Waaktaar & Zoe - World of trouble
Drabant / Believe Digital
VÖ: 10.03.2017
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Stets zu Diensten
Nach der Farewell-Tour seiner Band A-Ha, sagt Pål Waaktaar-Savoy, hätten ihm Leute zu dem Versuch geraten, auch mal Songs für andere Künstler zu schreiben. Ein weiser Ratschlag. Implizierte er doch zweierlei. Erstens wäre dann nach der würdigen, angeblich allerallerletzten Abschiedstour 2010 – selbst Waaktaar hat aufgehört zu zählen – wirklich Schluss gewesen für A-Ha. Zweitens hätten wir uns mit einer reinen Fokussierung auf Songwriting für neue Projekte nie mit den bandunwürdigen Songs für das Murks-Comeback "Cast in steel" herumschlagen müssen. Bevor die Norweger Anfang 2018 zu akustischen Konzerten-Abenden laden – Oliver Kahn: weiter, immer weiter –, betritt der Schreiber bzw. Co-Autor nahezu aller A-Ha-Hits neues Terrain. Weil er um seine eingeschränkten Sangeskünste weiß, trällert die Tochter seines Weathervane-Kollegen Jimmy Gnecco, Zoë Aphrodite. Macht zusammen: Waaktaar & Zoe.
Die Stimme der 20-Jährigen zeigt auf "World of trouble" keine riesige Range und versucht sich nicht in übertriebenen Gesten oder Vibrato-Orgien, wie man es im Popbusiness allzuhäufig hört: Sie übt sich, obwohl aus New Jersey stammend, in nordischer Nüchternheit, klarer Präsenz und bringt die zaghafte Melancholie mit, die auch den zehn Songs der Platte zu Grunde liegt. Skizzen für Tracks hat der Norweger Waaktaar-Savoy Dutzende, auch Teile der vorliegenden mit Vintage-Schleier verhangenen Stücke reiftem auf "altem" Fundament. Sicher sind einige Synthtupfer, das Gerüst um den (leider auch laschen) Drumbeat von "Open face" und "The sequoia has fallen" auch im A-Ha-Kontext denkbar, allerdings steckt unter der oberflächlichen Leichtigkeit dieses Debüts mehr Lebenskrise als Liebesfreude. "Beautiful burnout" etwa beobachtet zu flockiger Akustikgitarre, wie Menschen dem Alltagstrott der Arbeit erliegen. Man darf keine Wunderwaffen oder brillante Lyrik erwarten, aber durchaus gefälligen Pop mit mehr Ideen als auf "Cast in steel", auch wenn der Eindruck bleibt, als schöpften die Stücke auf "World of trouble" nicht ihr volles Potenzial aus.
In der besten Nummer, "Tearful girl", spielen Waaktaar & Zoe mit Effekten auf Gesangslinie und der E-Gitarre zu einer Melodie am E-Piano, die Dave Stewart seit Jahren wieder zu schreiben versucht. Im Waschsalon "Laundromat" dreht sich ein unaufgeregter Electro-Pop-Song bei 20 Grad, und "Ancient arches" entwickelt sich mit zunehmender Dauer zu einer Art synthetischen Countrynummer. "Mammoth" wechselt von Singer-Songwriter-Piano-Pop zu einem Bond-Film, in dem 007 keine Lizenz zum Schießen hat, sondern "sadness" mit dem Zeh in den frischen Zement malt. Der Titeltrack hingegen verwendet in seinem Baukastenaufbau ein fahles Riff, das den Namen nicht verdient hat, und das arg biedere "They to me and I to them" gesteht der E-Gitarre nicht mehr als etwas Magenknurren zu. Immerhin funktioniert es als Vorhut für das düstere "Winter wants me empty", der Light-Variante eines Garbage-Songs. Herr Harket, Herr Furuholmen – bitte übernehmen Sie (das).
Highlights
- Tearful girl
- Winter wants me empty
Tracklist
- Beautiful burnout
- Tearful girl
- World of trouble
- Laundromat
- Mammoth
- They to me and I to them
- Winter wants me empty
- Ancient arches
- Open face
- The sequoia has fallen
Gesamtspielzeit: 40:00 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Gamma |
2018-11-25 09:56:49 Uhr
Vielleicht sollte noch erwähnt werden, dass “Winter wants me empty“ ein (gelungenes) Remake des Savoy-Songs “Unsound“ ist. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26212 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-03-01 20:52:32 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.Meinungen? |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 26212 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-02-07 18:01:27 Uhr
WAAKTAAR & ZOEA-ha Gitarrist mit neuer Single & neuem Album "World Of Trouble" Ende Februar Pål Waaktaar-Savoy ist in erster Linie bekannt als Gitarrist der Norwegischen Pop-Instanz A-ha. Gemeinsam mit Zoë Aphrodite Gnecco, der Tochter seines guten Freundes Jimmy Gnecco (u.a. Ours, Brian May, Savoy...) präsentiert der Musiker unter dem Namen Waaktaar & Zoe nun ein neues Projekt und ein überaus vielschichtiges Pop-Album. "World Of Trouble", so der Titel des zehn Tracks starken Debüts, erscheint am 24. Album via ihrem norwegischen Label Drabant Music. Mit "Beautiful Burnout" erschien im Herbst bereits ein vielversprechender Vorbote des Albums, jetzt legen Waaktaar & Zoe mit einer neuen Single nach. "Tearful Girl" bringt ebenfalls eine herrlich melancholische und emotionale Ausstrahlung mit, ohne dabei in Richtung Kitsch oder Pomp abzudriften. Passend dazu gibt es zudem an dieser Stelle ein neues Video. Pål und Zoe leben beide schon länger in New York und kennen sich bereits über viele Jahre. Dass sich dieses Projekt direkt in Richtung eines Albums entwickeln würde, war allerdings nicht von Anfang an klar. Dass es dafür den simplen wie effektiven Namen Waaktaar & Zoe tragen wird, ist dabei nur naheliegend. Hinter "World Of Trouble" verbirgt sich ein leichtgängiger aber auch vielerorts auch melancholischer Popsound mit zahlreichen aufwändigen Arrangements. Wer hier an einen Abklatsch von A-ha denkt, liegt bei weitem falsch. |
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Referenzen
Savoy; Weathervane; A-Ha; Bane; Nina Persson; I Blame Coco; Elliot Sumner; Dave Stewart; Eurythmics; D.A.R.K.; Sixpence None The Richer; Amanda Jenssen; Client; Dido; Tom Chaplin; Morten Harket; Take That; Bear's Den; Dotan; Lilyer; Hanne Kolstø; OneRepublic; Bastille; Haim; U2; Tor Miller; Maria Mena; Lene Marlin; Sophie Ellis-Bextor; Hajk; Garbage; Elsa & Emilie; Maria Taylor; The Cardigans; Super700; Andreas Johnson; Brandon Flowers; Lana Del Rey; Boy; Coldplay; Goldfrapp
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- Waaktaar & Zoe - World of trouble (3 Beiträge / Letzter am 25.11.2018 - 09:56 Uhr)