Marteria - Roswell
Green Berlin / Sony
VÖ: 26.05.2017
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Die Mühe nicht wert
Es fällt schwer, Marten Laciny überhaupt etwas vorzuwerfen, er ist ein Ur-Sympath, fast zu perfekt liest sich seine Biografie. Ex-Model, U-17-Fußball-Nationalmannschaft, bla bla, alles schon gehört. Unter den Pseudonymen Marteria und Marsimoto hat er Pop-Rap und Kiffer-Rap irgendwo tatsächlich revolutioniert. Sein Instagram-Account ist der vielleicht unterhaltsamste der ganzen Szene, mal abgesehen von Gzuz' Konto. Entsprechend groß ist die Aufregung, wenn ein neues Album des Rostockers erscheint, und so war auch "Roswell" bereits Wochen vor Release Gesprächsthema. Bloß irgendwie will die neue Marteria-Platte nicht zünden.
Die beiden Singles, "Aliens" und "Das Geld muss weg", sind da schon ein ganz guter Gradmesser. Erstere, unterstützt von Beatsteaks-Frontmann Arnim Teutoburg-Weiß unter seinem Alias Teutilla, lässt den Schmackes vorheriger Auskopplungen vermissen, zumal die vom Gast gesungene Hook im Hall dermaßen ertrinkt, dass man die an sich vielversprechende Kollabo guten Gewissens als vertane Chance bezeichnen kann. Die zweite Single weiß nicht wohin mit den Moneten. Während Bushido auf Shindys "Dreams" den "Verwendungszweck Koi-Fische" nennt, trägt Marteria "Verwendungszweck Du" auf dem Überweisungsträger ein. Großzügigkeit statt Selbstzweck ist freilich die nettere Variante, der Track aber kommt auch nicht über das Adjektiv, das hinlänglich als kleine Schwester von Scheiße bekannt ist, hinaus.
Seiner Liebe zum Angeln widmet der Rapper "Blue Marlin", zumindest pinselt er eine nautische Atmosphäre in den Club. Dort bewegt Marteria sich, beäugt kritisch das "kinderlose Tinder-Volk" beim Tanz, hofft auf den Hauptgewinn. Der Titel kommt düsterer an, was hier nicht zuletzt aufgrund des Fehlens euphorischer Kracher wie "Verstrahlt", "Endboss" oder auch "Kids (2 Finger an den Kopf)" seine Wirkung entfalten kann. Genauso verhält es sich mit "Skyline mit zwei Türmen", in welchem der Rostocker eine Rückschau auf seine Model-Zeit in NY begeht. "Große Brüder" spielt in einer ähnlichen Zeit, in der der Rapper noch jünger war. Mit Trompeten und Chören malt der Song einen Sonnenuntergang hinter die Großstadtszenerie. Die Bläser fehlen als einziges im Hispano-Track "El presidente", doch der klappernde Beat und orientalische Saiten schmiegen sich wunderbar an die gefällige Melodie mit Mitsing-Hook. Auf deftige Gitarren-Riffs setzt "Links", das die politische Richtung vorgibt. Egal, was Du so treibst, im Zweifel links – so die Ansage des Titels, der in der Ausführung aber auch nicht zum Hype taugt.
Wie schon gesagt, es fällt schwer, Marten Laciny überhaupt etwas vorzuwerfen. "Roswell" ist nicht gerade ein Meisterwerk geworden, aber es ist auch kein schlechtes Album. Den Hang zum Hit aber scheint Marteria aufgegeben zu haben. Oder schlimmer: Er hat ihn verloren – man weiß es nicht. Dafür dass der Albentitel und die ersten drei Tracks eine thematische Linie vorzugeben scheinen – Weltraum und so – und auch der ebenson anstehende Film "Antimarteria" das Thema featured, verliert sich die Platte schnell im schnöden Allerlei. Falsch gemacht hat Marteria natürlich nichts. Aber fehlende Mühe ist "Roswell" schon ein wenig anzuhören.
Highlights
- El presidente
- Große Brüder
Tracklist
- Roswell
- Aliens (feat. Teutilla)
- Scotty beam mich hoch
- El presidente
- Das Geld muss weg
- Tauchstation
- Blue Marlin
- Cadillac
- Links
- Große Brüder
- Skyline mit zwei Türmen
- Elfenbein (feat. Yasha & Miss Platnum)
Gesamtspielzeit: 45:15 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27184 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-11-14 18:54:03 Uhr - Newsbeitrag
Marteria erfüllt sich Kindheitstraum und spielt eigene StadionshowAm 1. September 2018 wird Marteria als erster deutscher Solo Hip-Hop Künstler eine eigene Stadionshow spielen, ein Heimspiel in „seinem" Rostocker Ostseestadion. Jahrelang war Marteria Kapitän in den Jugendmannschaften des FC Hansa Rostock, spielte sogar für das U17-Nationalteam. Allerdings blieb Musik immer seine größte Leidenschaft. Seine Alben erhielten Gold- & Platinauszeichnungen, aus den Clubs wurden Hallen und seine Live-Shows sind inzwischen legendär. In diesem Sommer gelang ihm das Kunststück die beiden Festivals Rock am Ring & Rock im Park innerhalb von nur 7 Stunden abzureißen. Jetzt wird Marterias Kindheitstraum wahr. Dort, wo Marten bereits als kleiner Junge seinem Herzensverein Hansa Rostock zujubelte, wird er im nächsten Jahr auf der Bühne stehen und das wohl emotionalste Konzert seines Lebens spielen. Für Marten Laciny, den Rostocker Jung’, eine unglaubliche Ehre: ‚Ich bekomme jetzt schon Gänsehaut, wenn ich an den Tag denke.’ Unter dem Motto ‚Alle oder keiner!’ startet der Vorverkauf für das einzige Marteria Solo Open Air in 2018 am Mittwoch, den 15.11.2017 um 10.00 Uhr unter greenberlin.com. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27184 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-09-22 13:03:14 Uhr - Newsbeitrag
Liebe Freunde und Medienpartner,Ein neues Album, der erste Spielfilm, zwei triumphale Touren mit durchgeschwitzten Clubs und epischen Festivalmomenten. Den verdienten Urlaub gönnt sich Marteria standesgemäß: im Weltall. Seine neue Single »Scotty Beam Mich Hoch« ist der Soundtrack zu dieser Reise. »Scotty Beam Mich Hoch« ist die vierte Single aus Marteria’s aktuellem Album »Roswell«. Im November und Dezember geht Marteria damit auf Tour durch die ganz großen Hallen des Landes. »Scotty Beam Mich Hoch« beginnt in der harten Realität. Ein Glühweinstand mit warmem Bier. Nazis, die zu Michael Jackson feiern. Punker als Heuschreckenkapitalisten. Bomben und Randale überall. Und zur Krönung wird Washington von Moskau annektiert. Oder war es vielleicht umgekehrt? Sicher ist: Die Götter müssen verrückt sein, und wir Menschen sind es erst recht. Marteria zeichnet auf »Scotty Beam Mich Hoch« ein finsteres Bild einer aus den Fugen geratenen Welt, mit reichlich Sarkasmus und der ihm eigenen Bildgewalt. Die Konsequenz für ihn ist klar: Schnell weg hier. Nach oben. Also ganz nach oben, dort wo immer schon Erlösung war – von Ziggy Stardust bis »Out of Space«, Kool Keith bis »Space Cowboy«. Es ist ein klassisches Pop-Motiv mit einem ebenso klassischen Marteria-Dreh. Denn dort oben ist es, wer hätte das gedacht, auch nicht besser. „Kein oben, kein unten, Tag und Nacht das gleiche Licht.” Uff, ganz schön langweilig, wo geht’s hier bitte zurück zur Erde? Das ist die Botschaft von »Scotty Beam Mich Hoch«. Dass Kontraste und Konflikte das Leben erst lebenswert machen. Dass Eskapismus auch keine Lösung ist. Dass es hier unten noch genug zu erleben und vor allem genug zu tun gibt. Diese Botschaft verpacken Marteria und seine Produzenten The Krauts in einen Space-Hop-Hit der allerersten Güteklasse, Countdown-Chords und eine flirrende Bassline inklusive. Marteria - Scotty Beam Mich Hoch (VIDEO) |
Schwarz (der echte) |
2017-06-27 13:15:44 Uhr
Richtig fettes Ding! |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27184 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-06-27 13:04:32 Uhr - Newsbeitrag
Marteria kündigt weitere Shows für die ‚Roswell-Tour 2017’ anEs läuft bei Marteria. Die ersten Shows seiner ‚Roswell Tour 2017’ sind schon ausverkauft, obwohl er gerade erst in die Festival-Saison gestartet ist. In Hamburg wird der Rostocker Rapper am 29. November ein weiteres Konzert in der Sporthalle spielen. Fans in Frankfurt können sich auf eine neu bestätigte Show am 10. Dezember in der Festhalle freuen. In Stuttgart wird nach Ausverkauf der Porsche Arena durch Verlegung in die Schleyerhalle mehr Platz geschaffen. Vor einem Monat beendete Marteria seine innerhalb von 60 Sekunden ausverkaufte ‚Allein auf weiter Tour’ in denselben bedeutungsvollen und ehrwürdigen Clubs wie bei seinen allerersten Konzerten. Seither ist Marteria auf den großen Festivals zu sehen. Der Auftakt bei ‚Rock am Ring’ und Rock im Park wurde zu einem unvergesslichen Tag. Marteria und seine Band schafften es nach der Unterbrechung des Festivals wegen einer Terrorwarnung beide Auftritte an einem Tag zu absolvieren. Und als ob das nicht genug Action wäre, haben Marten & Co. zwischen den Shows mal eben das Video zu ‚El Presidente’, der dritten Singleauskopplung des #2 Albums ‚Roswell’ aufgenommen. Inklusive Privatjet, Cruisen im Golfkart, Angelaction und Cameo-Auftritte von Campino und Arnim von den Beatsteaks. Auf Marterias Festival-Kalender stehen in den nächsten Wochen weitere renommierte Open Airs wie das Splash!, das Frauenfeld, das Deichbrand oder zum Saisonabschluss das Lollapalooza in Berlin. Danach geht es nach kurzer Pause endlich auf große Hallentour. Tickets für alle Konzerte sind auf fourartists.com und greenberlin.com erhältlich. Marteria | Roswell Tour 2017 29.11.2017 Hamburg | Sporthalle - ZUSATZSHOW 30.11.2017 Hamburg | Sporthalle - AUSVERKAUFT 01.12.2017 Bremen | ÖVB-Arena 02.12.2017 Köln | Lanxess Arena 04.12.2017 Münster | Halle Münsterland 05.12.2017 München | Zenith 06.12.2017 Stuttgart | Hanns-Martin-Schleyer-Halle - Verlegt von Porsche Arena 08.12.2017 A-Wien | Gasometer 09.12.2017 CH-Zürich | Samsung Hall 10.12.2017 Frankfurt | Jahrhunderthalle - ZUSATZSHOW 12.12.2017 Nürnberg | Arena Nürnberger Versicherung 13.12.2017 Dresden | Messehalle 15.12.2017 Hannover | Swiss Life Hall 16.12.2017 Schwerin | Sport- & Kongresshalle 19.12.2017 Rostock | Stadthalle - AUSVERKAUFT 20.12.2017 Rostock | Stadthalle - ZUSATZSHOW Marteria | Festivals 06.07.2017 CH-Frauenfeld l Frauenfeld Open Air 07.07.2017 Straubenhardt l Happiness Festival 08.07.2017 Gräfenhainichen | Splash! Festival 15.07.2017 CH-Bern l Gurtenfestival 22.07.2017 Cuxhaven-Nordholz l Deichbrand Festival 11.08.2017 Saalburg l SonneMondSterne Festival 12.08.2017 Moosburg a.d.Isar | Utopia Island Festival 14.08.2017 HU-Budapest | Sziget Festival 09.09.2017 Berlin l Lollapalooza |
Mhm |
2017-05-31 13:34:59 Uhr
Also mir gefällt das Album besser als der Vorgänger aber das ist ja wie bei allem Geschmackssache. |
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Referenzen
Marsimoto; Maeckes; Tua; Die Orsons; Plan B; Xberg Dhirty6 Cru; Kinderzimmer Productions; MADoppelT; Maxim; Deichkind; Seeed; Peter Fox; Yasha; Miss Platnum; Underdog Cru; Tefla & Jaleel; M.I.A.; Samy Deluxe; Dynamite Deluxe; Lyrical Poetry; Die Fantastischen Vier; D-Flame; Casper; Afrob; Das Bo; ASD; Eric B. & Rakim; Run DMC; Beastie Boys; Grandmaster Flash; Blumentopf; Drake; Ferris MC; Dendemann; Fettes Brot; Creutzfeld & Jakob; Jan Delay; Beginner; DJ Stylewarz; Cypress Hill; Delinquent Habits; De La Soul; Santigold; Fischmob; Der Tobi & Das Bo; Eins Zwo; Stromae
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