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Big Walnuts Yonder - Big Walnuts Yonder

Big Walnuts Yonder- Big Walnuts Yonder

Sargent House / Cargo
VÖ: 05.05.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Bitte recht freundlich

Kurze Quizfrage: Welchen Musikstil würden Sie diesen vier Herren zuordnen? Nett blicken sie drein, irgendwie sympathisch. Aber Vorsicht: Hier sind Legenden versammelt, die bislang alles andere als freundliche Musik gemacht haben. Bereits 2008 trafen Mike Watt, seines Zeichens Bassist und Vokalist der zwischen 1980 und 1985 aktiven Punk-Formation Minutemen, und (vergleichsweise) Jungspund Nick Reinhart von der Formation Tera Melos aufeinander. Ideen und Riffs wurden in der Folge ausgetauscht, bis Jahre später mit Wilcos Gitarrist Nels Cline und Deerhoof-Drummer Greg Saunier die Band an Bord komplett war. Passender zum Sound als die harmonischen Promofotos ist daher schon das bissige Comic-Artwork vom legendären Zeichner Raymond Pettibon, der Sonic Youths ikonisches (und deutlich zu oft auf hippen Shirts verewigtes) Cover zu "Goo" designt hatte. Und mit Big Walnuts Yonder haben Truppe und Album einen angemessen schrägen Namen bekommen.

Die zehn Stücke wurden live eingespielt, unmittelbar und direkt. Das hört man "Big Walnuts Yonder" auch an. Die Riffs kratzen im Ohr, die Drumsticks krachen förmlich aufs Trommelfell. Melodischer Pop und Noiserock treffen aufeinander, umzingeln sich argwöhnisch, bis sie sich in wilder Gier ineinander verbeißen. Das führt auf der einen Seite zu anschmiegsameren Perlen wie dem Opener "All against all" oder "Forgot to brush", in welchem die vier plötzlich wie Deerhunter klingen. Oder es entstehen Hitzköpfe wie das energische "Raise the drawbridges?", wo Reinhart die titelgebende Frage wie ein Mantra reptitiv ins Mikro schreit und die Instrumente einen dissonanten Lärmrausch verursachen. Fast neun Minuten Zeit nimmt sich "Flare star phantom" mit auslandendem Intro und wildem Freakout-Part, der für einen irren Höhepunkt auf "Big Walnuts Yonder" sorgt. Es erinnert vor allem an die besten Momente der zahlreichen Solowerke von Omar Rodriguez-Lopez. Ausnahmsweise ist der mal nicht bei einer Supergroup dabei, hätte sich hier mit Sicherheit aber auch wohlgefühlt. Gerade bei einem sehr Omar-esquen Songtitel wie "Rapid driver moon inhaler".

So gut der Spaß bei der Entstehung auch auf dem Endprodukt rüberkommt, ein wenig stolpert "Big Walnuts Yonder" auch dann und wann über seine eigenen Füße. Ein richtig kohärentes Album ist dem Quartett bei allem Können nicht recht gelungen – vielleicht aufgrund der zeitlichen Spanne und räumlichen Distanz des Songwritings. Dafür schießen zu oft Ideen quer, die mutwillig einen tollen Groove zerstören, oder im anderen Fall zu lange durchgehalten werden. Passiert eben mal, wenn man mit guten Freunden abhängt und möglicherweise doch jeder mal seine Einfälle in die Runde werfen möchte. Dafür verblüfft im Gesamten die Schroffheit und Energie, man bedenke, dass Cline und Watt bereits um die 60 Lenze zählen. Und mit den Mannen von Big Walnuts Yonder ein verdammt cooles Set auf die Beine gestellt haben. Grund zum Lächeln ist das allemal.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • All against all
  • Flare star phantom
  • Raise the drawbridges?
  • Forgot to brush

Tracklist

  1. All against all
  2. Sponge bath
  3. Flare star phantom
  4. I got Marty Feldman eyes
  5. Raise the drawbridges?
  6. Ready to pop!
  7. Forgot to brush
  8. Rapid driver moon inhaler
  9. Pud
  10. Heat melter

Gesamtspielzeit: 37:33 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-05-04 22:22:35 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-03-15 13:16:28 Uhr
Worlds colliding: BIG WALNUTS YONDER veröffentlichen Debütalbum!

Erste Single „Raise The Drawbridges?” bereits veröffentlicht!

https://consequenceofsound.files.wordpress.com/2017/02/bwy25.jpg?quality=80&w=807


Es wird ihn ohnehin geben, jenen Menschen, der BIG WALNUTS YONDER als Superdings bezeichnet. Aber ich werde nicht derjenige sein. Ich halte es da eher mit MIKE WATT, Mitverursacher des Quartetts, welches sich seit 2008 als formlose Idee immer mehr materialisierte bis schließlich mit Mike Watt (MINUTEMEN, THE STOOGES), Nels Cline (WILCO), Greg Saunier (DEERHOOF) und Nick Reinhart (TERA MELOS) eine Gestaltgewordene Band ihre wiederum formlosen Ideen in Töne verwandelte, welche nun als selbstbetiteltes Debüt bei Sargent House erscheinen wird, der da sagt: „It’s world colliding.“



Was er exakt damit meint, kann nun akustisch nachempfunden werden, denn mit „Raise The Drawbridges?” ist der erste Track des Albums bereits veröffentlicht. Hört hier, was passiert, wenn Proto-Punk, Free Jazz, Power Pop, Experimental Music, Psych-Rock und dein erster Acid Trip aus Teenager Zeiten aufeinander treffen.




Der erste Kontakt datiert aus dem Jahr 2008. Die Bands von Mike Watt und Nick Reinhart befanden sich zusammen auf Tour und aus einem kaum mehr nachvollziehbaren Grund fragte Nick Mike, wie es den eigentlich so ist, zusammen mit Nels Cline zu spielen. Die Antwort legte den Grundstein zu BIG WALNUTS YONDER: „Wenn du wissen willst, wie es ist, mit ihm zu musizieren, musiziere mit ihm.“ Diese Antwort direkt nach der bereits geborenen Idee, zusammen mit Mike ein paar Songs aufzunehmen, schuf den Kontakt, den Nels lakonisch mit „Besorg einen Drummer und ich bin dabei“, beantwortete. Greg Saunier war noch schneller überzeugt mitzumachen, als er gefunden werden musste, aber wie es nun mal so ist mit den handelsüblichen Weltenkollisionen: Feste Termine zwecks Zusammenkunft sind rar, weswegen es auch nicht wirklich oft zu Kollisionen von Welten kommt.



Selbstredend ist der genaue Prozess des Albumentstehens auch in niedergeschriebene Worte verfasst, auf Wunsch lasse ich dies gerne den Interessierten zukommen, aber an dieser Stelle nur so viel: Irgendwann war das Song-Gerüst fertig und wurde anschließend in drei Tagen im wenig legendären Sommer 2014 mit der Hilfe des Produzenten und Ex-PERE UBU-Mitglieds Tony Maimone in seinem Studio G in Brooklyn aufgenommen. Heraus kamen 10 Songs, von denen 8 als „song forms” auf Watts Bass das Licht der Welt – nun ja - erblickten, um im anschließenden Prozess dann den anderen Mitgliedern zur Vollendung weitergereicht zu werden. Greg Saunier und Nels Cline steuerten dann jeweils noch einen eigenen Song zum finalen Produkt hinzu.



Noch einen Satz zum Artwork, bevor jemand fragen sollte: Yepp, es stammt tatsächlich von der Punk Art Legende Raymond Pettibon (u.a. SONIC YOUTH, BLACK FLAG).






BIG WALNUTS YONDER – „Big Walnuts Yonder” – VÖ: 05.05.2017 – Sargent House – Cargo Records

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-03-01 12:11:13 Uhr - Newsbeitrag
Big Walnuts Yonder premiere the first track from their forthcoming debut full length today via Consequence of Sound. Hear and share "Raise The Drawbridges?" HERE.




Big Walnuts Yonder is bassist/vocalist Mike Watt (Minutemen, The Stooges), guitarist Nels Cline (Wilco, Nels Cline Singers), drummer Greg Saunier (Deerhoof) and guitarist/vocalist Nick Reinhart (Tera Melos). It is not a supergroup. "It's worlds colliding," says Mike Watt.

Four exceptional musicians whose work spans multiple genres and generations, Big Walnuts Yonder is a monumental endeavor that's more than the sum of its parts. The results are a truly epic album defying categorization, where one might hear elements of proto-punk, free jazz, power pop, experimental music, psych-rock and your first teenage acid trip all in one.

The impetus for Big Walnuts Yonder came about way back in 2008 from a conversation between Watt and Reinhart while their bands toured together in Japan. The two discussed recording together and who they might bring in to the sessions. "Nick gets ahold of my first opera," Watt explains. "Made in 1997 with Nels Cline. He said 'what's it like playing with Nels?'"

"So Watt says, 'if you want to know the man, play with the man,'" Cline elaborates. Cline agreed to join if Reinhart picked the drummer. Reinhart quickly mentioned Saunier, unaware that Cline had previously brought Watt to see him perform at a Deerhoof show years before. "Greg immediately came to mind," Reinhart says. "His drumming has highly influenced my guitar playing over the years." The lineup solidified in its mutual appreciation and they began making plans to write and record - while circumnavigating the schedules of 4 extremely busy musicians. "We had planned it for so long," Saunier says. "Then several years passed in which nothing occurred due to everyone's schedules. It was 2-3 years of warm, leisurely prep time, then suddenly made in a panic with time and money on the line."

Prior to recording, Watt sent the band demo recordings of 8 song structures of just him playing bass, unaccompanied. (Cline and Saunier also later brought 1 song each to the session, to which the band contributed their parts, making the album 10 songs total.) Reinhart worked out guitar parts to fit Watt's riffs and the two traded files back and forth. "I'm pretty sure the other guys didn't have parts set before going into the studio," Reinhart says. "Maybe we hadn't discussed what we would do. But it's interesting how a lot of the songs began as Mike Watt basslines, and everyone was able to pull songs and melodies out of them."

The album was recorded in just 3 days in summer 2014 in Brooklyn, NY with producer and former Pere Ubu bassist Tony Maimone engineering at his Studio G. "It was this concentrated sort of freakout," Saunier says. "We basically had to invent a new band on the spot. And, people might have a stereotype of what each person does, but we all showed up to do what we're prevented from doing in other groups." The band would play through each song a couple of times to make up parts, then hit record. "Nels can improvise with anything," Watt notes. "It was trippy to watch the huge pedal dance! Both those guys have like 35 pedals each. And, Greg's not just a drummer man, he's incredible." The album's 10 tracks were recorded primarily live with very few overdubs. Although Big Walnuts Yonder was created under somewhat spontaneous circumstances, the group endeavored to ensure the album wouldn't sound like a jam session. "It was very clear among us," Saunier notes: "Let's not overindulge and make it a 'musician's recording'."

It wasn't until many months later that vocals were added to the songs, with Reinhart recording vocals to 7 songs and Watt singing on 2 tracks at their home studios. "It was actually a surprise that it ended up having vocals on it," Cline admits. "But it added a layer of accessibility that I didn't expect." Saunier, a revered producer in his own right, volunteered to mix the album - a fact that the other 3 musicians each express as a major boon for the album. Saunier was able to take his time to mix each song very differently from the others. This, too, gives the album the unique feel of all rock history condensed into a single explosive, compelling whole.

As Watt and Reinhart note, the 30-year span between the ages of Big Walnuts Yonder members is also a contributing factor to its magic. And, likely a key to the band's iconoclast sound. "That's insane playing and connecting with someone who's almost 30 years older than me," Reinhart says. "Observing how these dudes are just hammering away so much later is inspiring. They're still learning and exploring." Watt adds, "it's interesting that people are much more open-minded now. We were all just trying to be adventurous with music."

Asked how he might describe Big Walnuts Yonder, Cline succinctly nails it on the head: "It's sick. It has an extreme quality and kicks ass."

Big Walnuts Yonder features a cover illustration by punk art legend Raymond Pettibon. The album will be available on LP, CD and download on May 5th, 2017 via Sargent House. Physical pre-orders are available at bigwalnutsyonder.hellomerch.com.
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