adams vollkommen ausreicht und welche nicht zugunsten von "So far so good" (1993) oder "The best of me" (1999) ausfallen?

Unglücklicherweise nicht viel. Wie die beiden soeben genannten Vorgänger präsentiert "Ultimate" die Adams-Karriere losgelöst von jeglicher Chronologie. Wenig Unerwartetes befindet sich unter den alten Songs, tatsächlich war jedes einzelne Stück aus der Zeit bis 2005 auch auf "Anthology" bereits zu hören. Dazu kommen noch zwei Einträge von "Get up" und zwei neue Songs. Gerade mal sieben der 13 Studioalben finden Berücksichtigung. Vielleicht kann wenigstens die Anordnung der Tracks eine frische neue Perspektive bieten? Leider weit gefehlt. Mit dem wahrhaft furchtbaren Opener "Go down rockin'" aus 2015 werden schon viele verprellt, das seit 1991 eher schlecht als recht gealterte "Can't stop this thing we started" macht es danach jedoch auch nicht unbedingt besser. Das totgespielte und dadurch unterschätzte "Summer of '69" kommt ganz unzeremoniös irgendwo mittendrin. Sowieso ist von "Reckless" die halbe Mannschaft vertreten – wenigstens wurde verstanden, welches Werk von Adams das beste ist. Nach wie vor ist es herrlich, wie sich der Kanadier und Rockröhre Tina Turner in "It's only love" anschreien, nach wie vor ist "Heaven" einfach eine der schönsten Schnulzen überhaupt.

Die beiden neuen Songs sorgen für Licht und Schatten. "Ultimate love" ist ein schneller Rocker im Stil des letzten Albums, geht aber vollends baden durch die apathische, statische Produktion und Zeilen wie das eröffnende Couplet "Ain't no winners when you're dropping bombs / Why can't we all just get along?" Umso schöner, dass wenigstens kurz vor Ende das hübsche "Please stay" mit sehr gut eingesetzten Synthies noch eine echte Überraschung darstellt. Es soll die einzige positive bleiben über diese lieblos zusammengeschusterten, nutzlosen 80 Minuten. An vielen Songs wurde hier und da zwecks Platzgründen die Schere angesetzt, irrwitziger Höhepunkt ist die Verhunzung von "Here I am", das merklich schneller gemacht wurde und durch die daraus resultierenden Verzerrungen unfassbar amateurhaft klingt. Für Softrock-Allergiker ist "Ultimate" sowieso die, äh, ultimative Tortur, ansonsten lässt sich mindestens gegen die Hälfte der Einzelsongs nichts sagen. Abgesehen von einem kleinen Lichtblick bleibt aber sowohl für Adams-Fans als auch Neulinge ein dickes Fragezeichen für diese sinnlose Compilation.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Heaven
  • It's only love (with Tina Turner)
  • When you're gone (with Melanie C)
  • Please stay

Tracklist

  1. Go down rockin'
  2. Can't stop this thing we started (Edit)
  3. Run to you
  4. Ultimate love
  5. Heaven
  6. It's only love (with Tina Turner)
  7. Here I am (Alternate mix)
  8. When you're gone (with Melanie C)
  9. Cloud number nine (Chicane mix)
  10. (Everything I do) I do it for you (Single version)
  11. You belong to me
  12. Summer of '69
  13. Have you ever really loved a woman?
  14. Somebody
  15. Please forgive me (Edit)
  16. Cuts like a knife (Single version)
  17. The only thing that looks good on me is you
  18. All for love (with Rod Stewart & Sting)
  19. Back to you (MTV Unplugged)
  20. Please stay
  21. 18 til I die

Gesamtspielzeit: 79:59 min.

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Armin

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2017-11-30 22:35:51 Uhr - Newsbeitrag
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