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Comeback Kid - Outsider

Comeback Kid- Outsider

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 08.09.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Reißzähne oder Gebisshaftcreme?

Wenn Andrew Neufeld die dreieinhalb Jahre Sendepause seiner Krawallbrüder von Comeback Kid zwischen "Die knowing" und "Outsider" damit erklärt, Gitarrist Jeremy Hiebert sei Vater geworden und die Mitglieder mittlerweile in einem Alter, in dem sie auf so etwas Rücksicht nehmen, kann das zunächst befremden. Klar ist das vernünftig, nach dem Lebensstil von Hardcore-Veteranen klingt es allerdings eher weniger. Haben Comeback Kid auf ihrem sechsten Studioalbum "Outsider" also noch immer denselben Biss wie früher oder sind sie mittlerweile alt geworden, legen ihre Beißerchen über Nacht in ein kleines Glas und erschrecken damit höchstens noch das eine oder andere Enkelkind?

Der Opener und Titeltrack lässt zum Glück gleich erleichtert aufatmen. Vielleicht ist die eher einfache Nummer einen Refrain zu lang geraten und landet so nicht den perfekten Punch, unverkennbar ist aber hier noch immer die gleiche Band am Werk, die 2005 mit "Wake the dead" in den Moshpit gerufen hat. Dennoch hebt sich "Outsider" durch das stärkere Vertrauen auf Punk- und Metal-Elemente klanglich etwas vom bisherigen Gesamtwerk ab. In den melodischeren Momenten wie dem hymnischen "Surrender control", dem Hit "Somewhere, somehow" oder dem Refrain zum kraftvollen "Hell of a scene" klingt das mitunter gar nach Green Day oder Sum 41, allerdings stets im guten Sinne nach deren härteren Songs. Bei "Consumed the vision" wiederum springt The Flatliners' Chris Cresswell Neufeld bei, und man kann sich bestens vorstellen, wie sich um die beiden zum Trommelgewitter langsam ein Circle of Death bildet, um im Refrain loszubrechen.

Sorgen machen muss man sich um Comeback Kid also nicht. Eigentlich hätte es auch schon bei der gemeinsam mit Devin Townsend eingespielten Vorab-Single "Absolute" klar sein müssen: "I look into the flame / Let the bridge I torched light my way." Ihr Feuer haben die Kanadier behalten, selbst wenn der Song sich gegen Ende Richtung Post-Punk schleppt, bevor er sich ein letztes Mal umso größer aufbäumt. Und in den Gehörgängen beißt sich "Outsider" noch genauso fest wie früher – die krachenden Perlen "I'll be that" oder der Closer "Moment in time" sind da beileibe nicht die einzigen Beweisstücke. Comeback Kid schenken uns 2017 also noch immer die Soundkulisse, die man braucht, wenn im Alltag mal so gar nichts laufen will, ungeliebtes Wohnungsinventar zerstört werden muss oder man im Auto dem verkehrsuntauglichen Vordermann ein paar kräftige Flüche an den Kopf werfen möchte. Ein Album, das die Reißzähne zeigt.

(Marcel Menne)

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Highlights

  • Surrender control
  • Hell of a scene
  • I'll be that

Tracklist

  1. Outsider
  2. Surrender control
  3. Absolute feat. Devin Townsend
  4. Hell of a scene
  5. Somewhere, somehow
  6. Consumed the vision feat. Chris Cresswell
  7. I'll be that
  8. Outrage (Fresh face, stale cause)
  9. Blindspot
  10. Livid, I'm prime
  11. Recover
  12. Throw that stone
  13. Moment in time feat. Northcote

Gesamtspielzeit: 36:31 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-09-13 22:16:25 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Autotomate

Postings: 6174

Registriert seit 25.10.2014

2017-08-03 13:45:31 Uhr
Erscheint am 08.09.2017.

Der Vorabtrack "Somewhere, Somehow" ist schon mal ein wahnsinniges Energiebündel.
Zum kompletten Thread

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