Anthrax - We've come for you all

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 24.02.2003
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Bushfeuer
"You cannot kill what doesn't die." Anthrax haben nun doch den US-amerikanischen Kampf gegen den Terror überlebt. Die zwischenzeitlich diskutierte Namensänderung ist vom Tisch, Billy Milano ließ trotz Echauffiertheit seine Ex-S.O.D.-Kumpel Scott und Charlie noch am Stück und nach der recht unbefriedigenden "Volume 8"-Episode wird die Truppe nun von Spezialisten in der metallverarbeitenden Industrie von Nuclear Blast betreut. Aber ist der Einsatz von Anthrax im Jahre 2003 überhaupt noch zeitgemäß? Interessiert dieses Altmetall noch jemanden? Ich hoffe doch! Außerdem gehörten und gehören Anthrax definitiv nicht zum alten Eisen. Denn die inzwischen nicht mehr ganz so jungen Jungs um Bandgründer/Gitarrist/Hüpfdohle Scott "Not" Ian und dem hauptsongschreibernden Drummer Charlie Benante sind quasi Ricola. Sie haben's erfunden. Den modernen Metal nämlich. Und jener Sound aus jenem Milzbrand-Töpfchen steckt heutzutage noch immer tröpfchen- bis kübelweise in den so beliebten New-Metal-Brettern. Papa Roach, System Of A Down, Slipknot - wir wissen bescheid.
Der Groove, der Wumms, die Hooks, die direkten Lyrics - alle Anthrax -Trademarks sind immer noch dort, wo sie hingehören: dort, wo's wehtut. Vom bei der klassisch-metallischen Veteranenfraktion oft leider Satans miteinherziehenden Gruftmoder ist nicht viel zu erschnuppern. Das liegt einerseits an dem gewohnt unprätentiösen Ansatz der Band, aber auch am abwechslungsreichen Songwriting. An der zeitgeistig fett wie vielschichtigen Produktion. Und natürlich nach vor allem an John (nein, nicht George!) Bush. Der Ex-Schreihals von Armored Saint, der noch Ende der Achtziger angeblich ein Angebot bei Metallica einzusteigen abgelehnt hat, liefert erneut eine wahre Glanzleistung ab. Zum vierten Mal nach "Sound of white noise" (1993), "Stomp 442" (1995) und "Volume 8 - The threat is real" (1998) rechtfertigt er einmal mehr die Entscheidung, ihn zugunsten von Heulboje Joey "Primadonna" Belladonna anzuheuern. Sein prägnantes Kehlchen folgt jeder vertrackten Rhythmuswendung von Donnergott Benante, nur um dann den geneigten Hörer im Chorus mit mehr Ohrwürmern zu füttern, als dieser schlucken kann. Wohl bekomm's.
Am besten legen von der unverblümten Eingängigkeit dieser präsize gesteuerten Dampframme der Titeltrack, das von Panteras Dimebag Darell unterstützte "Cadillac rock box" und "Safe home" (in der Erstauflage neben dem Ramones-Cover "We're a happy family" auch noch in einer Unplugged-Version dabei) Zeugnis ab. "We've come for you all" wird so zu einem erfreulichen Lebenszeichen einer Metal-Institution nach langer Kunstpause, bei der sich der ein oder andere heutige Hartwerker in punkto Kompaktheit und mit gepflegter Aggressivität gepaartem Groove mehr als nur ein bißchen was abschauen kann. Konstanz zahlt sich aus.
Highlights
- What doesn\'t die
- Safe home
- We\'ve come for you all
Tracklist
- Intro
- What doesn't die
- Superhero
- Refuse to be denied
- Safe home
- Any place but here
- Nobody knows anything
- Strap it on
- Black dahlia
- Cadillac rock box
- Taking the music back
- Crash
- Thinking about an end
- We've come for you all
Gesamtspielzeit: 50:10 min.
Referenzen
Prong; Shadows Fall; Machine Head; Disturbed; Pantera; S.O.D.; M.O.D.; Soulfly; Sepultura; Slayer; Testament; Metallica; Megadeth; The Almighty; Drowning Pool; Godsmack; Sevendust; System Of A Down; Rage Against The Machine; Audioslave; Papa Roach; Linkin Park; Korn; Slipknot
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