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The Pigeon Detectives - Broken glances

The Pigeon Detectives- Broken glances

Dance To The Radio / Al!ve
VÖ: 17.03.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Auferstehung

Es ist das sich stets wiederholende Indie-Drama: Eine Gruppe junger Musiker und Musikerinnen, vorzugsweise aus Großbritannien, erfreut sich in kürzester Zeit so rasch wachsender Beliebtheit, dass der Verkauf ihres Albums oder der Konzerttickets förmlich durch die Decke geht. Dieser Hype bleibt dann bestehen, bis das Zweitwerk nicht die Erwartungen erfüllt. Namen verblassen, schwache Erinnerungen an Hits bleiben. Auch The Pigeon Detectives waren Teil einer solch kurzen Aufmerksamkeitsperiode. Auf ihrem 2007 erschienenen Debütalbum "Wait for me" setzte das Quintett auf schwungvollen Ungestüm und freche, einfache Refrains. Zehn Jahre und vier Platten später ist die Band immer noch da. "Broken glances" könnte jetzt das Album sein, das der Fünfer aus Leeds schon längst hätte aufnehmen sollen.

Hektik und vorlauten Indie-Lärm gibt es hier nicht, stattdessen setzt die Band auf ausdrucksvolle Arrangements und sanftere Töne. Schon der Opener "Wolves" wirkt eher wie ein der Mitte entrissener Ruhepol. Wenn es lauter wird, dann höchstens so, dass der Sound ein leichtes Fußwippen hervorruft. Vor allem aber verlieren sich The Pigeon Detectives auf "Broken glances" in ihrer Musik und schweifen ab, wie im sechsminütigen und damit längsten Song "Munro". Nach beinahe schon Prog-rockigen Gitarrenparts schwebt plötzlich ein klarer, sich streng wiederholender Synthie ein, von bedächtigen Drums begleitet. Frontmann Matt Bowman kommt hier nicht oft zu Wort, aber das stört nicht. Dass er die jugendliche Rotzigkeit aus seiner Stimme getilgt hat, steht ihm. Ohne diese klingt er geradezu weich und fügt sich ins Gesamtbild ein, statt rebellisch und forsch zu wirken.

Verlieren bleibt dennoch das Stichwort: So verläuft sich "Postcards" kurz vor Schluss in eine anstrengende Krach-Dauerschleife, nachdem vorher nur ein dumpfer Beat für Struktur gesorgt hatte. In einer kreativen Soundblase muss eben auch Platz für Fehler sein. "Change my world" fährt dafür den cleanen Indie-Sound auf, den The Pigeon Detectives zuerst perfektioniert und dann begraben hatten: Akkordfolgen, die schon nach einer Stunde Gitarrenunterricht zu meistern sind, ständige Refrainwiederholungen und kurze Strophen. Eigentlich nett, den alten Zeiten noch einmal Tribut zu zollen. Aber auch gut, dass sie vorbei sind. Indie-Drama abgewendet.

(Lena Zschirpe)

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Highlights

  • Wolves
  • Munro

Tracklist

  1. Wolves
  2. Lose control
  3. Munro
  4. Enemy lines
  5. Sounding the alarm
  6. Falling in love
  7. A little bit alone
  8. Stay with me
  9. Postcards
  10. Change my world

Gesamtspielzeit: 42:08 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Gomes21

Postings: 5233

Registriert seit 20.06.2013

2017-03-22 22:40:24 Uhr
ich fühl mich wie 2007 statt 2017.

Bonzo

Postings: 3158

Registriert seit 13.06.2013

2017-03-22 22:34:37 Uhr
Wow, Fotos-Album und jetzt das. Freue mich schon auf die neuen von Sunshine Underground, Moneybrother und The Rakes.

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4714

Registriert seit 14.05.2013

2017-03-22 21:51:24 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

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