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Levina - Unexpected

Levina- Unexpected

Unser Song / Sony
VÖ: 28.04.2017

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Same procedure as every year, Ann Sophie?

Seit die Teilnehmer des Eurovision Song Contests nicht mehr von Stefan Raab gecastet werden, schaut Deutschland gehörig in die Röhre, und ehrlich gesagt ist es den meisten scheißegal. Jene, die sich doch noch dafür interessieren, werden dafür im Vorlauf zum alljährlichen Wettsingen ziemlich laut, witzeln über den Bewegungsradius mancher Kandidaten oder rechnen sich voller Optimismus selbst dann noch Chancen für Deutschland aus, wenn alle Anzeichen dagegensprechen. So passiert beispielsweise im letzten Jahr bei Jamie-Lees Beitrag. Und Hand aufs Herz: Wer kennt nun nach einem Jahr noch tatsächlich den Titel des Songs? Eben. Hängen blieben doch eher verschwommene Erinnerungen daran, wie sehr er nach Rihannas "Umbrella" geklungen hat.

Plagiatsvorwürfe gab es auch in diesem Jahr wieder, als die 25-jährige Levina während einer Stichwahl mit sich selbst überglücklich den späteren Gewinnersong des Vorentscheids, "Perfect life", darbot. An Stelle von David Guettas "Titanium" hätten sich die Verantwortlichen doch besser am Titan Olli Kahn und dessen Ausspruch "Eier, wir brauchen Eier" orientieren sollen. Denn statt mutige oder auch nur extravagante Entscheidungen zu treffen und folglich zum Beispiel die Kassierer endlich nackt auf der ESC-Bühne tanzen zu sehen, singt die Bonnerin nun mit dem Traum vom großen Durchbruch und ihrer schönen Stimme gegen einen zeitgeistigen Popsong von der Stange an.

Mit mehr oder minder viel Beteiligung der jungen Dame griff mal wieder die industrielle Maschinerie und spuckt mit "Unexpected" das nicht unerwartet generische Folgealbum zur Single aus. Vervollständigt von elf weiteren beatlastigen Popsongs irgendwo zwischen Ellie Goulding, Sia und Lena und einem verkorksten "Perfect life"-Remix erscheint es selbstverständlich kurz vor dem ESC, also zum besten Marketing-Zeitpunkt. Immerhin haben die Drahtzieher erkannt, eine ordentliche Sängerin geliefert bekommen zu haben, weshalb Levina im Opener "The current" verführerisch ins Mikro hauchen darf, während sie auf "Stop right there" oder "Courage to say goodbye" immerhin ein paar feine Tonfolgen spendiert bekommt. Die Texte fallen ebenfalls nicht gerade unerwartet aus, handelt letzterer Song doch beispielsweise eben von nicht mehr als dem Mut, Lebewohl zu sagen, wohingegen das selbstgeschriebene "Nothing at all" sich darum dreht, lieber nichts zu sagen, bevor man etwas Schlechtes über Fremde sagt. So weit, so vorhersehbar.

Das von Marit Larsen geschriebene und eigentlich nette "Wildfire", der andere Finalsong im Vorentscheid, wird von der überkitschigen und pompösen Produktion völlig ertränkt. Denkbar zwar, dass dies ein kluger Schachzug war, um "Perfect life" potenter aussehen zu lassen. Aber nach Durchlauf der Platte haben sich nicht gerade allzu viele andere Kompositionen dazu aufgedrängt, nach Kiew zu reisen. Nur weil sich die Anzeichen verdichten, dort einen anderen Sieger zu sehen, darf man sich allerdings noch nicht Gedankenspielen hingeben, wen man 2018 vermutlich nach Italien schicken sollte. Schließlich steht für Levina noch das persönliche Ziel aus, einen Auftritt zu liefern, auf den sie stolz sein kann. Und dafür darf man ihr gerne die Daumen drücken. Wenn es dann doch am 13. Mai oft genug heißt: "Twelve points go to Germany"? Well, that's what you call "Unexpected".

(Marcel Menne)

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Highlights

  • Stop right there

Tracklist

  1. The current
  2. Echo
  3. Perfect life
  4. Nothing more beautiful
  5. Wildfire
  6. Ordinary people
  7. Love me all the time
  8. Run on you
  9. Stop right there
  10. Courage to say goodbye
  11. One in a million
  12. Nothing at all
  13. Perfect life (Madizin Mix)

Gesamtspielzeit: 43:25 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Mr Oh so

Postings: 2972

Registriert seit 13.06.2013

2017-05-14 13:50:12 Uhr
Genauso meinte ich das. Im ersten Moment dachte ich, sie sei darauf ungeschminkt. Was allerdings nicht der Fall ist. Trotzdem nicht so aufgebrezelt und relativ natürlich.

Randwer

Postings: 2743

Registriert seit 14.05.2014

2017-05-01 20:27:53 Uhr
Auf dem Cover sieht sie etwas verschlafen aus. Vielleicht ist es das, was Mr Oh so mit "mutig" meinte. Ich interpretiere das Coverbild so, dass man es wie einen plötzlichen Schnappschuss aussehen lassen möchte, in Konsistenz zum Titel "Unexpected".
Mutbürger
2017-04-28 16:58:20 Uhr
Hübsch ja, aber wieso "mutig"?

Mr Oh so

Postings: 2972

Registriert seit 13.06.2013

2017-04-28 16:53:47 Uhr
Das Cover ist überraschend mutig und hübsch.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-04-26 21:14:53 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?


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