The Rasmus - Dark matters

Playground / Cargo
VÖ: 06.10.2017
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Im Paradies
"Das Paradies ist etwas Relatives. Was für den einen die Hölle ist, kann für jemand anderen das Paradies sein." Mit diesem Urteil über die erste The-Rasmus-Single seit fünf Jahren beschreibt Sänger Lauri Ylönen ganz gut, wie die Welt zu seiner Kapelle so steht. In manchen Kreisen gesetzter Anwärter auf das schlechteste Album des Jahres und gefundenes Fressen für Häme jeglicher Art – auf Konzerten anscheinend immer noch von einer beachtlichen Anzahl Fans gefeiert. Damit beide Gruppen und der aus Fairnessgründen irgendwo dazwischenstehende Rezensent auch mal wieder Licht im Alltag erblicken dürfen, haben sich The Rasmus aufgerafft und ihr inzwischen schon neuntes Album aufgenommen. Der Nachfolger zum egalen "The Rasmus" nennt sich "Dark matters" und hat für Normalsterbliche immerhin fünf lange nordische Winter auf sich warten lassen.
Ylönen ist indes nach Los Angeles gezogen und lässt das im besagten "Paradise" auch gleich dick raushängen. Während es textlich um Eingewöhnungsschwierigkeiten geht, überrascht der Song musikalisch mit einer Akustikgitarren-Hook à la Simple Plan, die zwar vom breitbeinigen Refrain geschluckt wird, aber trotzdem einen halbwegs frischen Sommertrack hinzaubert. Machen The Rasmus jetzt also nach ersten Anzeichen auf dem Vorgänger endgültig locker-fröhlichen Formatradio-Pop? Darüber könnte man sich ja fast gar nicht lustig machen, weiß auch Ylönen, der deshalb zur Sicherheit noch einmal bekräftigt: "Unsere Musik ist an manchen Stellen düster, nachdenklich, melodisch und teilweise sogar traurig." Gesagt, getan. Tatsächlich geht es nach dem Lichtblick-Opener kopfüber ins zweifelhafte Vergnügen. In "Something in the dark" dominieren die Synthesizer, der fast arbeitlose Gitarrist Pauli Rantasalmi schlägt mit letzter Kraft ein paar Saiten an und Ylönen dröhnt aus allen Richtungen in jeder erdenklichen Harmonie. Was man gerade noch durchgehen lassen kann.
Ernüchterung stellt sich jedoch spätestens nach dem fünften Track "Empire" ein. Bis hierhin liegen sich Fans schon glücklich ob der harten Gitarren und des folgenden, epischen Celine-Dion-Refrains aus "Wonderman" in den Armen, während die Hater immer noch über die knautschigen Drums und die massiven Synthies von "Nothing" witzeln. "Empire" ist mit seinen platten Lyrics und dem unnötigen Dubstep-Part des Schlechten dann aber endgültig zu viel. "I hate so see you leaving but I love to watch you go" tönt Ylönen, erspart sich aber mit dieser dreisten Aufforderung in Richtung Rezensent nicht die Kritik an der zweiten Albumhälfte. Denn diese ist deutlich unspannender, weil ordinärer. "Black days" und "Dragons into dreams" sind Kajal-Balladen, "Crystalline" bietet lockereren Disco-Rock und die Single "Silver light" gradlinigen Pop – unterer Durchschnitt. Einzig "Delirium" fällt dank übertriebenem Autotune und Ibiza-Beat noch einmal äußerst unangenehm auf. Bei allem Relativieren – kann so etwas wirklich für jemanden das Paradies sein? Der erschöpfte Rezensent weiß es nicht und findet nur eine Altbier-Weisheit: "Ich will nicht ins Paradies, wenn der Weg dorthin so schwierig ist."
Highlights
- Paradise
Tracklist
- Paradise
- Something in the dark
- Wonderman
- Nothing
- Empire
- Crystalline
- Black days
- Silver night
- Delirium
- Dragons into dreams
Gesamtspielzeit: 35:04 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Meinung |
2017-09-27 20:21:22 Uhr
Meine Meinung ist, dass der Text ein einziger Link ist... |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28471 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-09-27 20:20:02 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 28471 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-08-29 17:54:19 Uhr - Newsbeitrag
The Rasmus veröffentlichen neue Single„Silver Night“ aus dem kommenden Album „Dark Matters“ WATCH: THE RASMUS – SILVER NIGHT (LYRIC VIDEO) The Rasmus veröffentlichen „Silver Night“, die Lead-Single des am 06. Oktober 2017 erscheinenden Albums „Dark Matters“. Nachdem The Rasmus sich mit ihrer Single „Paradise“ – dem ersten Vorgeschmack auf das kommende Album – zurückmeldeten, ist die Band nun bereit, mit „Silver Night“ die Charts zu erobern. Zusammen mit dem schwedischen Hitmacher-Team „The Family“ geschrieben und produziert, ist „Silver Night“ ein sehr eingängiger Song, allerdings ohne den vertrauten Hauch nordischer Melancholie zu verlieren, für den The Rasmus bekannt sind. „Der Song handelt davon, abgestoßen zu werden von deinesgleichen. Der einsame Wolf zu sein.“, so Sänger Lauri. Das lang erwartete neue Album ‚Dark Matters‘ erscheint am 06. Oktober 2017 bei Playground Music. „Der Gedanke hinter unseren neuen Songs war, die Art Musik zu erschaffen, die wir selbst gerne hören wollen. Wir haben die für uns charakteristische nordische Melancholie nicht abgelegt, allerdings kann man ein großes Spektrum an verschiedenen Einflüssen in unseren neuen Kompositionen hören. Das neue Album ist wie eine Achterbahnfahrt aus vielen verschiedenen Emotionen und persönlichen Gefühlen. Unsere Musik ist an manchen Stellen düster, nachdenklich, melodisch und teilweise sogar traurig“, so Sänger Lauri Ylönen. Trotz all der Neuerungen, entfernen sich The Rasmus nicht so weit von dem vertrauten Sound, den ihre Fans so lieben. Ein neues Album bedeutet noch eine weitere Tatsache, die Fans erfreuen wird: Eine ausgedehnte Welttour. „Wir planen Tourneen für 2017 und 2018 in den meisten Regionen der Welt. Starten werden wir im November in Europa.“, erzählt Ylönen. Tracklist "Dark Matters" (VÖ: 06.10.2017): 01 - Paradise 02 - Something In The Dark 03 - Wonderman 04 - Nothing 05 - Empire 06 - Crystalline 07 - Black Days 08 - Silver Night 09 - Delirium 10 - Dragons Into Dreams Tourdates 2017: 10.11.2017 – Hamburg | Markthalle 11.11.2017 – Berlin | Columbia Theater (Sold Out) 16.11.2017 – Wien | Simm Club 20.11.2017 – Köln | Live Music Hall |
edegeiler Postings: 3146 Registriert seit 02.04.2014 |
2017-05-08 21:10:02 Uhr
Ach so schlimm sind die nicht, mit 13 meine Lieblingsband (eigentlich immer noch, wegen der Frisur) |
derdiedas Postings: 786 Registriert seit 07.01.2016 |
2017-05-08 21:04:37 Uhr
Finnlands erfolgreichste Rockbandwage ich zu bezweifeln |
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Referenzen
Negative; HIM; 3 Doors Down; Lovex; Uniklubi; Poets Of The Fall; My Chemical Romance; Simple Plan; 30 Seconds To Mars; Disco Ensemble; Sunrise Avenue; Plain White T's; Nickelback; Alter Bridge; Papa Roach; Linkin Park; Good Charlotte; You Me At Six; Hinder; Lostprophets; Nightwish; Evanescence; LAB; Daughtry; Empty Trash; Hoobastank; Cinema Bizarre; The Chainsmokers; One Direction; Tokio Hotel; Unheilig; Lit; Fastball; Wheatus; Kwan; Kiss; Bon Jovi
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