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Prong - Zero days

Prong- Zero days

Steamhammer / SPV
VÖ: 28.07.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 4/10

Volle Kraft seitwärts

Macht dieser Mann eigentlich auch mal Urlaub? Wenn man einen Blick auf Tommy Victors Arbeitsnachweis der letzten Jahre wirft, könnte einem glatt schwindelig werden. Zunächst einmal steht zu Buche, dass Victor tatsächlich in jedem Jahr seit der 2012er Wiedervereinigung seiner Band Prong mit einem Album aufwarten konnte, von diversen Touren und Festivals einmal ganz zu schweigen. Und als Leiharbeiter versuchte der New Yorker letztlich vergeblich, die bestenfalls mäßigen Platten von Danzig mit seinen hochpräzise messernden Gitarrenriffs noch etwas aufzuwerten. Wer sich allerdings darüber wundert, wie Victor es dennoch schafft, mit "Zero days" das Veröffentlichungstempo in der Geschwindigkeit seiner Riffs aufrechtzuerhalten, dem sei erwidert, dass der größte Teil der Songs auf den letzten Touren geschrieben wurde. Wann denn auch sonst? Und dass Home-Studios in diesem Fall ein Segen sein können, ist nun wirklich keine Neuigkeit mehr.

Die wichtigste Frage steht also am Anfang des elften Studioalbums: Kann "Zero days" mehr sein als ein Schnellschuss, als Dutzendware? Und 47 Minuten nach dem erstmaligen Druck auf die Play-Taste steht ein Nein, so heftig brettern die Songs über den konsternierten Hörer hinweg. Hier gibt es wenig Eingängiges, hier regiert gerade zu Beginn alles niederwalzende, pure Gewalt. Die Hook-Monster, für die Prong in den Neunzigern so geliebt wurden? Vordergründig nicht vorhanden. Was bleibt, ist das Pfeifen im Ohr und eine Platte, die komplett vorbeirauscht. Aber ist das wirklich so? Haben Prong tatsächlich nach "Scorpio rising" den zweiten Rohrkrepierer ihrer Karriere produziert? Kurz nachdenken und dann nächster Durchlauf.

Denn um das Gewitter der ersten Songs verfolgen zu können, sollte man sich zunächst in Erinnerung rufen, dass Prong ursprünglich aus der Szene des New York Hardcore stammen. Und plötzlich bekommt das zunächst wüste Geballer von "However it may end" einen Sinn, plötzlich wird deutlich, dass Victor nicht etwa uninspiriert, sondern nur so zornig wie selten ist. Erst beim dementsprechend sinnvoll betitelten "Divide and conquer" gehen die New Yorker etwas vom Gas und belohnen den Hörer mit einem wunderbaren Singalong-Refrain, der sich direkt unerbittlich ins Ohr fräst. Auch "Interbeing" weiß durch einen tollen Refrain zu überzeugen, bis dann "Blood out of stone" alles heraushaut, was in dieser Form tatsächlich nur Prong beherrschen, nämlich die Vermischung beinharter Riffs mit unfassbaren Harmonien.

Nicht minder hervorragend und dank dem feisten Bass gar den ganz frühen Großtaten ganz nahe ist dann "The whispers". Die Freude über die stärksten Momente der Platte währt allerdings nur kurz. Denn "Self-righteous indignation" wird auch nach mehreren Durchläufen nicht besser, ganz im Gegenteil, mit zunehmender Dauer nerven die gewollt, aber nicht zwingend gekonnt eingesetzten D-Beats nur noch mehr. Auch wenn sich das erwähnte Unbehagen also als größtenteils unberechtigt erweist – ein rundum perfektes Album ist "Zero days" nicht. Gerade gegen Ende taumelt die Platte mitunter wie ein angeschlagener Boxer, und es ist einzig Tommy Victors Händchen für große Riffs zu verdanken, dass man "Compulsive future projection" oder "Wasting of the dawn" noch als grundsolide Groover durchwinken kann. K.O. gehen Prong deshalb noch lange nicht, sondern erweisen sich nach wie vor als solide Konstante. Wie eine gut geölte Maschine.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Divide and conquer
  • Blood out of stone
  • The whispers

Tracklist

  1. However it may end
  2. Zero days
  3. Off the grid
  4. Divide and conquer
  5. Forced into tolerance
  6. Interbeing
  7. Blood out of stone
  8. Operation of the moral law
  9. The whispers
  10. Self-righteous indignation
  11. Rulers of the collective
  12. Compulsive future projection
  13. Wasting of the dawn

Gesamtspielzeit: 47:03 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-07-19 21:47:54 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-05-18 21:18:41 Uhr - Newsbeitrag
Prong- Zero Days
VÖ: 28. Juli 2017
Steamhammer/SPV
Das neue PRONG Album „Zero Days“ ist ein weiteres Monster von einem Album, ein weiterer Schritt zur Veredelung, hin zum perfekten PRONG Sound. Eine Scheibe, die keinerlei Füllmaterial enthält oder gar langweilig wird.
Von den ersten Takten des Openers „However It May End“, bis zu den Schlussakkorden des Rausschmeißers „ Wasting Of The Dawn“ werden keine Gefangenen gemacht. Jeder Song für sich, ist eine emotionale Achterbahnfahrt, vollgepackt mit massivstem Riffing, eisenharten Grooves und gekrönt von Tommy´s sich stetig verfeinernden Vocals.
„Zero Days“ wurde wurde erneut von Tommy Victor produziert, in Zusammenarbeit mit seinem vertrauten Sidekick Chris Collier als Co-Produzenten und Engineer.
Tommy Victor zu „Zero Days“:
"Ich muß sagen, das eine Menge Aufwand in die Aufnahmen von von „Zero Days“ investiert wurde. Von der ersten Sekunde an, wenn ich von einer Tour zurückkehrte, machte ich mich daran, die Ideen, die ich auf Tour gesammelt hatte zu sondieren und neue zu entwickeln. Der Fokus lag einfach darauf, die bestmöglichen Songs zu schreiben. Wir wollten, dass das Album sowohl modern klingt, aber auch den vorhergehenden Alben gerecht würde. Was die Texte betrifft, war ich dieses mal wohl sogar noch akribischer als sonst. Ich hatte eine Menge zu sagen und wollte die Texte so intelligent, wie nur eben möglich, verpacken. Ich denke, das Missionsziel wurde, auf allen Ebenen, erreicht. Auch mit unseren musikalischen Leistungen sind wir mehr als zufrieden. We have the anthems, the bangers, the thrashers, the grooves, everything that makes up a PRONG record. Definitiv eine Scheibe, die man von vorne bis hinten durchhören kann.”
"Zero Days" erscheint am 28. Juli 2017 über Steamhammer/SPV als CD Digipak, 2 LP Gatefold, Download und Stream.


PRONG kündigen auch 2017er “Zero Days” Sommer-Tourdaten an. Mit dabei einige der besten Festivals und eine Anzahl eigener Headline-Shows!

PRONG-Gründer Tommy Victor: “Europa ist ein spezieller Platz für PRONG und 2017 scheint ein weiteres Tour-Jahr für die Geschichtsbücher zu werden! Viele coole Festivals und super Clubs auf dem Tourplan und wir bringen sogar schon wieder neue Musik mit! Wir freuen uns total!“
PRONG
“Zero Days - Tour 2017”
Präsentiert von: Rock Hard Magazine, Slam Magazine, Ox Fanzine

13.07.Hamburg - Hafenklang
14.07.Münster - Sputnikhalle
26.07.München - Free&Easy Festival
27.07.Stuttgart - Keller Klub
28.07.Weinheim - Cafe Central
29.07.Essen - Nord Open Air
30.07.Siegen - Vortex
02.08.Potsdam - Waschhaus
04.08.Wacken - Wacken Open Air
05.08.Veltheim - Festival Kult
06.08.Köln - Rheinriot
09.08.Regensburg - Eventhall Airport
10.08.A-Graz - Explosiv
11.08.A-Wien - Viper Room
25.08.Sulingen - ReLoad Festival

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