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Death From Above - Outrage! is now

Death From Above- Outrage! is now

Last Gang / eOne / SPV
VÖ: 08.09.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Sexy back

Sommer 2005. Der damals erst zehnjährige Rezensent kann leider keine an dieser Stelle relevanten Anekdoten aus dieser Zeit zum Besten geben, aber eine Vergangenheit zu verklären, die nicht die eigene ist, ist ja bekanntlich wesentlicher Bestandteil des Musikjournalismus. Und der virtuelle Blick zurück eignet sich hier auch einfach so gut wie selten, denn schließlich geht es um Death From Above 1979. Eine Band, die bei ihrem Comeback 2014 überraschend wenig überraschend war und deren Stil sich im Kontrast zu manchen ihrer Retrorock-Kollegen wie den Arctic Monkeys oder Bloc Party seit der vergangenen Dekade offenbar null verändert hatte. Drei weitere Jahre später folgt nun "Outrage is now!" und mit dem vierten Album die Erkenntnis, dass man sich auf dieser Welt scheinbar auf gar nichts mehr verlassen kann, denn die Jahreszahl am Ende des Bandnamens ist nicht das Einzige, das hier verschwunden ist.

Zugegeben, ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Sebastien Grainger und Jesse Keeler verzerren immer noch den Bass bis zur Unkenntlichkeit, knüppeln und keifen sich durch eine gute halbe Stunde wuchtigen, aber dennoch melodieverliebten Tanzrock. Doch sie sind vertrackter geworden, die Hits werfen sich nicht sofort an den Hals und der bei dieser Band konstant mitwippende Fuß braucht eine Weile, bis er sich an die fehlende Direktheit gewöhnt hat. Das fängt schon beim Opener "Nomad" an, der sich im Laufe seiner vier Minuten mehrmals auf- und wieder abbaut, mit seiner unbändigen Energie und dem markanten Riff aber keineswegs vergessen macht, welche Band hier grade durch den CD-Player wütet. Das folgende, auf einem Piano fußende "Freeze me" sonnt sich im Pop-Appeal des Vorgängers und ist ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass die Kanadier in diesem Metier immer noch in der absoluten Königsklasse spielen.

Es wird der einzige derartig offensive Hit auf dem irreführend betitelten "Outrage is now!" bleiben, denn Death From Above haben Gefallen am Midtempo gefunden. Das deutet aber keineswegs auf altersbedingtes Einrosten hin, vielmehr bekommen die spärlicher platzierten Eruptionen dadurch noch mehr Wirkungskraft. "Caught up" torkelt knapp drei Minuten an einer tollen Melodie entlang, um mit einer plötzlichen Tempo-Erhöhung den Hörer auch nach wiederholten Durchgängen vom Bürostuhl zu blasen. "Statues" ist genau deshalb so großartig, weil es sich eines solchen Ausbruchs ganz verwehrt und sich in bester The-Kills-Manier in der hohen Kunst des "pleasure holdings" übt. Ein lange hinausgezögerter Orgasmus ist nicht die schlechteste Assoziation, bringt die laszive Schwitzigkeit der Platte doch zumindest teilweise die auf "The physical world" so schmerzlich vermisste Sexyness des Debüts "You're a woman, I'm a machine" zurück.

"Ein drittes Album dieser Bauart wird in zehn Jahren keiner mehr brauchen", schloss Kollege Wehmeier am Ende der Rezension zum Vorgänger. Es hat zwar nur drei Jahre gedauert, aber die Frage, ob Death From Above heute noch gebraucht werden, ist durchaus angebracht. Ihre Musik schlägt so viele Haken wie noch nie – man höre nur den melodischen Bruch nach dem ersten Refrain von "All I C is U & me" – und liegt noch schwerer im Magen als sonst, doch ist es das, was wir von dieser einstigen Hitmaschine wollen? Die Antwort ist ein klares "Ja", denn Hits liefern Grainger und Keeler noch immer, nur haben diese möglicherweise zum ersten Mal eine Halbwertszeit, die mehr als nur den einen Sommer überdauern wird. Wer 2017 auf der Suche nach tanzbarem Rhythmusrock vom neuen Queens-Of-The-Stone-Age-Album "Villains" enttäuscht worden ist, bekommt mit "Outrage is now!" einen zweiten Versuch.

(Marvin Tyczkowski)

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Highlights

  • Freeze me
  • Caught up
  • Statues

Tracklist

  1. Nomad
  2. Freeze me
  3. Caught up
  4. Outrage is now!
  5. Never swim alone
  6. Moonlight
  7. Statues
  8. All I C is U & me
  9. NVR 4EVR
  10. Holy books

Gesamtspielzeit: 36:39 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Walenta (unangemeldet)
2017-09-26 04:03:21 Uhr
"Drei weitere Jahre später folgt nun "Outrage is now!" und mit dem vierten Album die Erkenntnis, dass man sich auf dieser Welt scheinbar auf gar nichts mehr verlassen kann,..."

Ist - wie aus dem Text an sich eh an mehreren Stellen hervorgehend - erst Album Nummer 3.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-09-18 11:32:07 Uhr - Newsbeitrag
DEATH FROM ABOVE
OUTRAGE! IS NOW
JETZT ÜBERALL ERHÄLTLICH!

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25.02.2018 WIESBADEN, SCHLACHTHOF
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-WIE IMMER EINTRITT FREI-

“Outrageously good third album”
“The fact that Holy Books starts like Kyuss but ends like Pink Floyd illustrates how much – and how well – DFA has mixed things up”
KERRANG (4/5)

"Just keep your eyes peeled Josh Homme; they’ll be coming for your crown next."
CLASH MUSIC (9/10)

"Auf Outrage! Is Now gibt es zum zweiten Mal seit der Reunion mit Schlagzeug und Bass gehörig eins auf den Rüssel."
VISIONS (9/12)

"Auf ihrem dritten Album gehen Sebastien Grainger und Jesse F. Keeler noch einen Schritt weiter und perfektionieren ihren Sound."
CLASSIC ROCK (8/10)

"Wer 2017 auf der Suche nach tanzbarem Rhythmusrock vom neuen Queens-Of-The-Stone-Age-Album "Villains" enttäuscht worden ist, bekommt mit "Outrage is now!" einen zweiten Versuch."
PLATTENTESTS.DE (7/10)

"Wenn man nicht mehr still sitzen kann, wenn alles zuckt, zappelt, wenn es wie Hölle groovt und wenn die Mitmenschen gucken. Dann hört man gerade eine ziemlich starke Scheibe. Und gerade? Hört man wahrscheinlich "Outrage! Is Now", das neue Meisterwerk von Death From Above, heute ohne 1979."
CONCERT-NEWS.DE (ALBUM DER WOCHE)
wo
2017-09-11 14:49:57 Uhr
wer?
Wie
2017-09-11 11:09:34 Uhr
Was

hubschrauberpilot

Postings: 6755

Registriert seit 13.06.2013

2017-09-10 20:01:26 Uhr
Wie guten tach. Was soll das?
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