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Anna Depenbusch - Das Alphabet der Anna Depenbusch

Anna Depenbusch- Das Alphabet der Anna Depenbusch

Columbia / Sony
VÖ: 17.03.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Einfach ist das neue Kompliziert

Der Status des deutschsprachigen Pop: Es ist kompliziert. Der Ausstoß an Material dürfte noch nie so hoch gewesen sein wie in den letzten Jahren. Doch damit zog die larmoyante Melancholie wieder in das hiesige Liedgut sein. Alle lieben sich, irgendwie, alle zweifeln mit sich, irgendwo, alles hat ein Ende, irgendwann. Kein Problem, wäre da nicht ständig als angepriesene Lösung der Rückzug ins kleine Glück. Anna Depenbusch, gebürtige Hamburgerin, mit allen Wassern der Elbe gewaschen und so mutmaßlich mit dem Talent für gute deutschsprachige Texte früh in Berührung gekommen, gab in dieser Runde stets den optimistischen Sonnenschein. In ihrer Welt liebt Tim seine Tina, malt Joni Mitchell die Landschaft blau und sind Astronauten gerne alleine. Auf ihrem dritten Album "Das Alphabet der Anna Depenbusch" konjugiert die Songwriterin und Autodidaktin am Klavier diese Bilder nun durch.

Das ist die logische Konsequenz und Brücke zwischen ihrem melancholischen Debüt "Die Mathematik der Anna Depenbusch" und dem folgenden "Sommer aus Papier". Die Leichtigkeit, der Lebensmut zeigen sich vor allem auf der ersten Hälfte dieses Albums. In "Kopf frei" singt Depenbusch über ein paar Bläser und einen kargen Rhythmus, schüttelt die Sorgen von sich, bevor die Melodie durch den Rest des Songs schwoft. Die Arrangements sind hier wieder die große Stärke, alleine im Opener "Fürimmersekunde", wenn sich die Palette an Instrumenten mehr und mehr entfaltet. Die einzelnen Spuren hat Depenbusch eher getupft als gedruckt – und trotzdem bäumt sich der Song noch am Ende auf.

Die große Stärke der 39-Jährigen liegt darin, dass sie sich nie in Stereotypen verfängt, dass sie ihre eigene Sprache gefunden hat. In "Du und die Nacht" befasst sie sich mit einer zerbrochenen Liebe, ohne das jemals so auszusprechen, ohne einfache Lösungen, einfache Bilder anzubieten. "Wieder Winter" fängt Stillstand, Schönheit und Einsamkeit ein, dazu geht der Orchestergraben auf, der Sound ist einfach nur satt und perfekt für diesen Song. Diese letzten beiden Stücke runden ein Album ab, das sich vor allem durch seine Bandbreite definiert, das möglichst viel abdecken soll. Trotzdem gibt es zwischendurch die eine oder andere Wiederholung und Abnutzungserscheinung im Sound, "Immer wenn" könnte gar direkt aus dem Fernehgarten des Öffentlich-Rechtlichen ertönen. Aber das passt schon.

Das hat alles so wenig mit dem typischen deutschsprachigen Pop dieser Zeit zu tun, zum Glück, und ist dann doch einfach nicht mehr als leichter deutschsprachiger Pop, zum Glück. "Die Welt verschwimmt, bis ich weiß, wo ich bin." Dieses Album ist nie ruhelos, nie hektisch, nie aufgeregt, sondern nachdenklich, entspannt, zuversichtlich. Aus vielen kleinen Beobachtungen setzt die Sängerin ihre Sprache und ihre Bilder zusammen. Das ist alles herrlich frei von Pathos. "Alles über Bord! Dieses Kleid aus Blei steht mir nicht", singt Depenbusch ja selbst. Hier weiß jemand genau, was sie will. Und das ist viel – nur nicht kompliziert.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Fürimmersekunde
  • Du und die Nacht
  • Wieder Winter

Tracklist

  1. Fürimmersekunde
  2. Alphabet
  3. Immer wenn
  4. Kopf frei
  5. Schönste Melodie
  6. Stadt Land Fluss
  7. Frauen wie Sterne
  8. Alles über Bord
  9. Liebe kaputt
  10. Du und die Nacht
  11. Wieder Winter

Gesamtspielzeit: 40:31 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-03-15 17:22:16 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-15 16:00:04 Uhr
Anna Depenbusch veröffentlicht ihr neues Album
"Das Alphabet der Anna Depenbusch" am 17.03.2017

Liebe Medienpartner,

wortverspielte und sprachverliebte Texte über zwischenmenschliche Beziehungen sind das Markenzeichen von Anna Depenbusch. Gepaart mit ihrer ungeheuerlichen, akribischen Musikalität wird aus jedem Song eine perfekte kleine Kurzgeschichte und aus Anna eine expressive Geschichtenerzählerin.

Wenn man Anna Depenbusch fragt, was sie ist, sagt sie: „Sängerin“. Hört man sich in ihrem Umfeld um, erfährt man: „Vollblutmusikerin und Multitalent“. Ihr Publikum, schwärmt sie, sei: „witzig, charmant und so bewegend“. In der Presse steht „die feinste Chansonnière Deutschlands“.

Songschreiberin, Komponistin und Produzentin in Personalunion, inzwischen auch mit hochkarätigen Auszeichnungen dekoriert. So erhielt sie 2012 nicht nur den renommierten Fred-Jay-Preis für Textdichter, sondern auch den Deutschen Chanson Preis. Was genau ist ihre Musik eigentlich? – Pop, Chanson, Liedermacher, Singersongwriter – da lässt sich Anna nicht festlegen. Genres stören nur die Freude an der Musik, findet sie. „Ich sitz zu gern zwischen den Stühlen, der Vielfalt wegen.“

Nicht zuletzt der Sinn für den eigenen Weg, das Handgemachte sind das Geheimnis von Anna Depenbuschs Erfolg. Der endgültige Durchbruch gelang ihr 2011 mit ihrem Auftritt in der ARD Sendung „Inas Nacht“, wo sie mit ihrem Song „Kommando Untergang“ Moderatorin Ina Müller zu Tränen rührte. Eine Erfahrung, die auch ihren Fans vertraut ist. „Mir ist es ganz wichtig, mein Publikum beim Konzert mit einzubeziehen, zu unterhalten und zu berühren. Die Menschen sollen nach einem Konzert ein klein bisschen glücklicher im Leben sein.“, sagt Anna. Kein Wunder also, dass die Tour zu ihrem aktuellen Album „Das Alphabet der Anna Depenbusch“ schon Monate vor dem Tourstart fast ausverkauft ist, und sich die Fans in den sozialen Medien schon euphorisch auf die Konzerte freuen.

Mit der neuen Platte kehrt Anna zu ihren Ursprüngen zurück. Nach einem reinen Klavieralbum (2011), dem poppigen „Sommer aus Papier“ (2012) und einem Duett mit Mark Forster („Ich und Du“) zeigt die vielseitige Künstlerin auf „Das Alphabet der Anna Depenbusch“ nun wieder die volle Bandbreite ihres musikalischen Könnens, am Piano, mit Band und vielen geladenen Studiomusikern. So ist der Titeltrack „Alphabet“ inspiriert vom Beatles-Sound der 60er mit großer Big-Band-Besetzung. Auf »Alles über Bord« verbreitet Anna mit nautischen Bildern eine positive Klarschiff-Energie. Die »Schönste Melodie«, ein Walzer im typisch zerbrechlichen Depenbusch-Sound, erschafft wundersame Zirkusatmosphäre mit Geige, Bandoneon und Toypiano. In »Frauen wie Sterne« schlüpft Anna chansonesk in die Erzählerrolle, um vor einem Mann zu warnen, dem sie selbst verfallen ist. Das schimmernd-leise »Wieder Winter« schließlich als ein wunderbar anschmiegsamer Schlussakkord eines vor Einfallsreichtum nur so strotzenden Albums.

Den Tourstart im März 2017 kann Anna Depenbusch kaum erwarten, damit sie ihre neuen Songs endlich in der Welt spazieren führen kann. In die weite Welt geht es dann direkt im Anschluss an die Tour. Im Mai 2017 tritt Anna ein Stipendium in der Deutschen Akademie Rom in der Villa Massimo an. „Darauf freue ich mich wahnsinnig. Ich darf mich zwei Monate lang von der italienischen Muse küssen lassen. Dolce Vita in der Ewigen Stadt. Mein größter Wunsch wäre es, dort dann auch live zu spielen.« Das wird Anna sicher gelingen, denn ihre Stimme, ihr Charme und das spielerische Strahlen der Songs sprechen eine Sprache, die man tatsächlich überall versteht.

"Das Alphabet der Anna Depenbusch" erscheint am 17.03.2017 bei Columbia/Sony Music. Den Titel "Alles über Bord" gibt es bereits ab heute.

Tourdaten:

29.03.2017 Hannover, Pavillion

30.03.2017 Hamburg, Thalia Theater

31.03.2017 Berlin, Heimathafen

01.04.2017 Worpswede, Music Hall

03.04.2017 Köln, Kultur Kirche

04.04.2017 Düsseldorf, Savoy Theater

05.04.2017 Nürnberg, LUX

06.04.2017 Karlsruhe, Tollhaus

07.04.2017 München, Freiheiz

08.04.2017 Darmstadt, Centralstation

09.04.2017 Mannheim, Captiol

21.04.2017 Osnabrück, Popsalon

21.07.2017 Würselen, Burg Wilhelmstein

22.07.2017 Ingelheim, Rheingau Musik Festival

23.07.2017 Dreieich, Burgfestspiele Dreieichenhain

11.08.2017 Dresden, Konzertplatz Weißer Hirsch

12.08.2017 Leipzig, Parkbühne

13.08.2017 Ribbeck, Havelländische Musikfestspiele



Veranstalter: Selective Artists

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2016-12-16 21:53:24 Uhr
Angekündigt für März.
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