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Imagine Dragons - Evolve

Imagine Dragons- Evolve

KIDinaKORNER / Interscope / Universal
VÖ: 23.06.2017

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

So schallt Distortion

Irgendwie Spannung aufbauen, Unruhe stiften, die Gewitterwolke an den Horizont malen. In der Bridge dann zur Schlacht treiben, ein kurzes Crescendo und dann – wumm! Der Beat kracht hernieder, Dan Reynolds presst irgendwas von "I feel it in my bones!" oder "I'm just a sucker for pain!" in die Welt hinaus und alle Loudness-War-Bekämpfer haben ob der schmerzenden Verzerrung schon die Flucht ergriffen. Ja, so eine Hitsingle von Imagine Dragons ist großes Blockbuster-Kino und das Debüt "Night visions" hatte einige davon zu bieten. Der Nachfolger "Smoke and mirrors" kann indes nur als ein Flop bezeichnet werden, weder ins Radio noch in die oberen Chartsränge schaffte es ein Titel. Zeit für "Evolve", in der dritten Runde wieder Boden gutzumachen. Immerhin: "Believer" chartete hierzulande höher als alles vom Vorgänger, "Thunder" stand sogar bereits auf Platz drei. Beste Vorzeichen!

Dabei entfernt sich "Evolve" noch etwas mehr vom Brechstangen-Sound, den "Radioactive" damals auffuhr, auch wenn die Produktion nach wie vor am Limit des digitalen Pegels operiert. Vor allem "Believer" bewegt sich fast schon tänzelnd uber die klapprige Percussion aus Metall und Handflächen. Wendigkeit war bisher eher nicht unbedingt die Eigenschaft, die bei Imagine Dragons in den Sinn kam. "Start over" recycelt die Idee im Ethno-Modus und haut ein paar tutende Synthies mit in den Mix. Die zweite Single "Thunder" zeigt unterdessen ein grundsätzliches Problem von "Evolve" auf: Sobald ein einigermaßen eingängiges Refrainmotiv gefunden wurde, begnügt sich das Quartett aus Las Vegas damit, die Chose einfach bis zur oralen Nahrungsrückgabe zu wiederholen. Besonders hier wird das eigentlich flotte Stimmen-Gekiekse dank der Repetition ins Lächerliche gezogen.

"Evolve" wird seinem Titel außerdem dadurch gerecht, dass zaghaft Experimente eingebaut werden. Das führt im besseren Fall zu etwas Befremdlichkeit, wenn der Closer "Dancing in the dark" klingt wie James Blake auf falsch abgespielter Geschwindigkeit. Im schlimmeren Fall bleibt nur noch, die Hände über dem Kopf zusammenzuschlagen. "Yesterday" klaut ein Piano aus der Bar, stimmt einen Walzer an, klatscht in die Hände und der Kahn säuft sang- und klanglos ab. Dann eben doch lieber einen stromlinienförmigen, aber äußerst angenehm zu hörenden Hit wie "Whatever it takes". Darauf kommt es Imagine Dragons nämlich immer noch spürbar an: Massenkompabilität. Die Lyrics spielen da selbstverständlich mit, klingen immer gut im Ohr, halten aber nie einer näheren Betrachtung stand. Oder was sollen eingehämmerte Weisheiten wie "Here's to my future / Here's to yesterday" oder "I was always up for making changes / Walking down the street and meeting strangers" aussagen? Am Ende steht eine Platte, die bis auf wenige Holprigkeiten gut durchläuft, von der jedoch wenig hängenbleibt. Ein krachiges Gedudel.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Whatever it takes
  • Believer

Tracklist

  1. I don't know why
  2. Whatever it takes
  3. Believer
  4. Walking the wire
  5. Rise up
  6. I'll make it up to you
  7. Yesterday
  8. Mouth of the river
  9. Thunder
  10. Start over
  11. Dancing in the dark

Gesamtspielzeit: 39:09 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Monika
2018-05-06 06:52:13 Uhr
Man kann auch alles kaputtreden. Ich find die Musik super, die Texte erzählen eine Menge von Dän Reynolds und das Konzert war der Hammer.
Unnützes Wissen des Tages
2018-01-15 18:59:45 Uhr
Das Wort "Thunder" kommt im gleichnamigen Song genau 80-mal vor.

Gefühlt ist es viel mehr.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-06-28 22:11:30 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-05-11 00:07:16 Uhr - Newsbeitrag
Angekündigt für 23.6.
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