Jack Johnson - Brushfire fairytales

Enjoy / Polydor Island / Universal
VÖ: 26.03.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Schlurfbrett
Wenn jemand, der bislang vornehmlich dafür bekannt war, sich auf Brettern stehend durch die Wellen zu bewegen, plötzlich mit einem vorgeschnalltem Stück Holz AKA Gitarre Aufmerksamkeit erregen möchte, darf man ruhig mal die Stirn runzeln. Im Falle von Jack Johnson und seinem ausgeschlafenen Debüt "Brushfire fairytales" dürfte sich die Gesichtsgymnastik aber schleunigst in ein Grinsen ändern, sobald die ersten Töne des Openers "Inaudible memories" durch die Luft gleiten wie ein Surfer über die hawaiianische Brandung. Daß einen hier derart schicker Folkpop erwarten würde, war nicht zu erwarten. Und die beinahe unverschämte Portion Groovegefühl auch nicht.
Mit polynesischer Zurückgelehntheit flötet seine weiche Stimme Parolen wie "Slow down everyone, you're moving too fast / Friends can't get you when you're moving like that." Also, runter mit dem Puls. Einatmen, ausatmen - und die Augen schließen. So langsam kommen wir der Sache näher. Johnson ist nämlich trotz seiner vielen Talente - von Musik und vom Profi-Surfen nicht ausgelastet, dreht er nämlich gerne auch das eine oder andere Filmchen - ein ruhiger Typ. Er weiß vom Blues, ohne zu jammern, hat bestimmt schon den einen oder anderen lässigen HipHop-Song im Ohr gehabt und ist an manchem reggaefizierten Headshop nicht nur vorbeigeschlurft. Eins ist ihm klar: Geschmeidigkeit ist Trumpf.
Und so beglückt uns Johnson mit charmanten Popsongs, deren Tiefgang Eagle-Eye Cherry nicht mal hinbekäme, wenn man ihn in einer Sandgrube verbuddeln würde. Die seine Kumpels von G. Love & Special Sauce am Fließband schreiben würden, wenn sie statt nach dem Blues nach dem ewigen Ohrwurm suchten. Und von denen selbst die verweichlichten Chili Peppers heutzutage nur noch träumen können. Meist reduziert auf Johnsons Akustische, von dezentem Baß und Schlagzeug getragen, gelegentlich von Freund Ben Harper an der Slide oder den Jungs von Geggy Tah an Steeldrum und anderem Gerät unterstützt. Besinnlich, nie verkopft. Eingängig, nie penetrant. Entspannt, nie verschnarcht. "Losing hope is easy" vermutet Johnson im vorletzten Stück. Unnötiger Pessimismus. Denn diesen Songs scheint die Sonne mitten aus dem Gesäß.
Highlights
- Inaudible memories
- Posters
- Flake
- Bubble toes
Tracklist
- Inaudible melodies
- Middle man
- Posters
- Sexy plexi
- Flake
- Bubble toes
- Fortunate fool
- The news
- Drink the water
- Mudfootball (For Moe Lerner)
- F-stop blues
- Losing hope
- It's all understood
Gesamtspielzeit: 45:53 min.
Referenzen
G. Love & Special Sauce; Eagle-Eye Cherry; Joseph Arthur; Wes Cunningham; Dave Matthews Band; Blind Melon; Dispatch; Ben Harper; Pete Yorn; Elliott Smith; Willy Porter; David Gray; Michael Penn; John Mayer; Counting Crows; Barenaked Ladies; Spin Doctors; Beck; Geggy Tah; Jerobeam; Sublime; Red Hot Chili Peppers
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