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Fyfe - The space between

Fyfe- The space between

Benvolio / ADA / Warner
VÖ: 09.06.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Strg + Alt-J + Entf

Wer heutzutage die Worte "elektronische Musik", "England" und "Indie" kombiniert, kommt zwangsläufig auf, genau, Alt-J. Dabei gibt es zum Vierergespann aus Leeds durchaus, Verzeihung, Alt-J-nativen. Zum Beispiel Paul Dixon, besser bekannt als Fyfe, der schon 2015 mit seinem Debüt "Control" den perfekt temperierten, nicht zu seichten Sommer-Soundtrack lieferte. Mit "The space between" legt der Brite jetzt nach und zeigt, dass es auch noch andere ernstzunehmende Indietronic-Acts von der Insel gibt.

Dabei findet Dixon auf seiner aktuellen Platte die ideale Balance zwischen melancholisch und leichtfüßig, zwischen relaxtem Sommersound und herzzerreißenden Balladen. In erstere Kategorie fällt beispielsweise "Belong", das mit der vom Gotye-Ohrwurm "Somebody that I used to know" bekannten Gastsängerin Kimbra in Richtung R'n'B schielt und so klingt, als hätte Craig David endlich mal etwas Vernünftiges gemacht. In "Stronger" hätte man sich dagegen ein klein bisschen weniger von dieser Sound-Assoziation gewünscht. Das sei Dixon aber verziehen, prickeln Stücke wie "Cold air" oder "Love you more" doch so angenehm im Gehörgang, wie es sonst nur eine spezielle Biermarke in Frauennabeln vermag.

Apropos Piano: Selbiges kommt auf "The space between" sehr prominent zum Einsatz und bildet einen schönen Kontrapunkt zum anorganischen Elektrosound des wunderbaren Mitwacklers "Borders", der angenehm an D.D Dumbo und ja, auch an Alt-J, erinnert. Das darauffolgende "Rosa" wartet ebenfalls mit Klavier und einer bittersüß-nostalgischen Stimmung auf, die sich im hymnischen Refrain auflöst. "All we need" kommt mit Effektgitarren und entspanntem Beat dagegen beinahe sakral und mit passendem "Gloria in excelsis" im Zwischenpart daher. Das große Highlight hat sich Dixon aber für den Schluss aufgehoben: "Closing time", eine ergreifende Pianoballade, die ganz reduziert und ohne elektronischen Schnickschnack buchstäblich zu Tränen rührt.

Zugegeben, das große Experiment und die undurchschaubar vertrackten Beats sucht man auf "The space between" eher vergebens, Dixons Kompositionen sind geradlinig und eingängig, langweilen aber auch nach dem fünften Hördurchgang dank schön produzierter Details nicht. Ideale Voraussetzungen also, um auch eingefleischte Alt-J-Jünger von einem kleinen Seitensprung zu überzeugen. Wir verraten es auch keinem.

(Martina Bähring)

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Highlights

  • Cold air
  • Rosa
  • Closing time

Tracklist

  1. Cold air
  2. Love you more
  3. Belong (feat. Kimbra)
  4. Closer
  5. Stronger
  6. Relax
  7. Borders
  8. Rosa
  9. Fault lines
  10. All we need
  11. Closing time

Gesamtspielzeit: 40:59 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-06-07 22:00:06 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-04-20 19:07:46 Uhr - Newsbeitrag


FYFE kündigt sein neues Album „The Space Between“ an und veröffentlicht die Single „Belong (feat. Kimbra)“ inkl. Video. Das Album erscheint am 9. Juni bei ADA / Warner Music im Vertrieb.







Nach einer ausverkauften Europatournee, zwei Album-VÖs und einer EP legt der britische Musiker Paul Dixon, aka Fyfe, nach und veröffentlicht in Kürze sein neues Werk „The Space Between“.

Die letzten zwei Jahre in seinem Leben waren dermaßen aufwühlend, dass ihm mit diesen Album ein ganz und gar persönliches Werk gelungen ist. Erst starben zwei gute Freunde und ein enger Familienfreund aus heiterem Himmel und dann auch noch seine geliebte Großmutter. Zwischen all den Todesfällen und Verlusten hatte Paul das Glück gleich dreimal Onkel zu werden.

Mitten in seinem Gefühlschaos, zwischen Schock, Trauer und Freude, fühlte er sich auf einmal wie ein führerloser Zug in seiner eigenen Welt. Er fing an, über das Leben in einer Weise nachzudenken, wie es viele nicht einmal in ihren letzten Lebenstagen machen würden.

Die vielen schlimmen Erfahrungen haben Fyfe nicht nur über den Tod und Verzweiflung gelehrt, sondern auch was es bedeutet am Leben zu sein. Und so ist „The Space Between“ absolut kein trauriges Album geworden, sondern klingt mit seinen fröhlichen Synthies und Elektro-Gitarren catchy und dem Gefühl von Sommerregen, der einfach nur glücklich macht.

Das Album handelt nicht nur von Fyfes Schicksalsschlägen, sondern geht um die Angst selbst und wie unfreundlich der Kern unserer Gesellschaft sein kann – vor allem für diejenigen, die darunter leiden müssen. Es geht nicht darum, dass man jemand anderes sein muss, um dazuzugehören. Fyfes Antwort: Stör dich nicht daran, du bist wer du bist und sei wie du bist – du bist perfekt!

Der Sinn für das Gefühl, das man braucht um seinen Weg zu finden, beschreibt der Song „Belong (feat. Kimbra)“. Der erste von zwei Kollaborationen auf dem Album, der mit der neuseeländischen Singer-Songwriterin Kimbra geschrieben und aufgenommen.

Das Artwork des Albums hat übrigens seine ganz eigene Geschichte: Einige Monate bevor Fyfe das Album anfing, sah er eine Ausstellung des Fotografen Simon Bray. Es waren Portraits von Ansteckblumen von verschiedenen Hochzeiten, mittlerweile getrocknet und tot aber vor lebhaften Pastellfarbenen Hintergründen fotografiert. Während der Aufnahmen von „The Space Between“, schwirrten genau diese Bilder ununterbrochen in Fyfes Kopf umher, sodass er sie als Artwork für die Singles und das Album bestimmte. „Diese Blumen veranschaulichen in meinen Augen die Idee des Albums: Die Vorstellung, dass es immer noch Schönheit gibt, auch bei Krankheit, Verfall und Sterblichkeit – und zwar im neuen Leben. Sie sind tot aber aus der richtigen Perspektive gesehen, sind sie elegant genug, um an der Wand in einer Galerie zu hängen.“



TRACKLIST "The Space Between"

1. Love You More [3:36]

2. Cold Air [2:56]

3. Belong (feat. Kimbra) [2:54]

4. Closer (feat. Klyne) [3:24]

5. Stronger [3:39]

6. Relax [3:42]

7. Borders [3:55]

8. Rosa [4:01]

9. Fault Lines [4:13]

10. All We Need [4:33]

11. Closing Time [4:06]
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