Lucy Rose - Something's changing

Communion / Caroline / Universal
VÖ: 07.07.2017
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Eat, pray, sing
Viele Veränderungen sind sicherlich notwendig, aber das bedeutet nicht immer, dass sie auch leicht fallen. Als Indie-Act einen Vertrag bei einem Majorlabel zu ergattern, ist 2017 realistischer als je zuvor, diesem dann aber den Rücken zu kehren, verlangt Mut. Lucy Rose wollte keine Kompromisse mehr eingehen und wagte diesen Schritt schließlich. Eine zweimonatige Tour durch Südamerika folgte – ein Trip, der für Rose offensichtlich auch zur musikalischen Selbstfindungsreise wurde. Auf ihrem dritten Studioalbum entfernt sie sich vom Pop, den sie auf "Work it out" noch forciert hatte, und kehrt zurück zu ihren folkigen Wurzeln.
"Ich habe schon immer viele Fananfragen für eine Tour in Südamerika bekommen. Also habe ich gesagt: Wenn Ihr mir eine Unterkunft bietet, mach ich es", erzählt die 28-Jährige in Interviews zum Album. In Mexiko-Stadt zum Beispiel habe sie eine besonders große Hörerschaft. Wer jetzt auf "Something's changing" einen frischen Latino-Sound vermutet, liegt falsch. Denn vielleicht war es weniger die Landschaft und die Umgebung selbst, die Rose beeinflusst haben, und stattdessen vielmehr das Gefühl, vor Leuten zu spielen, die ihre Musik wirklich wertschätzen.
Das Resultat klingt sehr naturbelassen, nach einem zweiminütigen Instrumental-Intro führt Roses unvergleichlich hoher Gesang weiter durchs Programm. Viele gezupfte Saiteninstrumente treffen auf rhythmische Brüche und unaufgeregte Balladenmelodien. In ihrer Sanftheit und der gleichzeitigen Experimentierfreude erinnert sie an eine junge Feist. Dabei wirkt keiner ihrer Schritte wie ein wirkliches Wagnis, eher wie eine Befreiung. Wo "Work it out" noch erzwungenen Sprechgesang unterbringen musste, bleibt "Something's changing" im Gleichgewicht. Roses Songs bewegen sich nicht nur thematisch in einem Kosmos, sie gehören auch musikalisch zusammen.
Eine Geradlinigkeit, die einerseits bewundernswert ist, spätestens bei "Moirai" und "Not good at all" aber dann doch das Gefühl von Monotonie aufkommen lässt. Hier erinnert dann nichts mehr an die Indie-Ausflüge der Songwriterin und erst recht nichts an Pop. Nur durch das zauberhaft aufgebauschte "I can't change it all" gelingt es Rose, zum Schluss noch einmal die Kurve zu kriegen. Auch spontane Veränderungen liegen ihr also - und so gesehen bleibt sich die Britin auf "Something's changing" trotzdem treu.
Highlights
- Strangest of ways
- I can't change it all
Tracklist
- Intro
- Is this called home
- Strangest of ways
- Floral dresses (feat. The Staves)
- Second chance
- Love song
- Soak it up
- Moirai
- Not good at all
- Find myself
- I can't change it all
Gesamtspielzeit: 37:53 min.
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Referenzen
Laura Marling; Feist; Gabrielle Aplin; Rae Morris; The Staves; Daughter; Billie Marten; Lisa Hannigan; A Fine Frenzy; First Aid Kit; Angus & Julia Stone; Soak; Vance Joy; Ingrid Michaelson; Emmy The Great; Seafret; Nina Nesbitt; Ben Howard; Benjamin Francis Leftwich; Lissie; Bear's Den; Luke Sital-Singh; Milo Greene; James Vincent McMorrow; Roo Panes; Marika Hackman; Lewis Watson; Sarah Jaffe; Bombay Bicycle Club
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- http://www.standard.co.uk/goingout/music/lucy-rose-interview -if-you-want-me-to-play-tweet-me-a3462486.html
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