Luke Sital-Singh - Time is a riddle
Parlophone / Ferryhouse / Warner
VÖ: 12.05.2017
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
Der Austrickser
Diese eine, emotionsgeladene Ballade eines Songwriters quer durch die Charts zu feuern, scheint dieser Tage das Ziel der Marketingabteilungen zu sein. Praktischerweise werden diese dann gleich in kostspieligen Werbekampagnen oder US-Serien verbraten, bis nun wirklich jeder die unscheinbaren Namen ihrer Erschaffer kennt. Zumindest für den Moment. Wie bei so vielen, lohnte sich schon 2014 bei Luke Sital-Singh ein Höreinblick hinter seine Single "Nothing stays the same".
Drei Jahre später setzt er sich konsequent über die Alltag gewordene Kurzlebigkeit hinweg und präsentiert noch aufwändigere Arrangements. Es mag nur eine Nebensache sein, aber schon das Plattencover macht deutlich: Diesmal soll es um die Kunst gehen und vielleicht weniger um den Künstler. Startete "The fire inside" noch mit besagtem, kommerziellem Hit, braucht "Time is a riddle" lediglich gesetztere Töne zum Start. In seinem schleppenden Rhythmus birgt "Still" Americana-Schwingungen und schafft es, bei Gesang und der Instrumentalisierung ein erstaunlich genaues Gleichgewicht zu halten.
"Oh my God" wagt dagegen schon mehr, ohne zu gewollt voran zu gehen. Songwriting, welches auf den Punkt ist, sickert auf "Time is a riddle" endlich als große Stärke von Sital-Singh durch. Die Songs basieren musikalisch häufig auf Wiederholungen, die nie störend auffallen und dennoch komplex wirken. Seinen Gesang präsentiert der Sänger aus London trotz zarter Backround-Dudelei sehr roh und gleichzeitig charmant zurückhaltend. Immer wieder wechselt er zwischen rau und zerbrechlich. Sital-Singh verleiht seiner Stimme so eine besondere Einzigartigkeit, obwohl sich ihre Farbe nicht deutlich von vergleichbaren Songwritern abhebt.
Die Gesangsspur von "Hunger" klingt sogar so natürlich, dass man sie auch als Demo vermuten könnte, dennoch verläuft sie im Einklang mit Chor und einfachsten Akkorden. Um große Momente zu schaffen – allerdings würde man sich davon noch deutlich mehr wünschen –, braucht Sital-Singh nicht viel, er schreit nicht mehr ausgelassen ins Mikrofon wie in "Nothing stays the same", sondern setzt für Energie treibende Drums ein. Um diese eine, emotionsgeladene Ballade kommt Sital-Singh vorbei. Und daran sollte sich wirklich niemand stören.
Highlights
- Nowhere's home
- Time is a riddle
- Slow down
Tracklist
- Still
- Oh my God
- Until the nigh tis done
- Rough diamond falls
- Nowhere's home
- Cynic
- Innocence
- Time is a riddle
- Hunger
- Killing me
- Slow down
Gesamtspielzeit: 44:40 min.
Album/Rezension im Forum kommentieren (auch ohne Anmeldung möglich)
Teile uns Deine E-Mail-Adresse mit, damit wir Dich über neue Posts in diesem Thread benachrichtigen können.
(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Janundso |
2017-06-01 11:51:03 Uhr
Da hat sich das warten wirklich gelohnt. Meiner Meinung nach um einiges besser als der Vorgänger und wahrscheinlich eine der schönsten, unaufgergtesten Platten die ich in dem Bereich in letzter Zeit gehört hab. Sehr schönes Video auch zur Entstehung des Artworks https://www.youtube.com/watch?v=DmYHcUcwM4k Bleibt ihm zu wünschen, dass noch mehr Menschen dieses Album für sich entdecken. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27639 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-05-31 21:05:20 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
musie Postings: 3990 Registriert seit 14.06.2013 |
2017-05-17 22:12:20 Uhr
Sehr schönes Album! 8/10 |
Janundso |
2017-05-09 18:51:08 Uhr
Das hat viel zu lange gedauert aber besser spät als nie. Die ersten Songs sind schon mal sehr vielversprechend! Freu mich sehr auf die Platte. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27639 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-05-04 19:17:20 Uhr - Newsbeitrag
Luke Sital-Singh mit neuem Video, weiterem Song und bei Grey’s Anatomy Nur noch 10 Tage bis „Time Is A Riddle“, das neue Album von Luke Sital-Singh, erscheint. Mit dem in seiner Küche auf Super8 gedrehten Video zu „Hunger“ und der weiteren Vorabauskopplung „Oh My God“, gewährt der britische Songwriter nun noch tiefere Einblicke in sein neues Werk. Gestern lief zudem Lukes erste Single-Veröffentlichung „Killing me“, die alleine auf Spotify bereits mehr als 2 Millionen Mal gehört wurde, in der aktuellen Grey’s Anatomy Episode auf ProSieben. Im Anschluss an seine ausgedehnte UK Tour kommt Sital-Singh in gut einem Monat dann auch noch für 3 exklusive Shows nach Deutschland. Es ist also einiges geboten. |
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
James Bay; Lewis Watson; Benjamin Francis Leftwich; James Vincent McMorrow; Tom Rosenthal; S. Carey; Keaton Henson; Gregory Alan Isakov; Joe Purdy; Passenger; Noah Gundersen; Newton Faulkner; Joshua Radin; Stu Larsen; Bear's Den; Roo Panes; Nick Mulvey; Foy Vance; George Ezra; Damien Rice; Josh Ritter; Elliot Smith; Rhodes; Vance Joy; Howie Day; Hudson Taylor; Jamie Lawson; Charlie Cunningham; Ben Howard; Mighty Oaks; The Lumineers; Nicolai Dunger; James Blunt
Bestellen bei Amazon
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Plattentests.de-Forum
- Luke Sital-Singh - A golden state (2 Beiträge / Letzter am 01.12.2024 - 13:00 Uhr)
- Luke Sital-Singh - Time is a riddle (5 Beiträge / Letzter am 01.06.2017 - 11:51 Uhr)
- Luke Sital-Singh - The fire inside (7 Beiträge / Letzter am 05.09.2014 - 10:20 Uhr)