Theory Of A Deadman - Theory Of A Deadman

604 / Roadrunner / Universal
VÖ: 17.03.2003
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

How you remind me
Der moderne Rockstar gibt sich nicht mehr mit Drogen, Groupies und der Möblierung dunkler Hotelzimmer ab. Der moderne Rockstar ist auch - manchmal sogar vor allem - ein Geschäftsmann. Diesem Trend hat sich auch Chad Kroeger, die singende Föhnwelle von Nickelback, verschrieben und will jetzt mit seinem Label 604 Records (nur scheinbar nach der Gesamtzahl schlechter Nirvana- und Pearl Jam-Klone benannt) junge Talente unterstützen. Daß die natürlich alle ein bißchen klingen wie Kroegers eigene Flannelhemdtruppe, also im Grunde genommen wie die oben erwähnten 604 Kopien, ist natürlich reiner Zufall.
Erster Act auf dem Label ist Theory Of A Deadman, deren Kurzform TOAD jetzt niemanden an irgendwas erinnern sollte. Und obwohl man die vier Kanadier spätestens nach der Sichtung des krachledernen Bandfotos vorverurteilen will, muß man ihnen natürlich erst mal eine Chance geben und ihre Musik für sich sprechen lassen. Daß diese zunächst tatsächlich verdammt nach Nickelback klingt, verwundert wohl niemanden angedenk der Tatsache, daß Goldlöckchen an gleich sechs der zehn Titel mitgeschrieben hat. Schüttel dein Haar für mich. Es ist Post-Grunge, der viertelvorzwölfte.
Und doch ist da etwas, was das selbstbetitelte Debüt davor bewahrt, verärgert in den Karton geworfen zu werden, auf dem "Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk!" steht - zu Creed, Tantric, Default, Union Youth und wie sie alle heißen. Neu oder gar originell ist hier natürlich das wenigste, da darf man schon froh sein, wenn man im Hintergrund von "Any other way" ein Banjo verspielt seine Bahnen ziehen hört. Und doch reicht das Vorhandene aus, um zumindest okay zu sein. Natürlich hat man Sätze wie "Why does it feel like this world is just not for us?" schon tausendmal gehört. Aber die geschundene Zielgruppen-Seele hat ja in der Regel auch ebensoviele Gelegenheiten, solche Phrasen auf Armeerucksäcke zu kritzeln und in Schultische zu ritzen - Nachschub tut also Not.
Solide zusammengezimmerte Gitarrenwände und headbangtaugliche Rhythmen haben bisher immer noch für einen brauchbaren Rocksong gereicht, und wenn sie schon nicht in der Schwermetall-Liga mitspielen dürfen, so treten Theory Of A Deadman doch den meisten Nurockern in den Allerwertesten. Und wer sich heutzutage noch ernsthaft mit Lederjacke und Rotzbremse hinstellt, um uns vom Leid seiner gescheiterten Beziehung zu berichten, dem kann man eh nur entweder Mitleid oder Anerkennung für seinen Mut aussprechen. Also Arme in die Höhe, den Kopf in den Nacken und losgerockt. Der nächste peinliche Abklatsch für einen Verriß kommt vielleicht schon nächste Woche.
Highlights
- Nothing could come between us
- Point to prove
- Last song
Tracklist
- Invisible man
- Nothing could come between us
- Make up your mind
- Point to prove
- Leg to stand on
- What you deserve
- The last song
- Say I'm sorry
- Any other way
- Confession
Gesamtspielzeit: 36:43 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
90ty |
2008-12-02 16:06:47 Uhr
Die "Theory Of A Deadman" ist auf jeden Fall eins der besseren Nickelback Alben. Ich glaub auch das Chad Kroeger singt und das ganze ein großer, aber gelungener Fake ist. ;) |
Stefan |
2006-10-25 20:45:52 Uhr
Das Album aus dem letzten Jahr ist meiner meinung verdammt gut, ne Spur distanzierter als das erste Album! Also wer Fahrenheit nicht gespielt hat, und nicht des öfteren Radio hört sollte sich mindestens mal Santa Monica reinhören, oder wenn man schon dabei ist auch gleich Better off! |
opeth |
2005-09-05 11:13:45 Uhr
wie ist das neue album aus diesem jahr?? |
loler |
2003-08-23 11:33:52 Uhr
was ist denn "straighte" musik ????? |
Tricky |
2003-08-23 00:34:33 Uhr
Ich habe TOAD im März als Vorband von 3 Doors Down im Columbia Fritz in Berlin gesehen. Und ich war und bin sehr begeistert, weil die Musik einfach sehr straight ist.. Auch das Album geht vom ersten Lied an gut nach vorne... |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Nickelback; Default; Puddle Of Mudd; Staind; Bush; Sinch; Diffuser; Seether; Fuel; Oleander; Caroline's Spine; 3 Doors Down; Stone Temple Pilots; Tantric; Days Of The New; Creed; Pearl Jam; Soundgarden; Nirvana; Union Youth; Alice In Chains; Godsmack; Drowning Pool; Cold; Metallica; Thin Lizzy; Uriah Heep
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- Theory Of A Deadman - Wake up call (2 Beiträge / Letzter am 01.11.2017 - 21:55 Uhr)
- Theory Of A Deadman - Savages (3 Beiträge / Letzter am 06.08.2014 - 14:43 Uhr)
- Theory Of A Deadman - Theory Of A Deadman (12 Beiträge / Letzter am 02.12.2008 - 16:06 Uhr)