Kasabian - For crying out loud

Columbia / Sony
VÖ: 05.05.2017
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

An Tagen wie diesen
Sicherheit in unruhigen Zeiten. Ja, gerne! Wie wäre es denn mit einem Album von Kasabian? Wer aus einer gar nicht mal so schönen Industrie-Stadt wie Leicester kommt, hat Tugenden wie Ehrgeiz und Fleiß schon mit der Bierflasche in die Wiege gelegt bekommen. 13 Jahre nach ihrem Debüt sind die Engländer immer noch ein sehr gefragter Festival-Act, Duzfreunde von Noel Gallagher und in Abwesenheit von Oasis die letzten großen Lad-Maskottchen.
Man darf zwar davon ausgehen, dass die Rente der Bandmitglieder mittlerweile gesichert ist, aber was die Themen ihrer Alben angeht, herrscht immer noch Verbrüderung mit den Fans, die den Underdog-Spirit von Kasabian lieben. König für einen Tag sein, im Stadion gegen die Upper Class anbrüllen und den Kunststudenten-Snobs das Bier ins Gesicht spucken – das ist ein Lebensgefühl, was auch auf "For crying out loud" mit Stolz propagiert und heutzutage nur noch von dieser Band so überzeugend wiedergegeben wird.
"For crying out loud" ist mal wieder frisch gezapfter Britpop aus Deiner Lieblingskneipe, mit herbem Charme und der üblichen Handvoll Semi-Hits, die es sicherlich wieder auf den nächsten FIFA-Soundtrack schaffen werden, als Schaumkrone. Dem Stampf-Song "Comeback kid" wurde diese Ehre schon bei FIFA 17 zuteil, "Ill Ray (The king)" bewirbt sich abermals bei den Machern von EA Sports mit "We got tonight, we got the world"-Chorus und ansteckendem Dance-Groove, der sogar etwas Funk mitnimmt. Wer sich da nicht mitreißen lässt, hat Fußball und Rockmusik nie geliebt.
"Are you looking for action?", "Bless this acid house" – die hübsch stumpfen Songtitel deuten hier genau die Marschrichtung an. Das sind Festival-Träume, Kasabian werden im Rausch der Hormone zur besten Band der Welt und Frontmann Sergio Pizzorno zum größten noch lebenden Rock-Gott. Nach dem Kater bleibt es beim Alten: Eine über weite Strecken durchschnittliche Band, die für eine halbe Saison vom Titel träumen darf, aber auf Dauer nicht mit den ganz großen Champions mithalten kann.
Das selbst gesteckte Ziel, "Gitarrenmusik von ihrem aktuellen Pfad zu befreien", verfehlt das Album, aber den Stammplatz im oberen Mittelfeld müssen die Briten auch nicht abgeben. Apropos Ziel verfehlt: Diese Rezension sollte komplett ohne Fußball-Referenzen auskommen, was auch nicht geklappt hat. Weil er Leicester City die Meisterschaft nicht zutraute, musst Gary Lineker seine Wettschulden begleichen und eine Sendung in Unterhosen moderieren. Kasabian haben immerhin ihr letztes Hemd gegeben.
Highlights
- Ill Ray (The king)
- Bless this acid house
Tracklist
- Ill Ray (The king)
- You're in love with a psycho
- Twentyfourseven
- Good fight
- Wasted
- Comeback kid
- The party never ends
- Are you looking for action?
- All through the night
- Sixteen blocks
- Bless this acid house
- Put your life on it
Gesamtspielzeit: 48:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Kojiro Postings: 4332 Registriert seit 26.12.2018 |
2023-08-13 19:38:46 Uhr
"Are You Looking For Action?" ist so ein Kracher... absolut großartig. Schade, dass es die Band mit Tom nicht mehr gibt. Haben schon viel Spaß gemacht. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 34626 Registriert seit 07.06.2013 |
2021-05-28 13:28:03 Uhr
Natürlich nicht. :D |
Jaggy Snake Postings: 913 Registriert seit 14.06.2013 |
2021-05-28 13:12:00 Uhr
Nie im Leben macht Liam das. |
Nummer Neun Postings: 774 Registriert seit 14.06.2013 |
2021-05-28 11:09:59 Uhr
Wenn das so ist, buche ich jetzt den Flug nach England. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 34626 Registriert seit 07.06.2013 |
2021-05-28 11:08:33 Uhr
Liam hat Zeit und würde stilistisch passen. Case closed. |
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Referenzen
Oasis; The Stone Roses; The Beatles; Klaxons; 120 Days; The Killers; Blossoms; The Libertines; Hard-Fi; The Music; Babyshambles; Happy Mondays; The Verve; Led Zeppelin; The Charlatans; Primal Scream; Shitdisco; The Sunshine Underground; Late Of The Pier; !!!; CSS; Miles Kane; Kaiser Chiefs; The Fratellis; The Wombats; The View; The Enemy; MGMT; Foster The People
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