Ron Sexsmith - The last rider
Cooking Vinyl / Sony
VÖ: 21.04.2017
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Hintergründig
Der Mann mit dem unanständig klingenden Namen dürfte vor allem Serien-Fans ein Begriff sein, untermalten seine Songs doch schon "O.C. California", "Scrubs" oder "Bones". Und auch Nicht-Fans der gepflegten TV-Unterhaltung wissen Ron Sexsmith seit inzwischen drei Jahrzehnten als Garant für opulenten Folk-Rock mit einem ordentlichen Schuss Melancholie zu schätzen. Auf seiner neuen Platte "The last rider" fährt der Kanadier wieder schwere Schmusegeschütze auf. Und Dosendrums. Aber dazu später.
Mit seinem vierzehnten Studio-Album reiht sich der 53-Jährige (der nach wie vor keinen Tag älter als 18 aussieht) wieder in die Tradition des weltschmerzenden nordamerikanischen Songwriters ein. Die Songs handeln von Vergänglichkeit ("It won't last for long"), Liebe ("Our way", "Evergreen"), Nostalgie ("Breakfast etheral", "Man at the gates") und Lebensweisheiten ("Dreams are bigger"). Die Arrangements sind üppig, zu Gitarre und Lapsteel gesellen sich Bläser, Piano und Chöre, was vor allem Fans von Elbow und Rufus Wainwright begeistern dürfte. Darüber die sanft dahinölende Stimme von Sexsmith, die immer auch ein bisschen Sakrales in sich trägt.
Bei all den aufwändigen Orchestern scheint am Ende allerdings kein Kleingeld mehr für einen passablen Drummer geblieben zu sein: Der wohl größte instrumentale Schwachunkt des Albums ist das schwer nach Dose klingende Schlagzeug, das leider ansonsten guten Songs wie "Our way" oder "Every last one" einen gewissen Billigtouch verleiht. Umso erfreulicher, dass einige Songs davon verschont wurden, wie das verträumte "Breakfast etherial", bei dem dezent eingesetzte Alphörner für die perfekt-heimelige Stimmung sorgen. Diese kommen auch auf dem wunderschönen Schlussong "Man at the gate (1913)" zum Einsatz, in dem Sexsmith vermutlich das Motiv einer "alten Postkarte des Trinity Bellwood Parks" besingt, ganz ohne Dosendrums, aber dafür mit extra viel Folk-Pathos.
Wer es etwas kantiger mag, ist vermutlich bei Ryan Adams oder Wilco besser aufgehoben. "The last rider" versucht sich eher möglichst unaufgeregt in den Gehörgang zu schmeicheln, die Songs strahlen eine angenehme Wärme aus, verschmelzen nach mehrmaligem Hören aber immer mehr zu einer homogenen Klangmasse ohne wirkliche Ausbrecher. Damit eignet sich das Album hervorragend als angenehme Hintergrunduntermalung – auch außerhalb des Fernsehers.
Highlights
- Breakfast ethereal
- Only trouble is
- Man at the gate (1913)
Tracklist
- It won't last for long
- Our way
- Breakfast ethereal
- Dead end dream
- Evergreen
- Only trouble is
- Radio
- Every last one
- Dreams are bigger
- Man at the gates (1913)
Gesamtspielzeit: 51:36 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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TaekWonGeorg |
2017-05-08 16:20:56 Uhr
Der kalauernde Verweis auf seinen Nachnamen ist sowas von lame... |
Ronny |
2017-05-08 12:13:45 Uhr
ich kann diese Bewertung mal so gar nicht nachvollziehen und finde es auch schade, dass die hier nicht begründet wird. Scheint nicht die Ahnung zu haben, die Dame. Sind man ja auch am Vergleich zu den Bewertungen in anderen Magazinen. Wirklich schon sehr exklusiv diese Meinung |
kapomuk Postings: 73 Registriert seit 25.08.2014 |
2017-05-05 08:07:25 Uhr
Schöne Rezension - danke! Nur die Hinweise zur Instrumentierung kann ich nicht nachvollziehen: Die Drums in "Breakfast ethereal" klingen nicht anders als auf den beiden Tracks davor – ich höre auch keine Dose auf der Platte. "Alphörner" sind aber wohl ein Tippfehler. In "Breakfast ethereal" sind Hörner zu hören, früher auch "Waldhörner" genannt, englisch "french horns". Und in "Man at the gates" sind es wohl Trompeten und Posaunen. Also insgesamt vielleicht einfach von "Blechbläsern" (englisch "brass") sprechen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27366 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-05-04 22:27:43 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert. Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27366 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-03-02 19:15:31 Uhr - Newsbeitrag
Ron Sexsmith kündigt mit "The Last Rider" ein neues Album an!Liebe Freunde, liebe Medienpartner, mit einer Verlässlichkeit die seinesgleichen sucht veröffentlicht Ron Sexsmith qualitativ herrausragende Alben. Auch sein neues Album „The Last Rider“, welches am 21.04. über Cooking Vinyl erscheint, reiht sich nahtlos in sein bisheriges Schaffen ein. „The Last Rider“ umfasst 15 neue, fröhliche, traurige, romantische, bittersüße, erhebende, spirituelle und geistreiche Songs aus der Feder des kanadischen Songwriters. Wer einen ersten Einblick in das Album gewinnen möchte hat hier die Möglichkeit bereits fünf Songs aus "The Last Rider" zu hören. Bei den Aufnahmen im The Bathouse Studio am Lake Ontario in der Nähe Torontos wagte Ron Sexsmith eine neue Herangehensweise an das Songschreiben. In gemeinsamen Sessions mit seiner Live-Band - Don Kerr (Schlagzeug), Jason Mercer (Bass), Dave Matheson (Keyboards) and Kevin Lacroix (Gitarre) – entstand das komplette Album „The Last Rider“. Produziert wurde es von seinen Freunden und musikalischen Weggefährten Ron und Don Kerr, die ihn seit Beginn seiner Karriere immer wieder zur Seite stehen. “I think my sound has always been a combination of the folk singers and British invasion artists I’ve always admired,” sagt Ron. “At this point, it’s just second nature for me to write short, melodic songs that say everything you want to say. But having my band totally involved on this album maybe brought out more in the songs than on other recent albums. It felt special, anyway.” Im Sommer sind auch Konzert-Termine hierzulande geplant. Wir hoffen hierzu bald genauer Auskuft geben zu können. |
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Referenzen
Elbow; Ryan Adams; Wings; Rufus Wainwright; Shelby Lynne; Sheryl Crow; Josh Ritter; Martha Wainwright; Grant-Lee Phillips; Ed Harcourt; Wilco; Aimee Mann; Gillian Welch; Laura Veirs; Beth Orton; Natalie Merchant; John K. Samson; Ben Kweller; Ray LaMontagne; Joseph Arthur; Frazey Ford; Billy Bragg; Paul Weller; Brendon Benson; Joni Mitchell; James Taylor; Conor Oberst; The War On Drugs; Bob Dylan; Travis; Beck; Donovan; Nick Drake; Elliot Smith; Tom Waits; The Decemberists; Feist; Damien Rice
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