The Attic Sleepers - Transit

Loftrum / Believe
VÖ: 01.09.2017
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Da kommt noch was
Heutzutage rechnet man anders: Der KfZ-Mensch spricht von kW statt von PS, der Euro löste irgendwann einmal die Mark ab und aus Plattenverkäufen wurden Klicks. Wie sensationell das ist, wenn ein Song auf Spotify über vier Millionen Aufrufe hat, das ist gar nicht immer so leicht zu fassen. Zum Glück aber hat sich musikalische Qualität noch nie allein durch den Erfolg – in welcher Einheit dabei auch immer gemessen wird – ausdrücken lassen. Schön ist es, wenn beides zusammenfällt: Mit "Airport" landete das dänische Duo The Attic Sleepers bereits 2015 einen Hit, der nunmehr eben die zitierten vier Millionen Streams auf dem Tacho hat. Mit "Transit" folgt das erste Album der Gruppe aus Kopenhagen.
Und das setzt unumwunden da an, wo "Airport" beziehungsweise die entsprechende EP "Lanquin" endete: Behutsam orchestrierte Soundgerüste und der Hang zur kleinen und doch ganz großen Melodie – sie dürften, wenn sie es nicht schon längst sind, zum Markenzeichen der Band werden. Dabei an Band Of Horses zu denken, ist sicher nicht verkehrt, obgleich sich die Stücke von The Attic Sleepers ungleich launiger präsentieren. So bereits das einleitende "8283", das auf den fröhlichen Saitenanschlag lebhafte Percussions folgen lässt und die Geschichte des Balanceaktes innerhalb einer Beziehung metaphorisiert. Nicht weniger tief in die Gehörgänge bohrt sich das folgende "Leopard" mit seiner liebevoll inszenierten Trompete, wie auch "Berlin", eine Hommage der Truppe an die deutsche Hauptstadt, die sie in einem achtmonatigen Aufenthalt kennen- und liebenlernen durfte. In einer großflächigen musikalischen Bridge zum Schlussdrittel sind es hier abermals die Bläser, die besonders berühren.
"Lost (August)" schließt den Reigen der Titel mit fröhlicher Grundthematik. Denn die anderen vier Tracks auf "Transit" zeigen sich durchaus etwas schwermütiger. Neben "When the moon (December)" mit seinem Breakbeat und dem aufbegehrenden Piano in der Melodie, dem sich zum Ende hin noch einmal stark aufbäumenden "Pinball" und dem schmerzlichen "Advice" mit dem Death-Cab-For-Cutie-Klavier ist es vor allem der Closer "Off into the night", der zu fesseln weiß. Zähneklappernd wie säbelrasselnd erwächst in der fernen Soundkulisse ein Monstrum, den das Duo mit Bryan-Devendorf-Gedächtnis-Drums und gellenden Synthies kontert. Halb wach, halb träumend steuern die Dänen der anbrechenden Nacht entgegen. Hier darf man ruhig einmal Fleet Foxes assoziieren oder sogar Sigur Rós, obwohl die Pop-Hummeln für den ganz direkten Vergleich eigentlich zu tief im Hintern von The Attic Sleepers genistet haben. Genau deswegen aber wird "Airport" nicht das einzige Stück der Dänen mit einer solchen Reichweite bleiben. Da kommt noch was.
Highlights
- Leopard
- Berlin
- Off into the night
Tracklist
- 8283
- Leopard
- Berlin
- Pinball
- Lost (August)
- When the moon (December)
- Advice
- Off into the night
Gesamtspielzeit: 34:58 min.
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2017-10-18 22:24:30 Uhr - Newsbeitrag
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Referenzen
Band Of Horses; My Morning Jacket; The Shins; Holopaw; Bottom Of The Hudson; Built To Spill; Beulah; Girls In Hawaii; Crosby, Stills, Nash & Young; Grizzly Bear; The Cave Singers; The Beach Boys; The High Llamas; Great Lake Swimmers; Grand Archives; Iron & Wine; Midlake; Wilco; Neil Halstead; Vetiver; Grandaddy; Rogue Wave; Fruit Bats; Elf Power; Nada Surf; The Spinto Band; Wolfkin; The Wrens; Someone Still Loves You Boris Yeltsin; Maritime; The Promise Ring; The Weakerthans; The Long Winters; Oxford Collapse; Carissa's Wierd; The Dears; Clap Your Hands Say Yeah; Folk Implosion; Clem Snide; Mercury Rev
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- The Attic Sleepers - Transit (1 Beiträge / Letzter am 18.10.2017 - 22:24 Uhr)