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Dan Croll - Emerging adulthood

Dan Croll- Emerging adulthood

Caroline / Universal
VÖ: 21.07.2017

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Erzähl mir nichts

Dinge, die egal sind: 1. Der vielzitierte Sack Reis irgendwo im Fernen Osten. 2. Wenn Du Dir in die Hose pinkelst, ob es links oder rechts runterläuft. 3. Wenn Dan Croll ein neues Album rausbringt. Doch schon allein der 2012er Deichmann-Werbe-Hit "From nowhere" rechtfertigt nach jener zu "Sweet disarray" bereits die zweite Rezension an dieser Stelle. Das Schöne ist: Nach "Emerging adulthood" wird aller Voraussicht nach Schluss sein mit dem Thema. Denn die neue Platte des Liverpooler Multi-Instrumentalisten ist einfach nur mega öde.

Das allerdings nicht unbedingt einmal musikalisch, denn – wie erwähnt – ist Croll Multi-Instrumentalist, sondern vor allem inhaltlich. Ein klassisches Dilemma hält Einzug: Crolls zweite Platte ist zu nichtssagend, um gut zu sein, aber auch zu breit aufgestellt, um einfach nur die hochoffizielle Plattentests.de-Plakette für Scheißmusik zu erhalten. Man hört schon hier und da mal zu, wenn der Engländer beispielsweise im Opener "One of us" den Ansatz eines Rammstein-Riffs integriert und schließlich fast einen Led-Zeppelin'schen Gitarren-Wall errichtet. Zweimal Stückwerk, aber hey, immerhin. In "24" klingt Croll wie die frühen Killers, in "January" nach Phoenix zu "Wolfgang Amadeus Phoenix"-Zeiten, wobei ihm im Vergleich zu Thomas Mars das Falsett ordentlich misslingt. Salsa-Rhythmen und Pasodoble-Anleihen gibt es in "Away from today" zu Beginn, dann macht die Westerngitarre den Rest. Einfallslos ist er zumindest nicht, der Croll.

Vier von zehn Songs des Albums, und dazu noch einen nicht enthaltenen, hat der Singer-Songwriter zum Zeitpunkt des Releases bereits ausgekoppelt: Die erwähnten "One of us" und "Away from today" sowie "Swim" und "Bad boy". Letzteres steht symptomatisch für Crolls Hang zur Inhaltsleere. Er – Button-Down-Hemd bis oben zu, große runde Vollrand-Brille – kommt natürlich bei den Mädels nur so mittelmäßig an. Klar also, dass die Angebetete sich stattdessen einen Motorradfahrer (!) zum Gefährten nimmt. Really? Jetzt nur doof, dass der Song ein ziemlicher Brecher ist, im Rhythmus und in seiner – dem Thema trotzenden – Sonnigkeit. Vielleicht schlägt ja die deutsche Schuhladenkette noch mal zu. Sein Auskopplungswahn scheint ja zumindest in diese Richtung zu schielen. Noch ein Beispiel? "Ich war noch niemals in New York" sang Schlagergott Udo Jürgens einst, Croll indes besuchte "Tokyo" bisher noch nicht. Hat in der japanischen Großstadt sicher auch keinen gestört, aber der Song mit seinen klatschenden Becken und der effektvoll inszenierten Gitarre hat schon Schmiss.

Diplomatisch ausgedrückt: Das ist völlig okaye Popmusik und Dan Croll ist sicher ein netter Kerl, aber auch der Rezensent würde sich wie das Mädel aus "Bad boy" eher auf den Biker einlassen. Allein aufgrund der Zweirad-Affinität, die der Rezensent wiederum explizit nicht teilt, hätte dieser schon mehr zu erzählen als der Liverpooler Barde.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Bad boy
  • Tokyo

Tracklist

  1. One of us
  2. Bad boy
  3. 24
  4. January
  5. Sometimes when I'm lonely
  6. Swim
  7. Educate
  8. Away from today
  9. Do you have to?
  10. Tokyo

Gesamtspielzeit: 37:11 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Helmut3
2017-07-31 11:34:51 Uhr
Schlieẞe mich dem Wutbürger an - die Rezension ist übel.
Wutburger
2017-07-27 09:50:30 Uhr
Dinge, die egal sind: 1. Der vielzitierte Sack Reis irgendwo im Fernen Osten. 2. Wenn Du Dir in die Hose pinkelst, ob es links oder rechts runterläuft. 3. Wenn Dan Croll ein neues Album rausbringt.

Ouch, sorry, aber das ist wahnsinnig mies!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28276

Registriert seit 08.01.2012

2017-07-26 23:19:14 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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