American Authors - What we live for
Island / Universal
VÖ: 21.04.2017
Unsere Bewertung: 2/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Leben, lachen, lieben
Im Jahr 2017 sollte man es wohl gewohnt sein, Lautmalereien oder langgezogene Vokale statt Refrains und anderer Gesangparts zu hören. YouTuberin Bibi H. ist hierfür das jüngste und am meisten geschmähte Beispiel, American Authors hieven diese Einsparung von Sprache jetzt auf eine neue Ebene. Wenn Songs durch ewige "Ooohh"s eine künstliche Euphorie erhalten, gibt es nur zwei Lager: die einen, die denken, dies sei nun mitreißender Stadionrock der feinsten Sorte und die anderen, die wissen, dass das schon bei Coldplay nicht immer hingehauen hat. Bei American Authors ist die Aussage allerdings schon klar definiert. Nach ihrem Debüt "Oh, what a life" geht es jetzt mit "What we live for" lebensbejahend und in gaumenkitzelnder Wohlfühl-Atmosphäre weiter. "Live, laugh, love" also – denn auch Wandtattoo-Freaks brauchen ihre Dauerbeschallung.
Zugegeben: Wenn sie genau diese Zielgruppe bedienen will, macht die Band aus New York City einiges, wenn nicht sogar alles richtig. Die Lyrics versprechen ein positives Leben und drehen sich um die Knotenpunkte Freiheit und Sommer, komplizierte Sachverhalte gibt es keine. Ein Banjo sorgt für die nötige Pop-Exotik, denn irgendwie wollen die Jungs ja auch folkig sein und vor allem Bodenhaftung demonstrieren. "What we live for" folgt zwölf Songs lang diesem käsigen Konzept und variiert dabei nur minimal. Beschwingte Strophen sorgen bei "Pocket full of gold" oder "Mess with your heart" für einen einfachen Zugang – starten dann aber den Versuch, aus wirklich jeder Mücke eine Hymne zu machen.
Der Titelsong bedient sich einfachster Mittel und ist dabei so gewollt und nicht gekonnt wie Spaniens jüngster, letztplatzierter ESC-Beitrag. Ungelenk schwankt er zwischen einsamen Akkorden und unangenehmen Club-Beats, gepaart mit flachen Drums und mehrstimmigem Gesang. Wer das gut findet, hört auch heimlich ganze Alben von Castingshow-Champions und schreibt sich "Cappuccino" an die Küchenfliesen. Denn wie der durchschnittliche Chart-Hörer können sich American Authors einfach nicht entscheiden. Wollen sie Rocker sein oder sich in Indie-Gefilden verlieren? Sind sie nur als Hintergrundmusik von Sami Slimani zu gebrauchen oder können ihre Songs dem Hörer wirklich etwas mit auf den Weg geben? Nach diesem Album scheint jedoch festzustehen: American Authors sind zu gar nichts zu gebrauchen. Denn auch nach der obligatorischen Ballade "Replaced" oder dem DC-Comichelden missverstehenden "Superman" ist noch immer nicht der kleinste Funke übergesprungen. Und zum Schluss ist auch nicht klar, wofür die Band eigentlich lebt. Und vielleicht ist das auch einfach egal.
Highlights
- Pride
Tracklist
- What we live for
- I'm born to run
- Pride
- Right here right now
- Nothing better
- Replaced
- Go big or go home
- Mess with your heart
- No love
- Pocket full of gold
- Superman
- Mind body soul
Gesamtspielzeit: 42:07 min.
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2017-05-30 10:45:41 Uhr
Warum erst jetzt die Rezi? |
Tim. Postings: 1970 Registriert seit 14.08.2015 |
2017-05-29 15:50:58 Uhr
das ding wurde am 01.07. veröffentlicht - 2016. warum pt sich die mühe macht zehn monate später (!) noch so eine hasserfüllte review hinterherzuschießen, muss man nicht verstehen. wenn ihr die band/das album für nicht relevant erachtet, dann lasst die rezension doch konsequenterweise bleiben. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26212 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-05-24 21:20:51 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Fun.; Bleachers; Foster The People; The Script; Maroon 5; Train; Walk The Moon; Imagine Dragons; Allstar Weekend; OneRepublic; Gotye; Kodaline; Keane; Bastille; Mêlée; The Fray; The Feeling; Passion Pit; Owl City; Vance Joy; Mumford & Sons; The Lumineers; Of Monsters And Men; Mighty Oaks; The Strumbellas; Sunrise Avenue; Reamonn; Matchbox Twenty; Rob Thomas; James Blunt; Jack Johnson; Jason Mraz; Donavon Frankenreiter; John Mayer; Olly Murs; Howie Day; Lifehouse
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