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And So I Watch You From Afar - The endless shimmering

And So I Watch You From Afar- The endless shimmering

Sargent House / Cargo
VÖ: 20.10.2017

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Auf der Suche nach Tony W.

Als Heilsbringer eines kompletten Genres lebt es sich dezent unbequem. Davon können And So I Watch You From Afar wohl das beste aller Lieder singen, oder in dem Fall wohl eher Gitarrenriff gniedeln. Das gleichnamige Debütwerk fegte im Jahr 2010 aus dem Nichts dem vor lauter Melancholie und Monotonie dahinsiechenden Postrock den Staub vom Leibe. Auch der Nachfolger "Gangs" wurde zwei Jahre später ähnlich frenetisch aufgenommen. Anschließend nahm Gründungsmitglied Tony Wright seine sieben Sachen – und mit diesen ohrenscheinlich auch einige Qualitäten, denn seitdem gingen die euphorischen Lobhudeleien stetig zurück. Eine Entwicklung, die auch "The endless shimmering" konsequent fortsetzt.

Dabei fallen die Unterschiede zu den Anfängen auf dem ersten Blick gar nicht so üppig aus. Im Vordergrund steht weiterhin ein Konglomerat aus Post- und Mathrock, das kaum Luft zum Atmen lässt, aber trotz all der Hektik auch nie zu eilig davonflitzt. Exzessive Saitenpenetration und wilde Drumparts stehen nahezu von Sekunde eins an im Vordergrund. Erst "All I need is space" in der Mitte des Albums verschafft, passend zum Namen, die erste richtige Verschnaufpause und bildet gleichzeitig einen Wendepunkt, denn ab diesem Zeitpunkt fällt "The endless shimmering" weitaus atmosphärischer aus, gönnt sich mehr Ruhephasen.

Es ist die unbändige, euphorische und mitreißende Spielfreude, die im Vergleich zu früher zu oft fehlt. "Terrors of pleasure", "Dying giants" und Co. sind passable Mitnicksongs, es mangelt ihnen jedoch an Emotionalität und Intensität. Die zwischenzeitlich eingeführten Gang-Chöre, die vor allem auf den letzten beiden Alben zum Einsatz kamen, fehlen fast durchgängig. Dadurch geht auch das Zusammengehörigkeitsgefühl komplett flöten, das nicht nur die Band selbst zusammenschweißte, sondern auch den Zuhörer in den Sog zog. Und auch die lupenreinen Pop-Elemente, die zwar die Gemüter spalteten, aber zumindest für Auffrischung sorgten, sind vollständig von der Bildfläche verschwunden.

Das ist kein Jammern auf hohem, aber zumindest auf durchschnittlichem Niveau, denn ab und zu lassen And So I Watch You From Afar ihr Können wie beim besagten "All I need is space" noch aufblitzen. Dann nämlich, wenn Brachialität auf Fragilität trifft, Stimmungen aufgebaut werden oder sich die Nordiren wie bei "Chrysalism" schlichtweg in einen Rausch spielen. Das bloße, verquere Instrumentalgeballer wirkt zu repetitiv und sorgt leider für Ermüdungserscheinungen. Vielleicht benötigt die Band schlichtweg wieder eine Mission. Wie damals, als sie ein komplettes Genre vom Staub befreiten. Was macht eigentlich Tony Wright?

(Christian Laude)

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Highlights

  • All I need is space
  • Chrysalism

Tracklist

  1. Three triangles
  2. A slow unfolding of wings
  3. Terrors of pleasure
  4. Dying giants
  5. All I need is space
  6. The endless shimmering
  7. Mullaly
  8. I'll share a life
  9. Chrysalism

Gesamtspielzeit: 44:04 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

pounzer

Postings: 373

Registriert seit 24.08.2019

2021-11-10 13:25:35 Uhr
Nächstes Jahr wieder auf Tour durch UK und EU: https://www.asiwyfa.com/shows

Tickets gibt's ab Freitag.

Wegen mir dürfte da ruhig auch bald mal was Neues kommen. Wobei, oben auf dem Tourposter steht "Exiting Doors That You Never New Existed" - vielleicht der Titel des neuen Albums? Jedenfalls hat mir jemand aus der Band über Instagram versichert, dass eine Aufnahme von "Jettison" (Live-Projekt mit Streichquartett und Videoprojektion) noch vor Weihnachten erscheinen soll. Schau'n wir mal.

Leech85

Postings: 859

Registriert seit 15.03.2021

2021-09-10 10:36:07 Uhr
Warum hat dieses grossartige Album hier wohl nur 5 Punkte erhalten, keine Ahnung. Die Band hat sich nach Heirs und All hail...endlich wieder ihrem rein Instrumentalen Sound zugewandt. Und das ist auch gut so. Herausgekommen ist für mich die 2 beste Platte nach Gangs. Songs wir Dying Giants , I'll share a live sowie Chrysalism sind für die Ewigkeit.
Meine Bewertung aller Alben:

1. Gangs 9/10
2. Endless Shimmering 8,5/10
3. Self titled 8/10
4. Heirs 7/10
5. All hail bright futures 6,5/10

Ich hoffe ja dass es nun nach 4 Jahren Pause mal was neues gibt.


Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27357

Registriert seit 08.01.2012

2017-10-17 20:12:10 Uhr - Newsbeitrag

neutral

Postings: 61

Registriert seit 08.01.2014

2017-10-12 23:11:27 Uhr
Ich will nicht sagen das sie schlecht fand die Platte, aber ist in meinen persönlichen Ranking unten angesiedelt. Ich brech mal ne Lanze für All Hail Bright Futures. Ich höre die Platte inzwischen fast am Liebsten. So eine schöne positive schwungvolle Platte.

Die beiden neuen Singles gefallen mir auch.
Freu mich schon aufs Konzert im November.

noise

Postings: 1010

Registriert seit 15.06.2013

2017-10-12 23:04:03 Uhr
"Dying Giants" und auch "Terrors Of Pleasure" gefallen mir ganz gut. Vielleicht wird das neue Album ja doch was.
Da "neutral" die "Heirs" erwähnte möchte ich hier mal ne Lanze für diese Scheibe brechen. Fand die Scheibe damals gar nicht schlecht. Erinnert mich an einigen Stellen an die von mir sehr geschätzte Scheibe "Mirrored" von den "Battles".
Zum kompletten Thread

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