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Junius - Eternal rituals for the accretion of light

Junius- Eternal rituals for the accretion of light

Prosthetic
VÖ: 03.03.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Das Ende

Was haben der aus Weißrussland stammende, umstrittene Psychoanalytiker Immanuel Velikosky und die ungarische Künstlerin Elisabeth Haich gemeinsam? Abgesehen davon, dass die meisten mit den Namen wohl nichts anfangen können, landeten beide in den Fokus der Band Junius. Haichs Biografie bildet dabei die Grundlage für "Eternal rituals for the accretion of light", das Ende einer Trilogie. Diese hat die Band im Jahr 2009 mit dem Album "The martyrdom of a catastrophist" begonnen, wo wiederum Velikoskys kontroverse Theorien verarbeitet wurden. Sich schließender Kreis und so. Ungestüm, wild und brutal wie ein unbändiger Orkan startete die Reise, bevor der Nachfolger "Reports from the threshold of death" weitaus griffiger, hymnischer und schnörkelloser daherkam.

Auch wenn Junius noch nie Freunde von sonniger, leicht verdaulicher Kost waren, staute sich anscheinend die Wut dennoch über die Jahre hinweg massiv an, denn nie klangen sie mächtiger, bedrohlicher und gleichzeitig sakraler. Passend dazu beschäftigt sich Joseph E. Martinez, der das Album im Alleingang geschrieben und aufgenommen hat, beispielsweise mit Dingen wie Karma, Reinkarnation und spiritueller Entwicklung. Allesamt Themen, die kaum besser zu dieser Art von Post-Rock bzw. -Metal passen könnten. Die ersten rund zwanzig Minuten bleibt dabei keine Zeit zum Durchschnaufen, denn in einem gleichbleibenden Midtempo wird die kanalisierte Energie freigelassen. In "Clean the beast" unterstützen Höllenchöre und ein predigtähnlicher Vortrag die Befreiung von jeglichen Emotionen, wodurch die Eindringlichkeit ihren Zenit erreicht. Erst "All that is, is of the one" bietet zumindest für eine Minute Zeit, das soeben Gehörte zu verarbeiten. Anscheinend hat die anfängliche Reinigung gefruchtet, denn im zweiten Teil ändert sich etwas die Stimmung hin zu einer nicht mehr ganz so kraftvollen, aber nicht weniger düsteren Ausrichtung. Überraschend halten sogar orientalische Klänge wie in "Telepaths & pyramids" und "Heresy of the free spirit" Einzug, was letztendlich zu einer Art Séance führt.

Mit dem Ende der Trilogie, die sich stets mit dem Tod, der Wiedergeburt und ähnlichen bedrückenden Motiven beschäftigt hat, scheint die Band aus Boston die Unterwelt komplett durchquert zu haben. Umso spannender bleibt die Frage, wie der Weg für Junius weitergehen wird. Leichte Pop-Punk-Kost dürfte wohl kaum zu erwarten sein. Vielmehr hat man wohl nach einem Streifzug noch längst nicht alle finsteren Ecken entdecken können, weswegen eine Rückkehr in die Dunkelheit weitaus wahrscheinlicher zu sein scheint.

(Christian Laude)

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Highlights

  • Beyond the pale society
  • The queen's constellation

Tracklist

  1. March of the samsara
  2. Beyond the pale society
  3. A mass for the metaphysicians
  4. Clean the beast
  5. All that is, is of the one
  6. The queen's constellation
  7. Telepaths & pyramids
  8. Masquerade in veils
  9. Heresy of the free spirit
  10. Black sarcophagus

Gesamtspielzeit: 45:32 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Schwester Angelika
2017-02-27 11:47:30 Uhr
Penaten-Music
In the Nursery
2017-02-23 22:10:06 Uhr
Der Rezitext ist untenrum ganz rot, da müsste mal jemand Wundcreme drauftun.

MasterOfDisaster69

Postings: 936

Registriert seit 19.05.2014

2017-02-23 17:45:07 Uhr
THE QUEEN'S CONSTELLATION
https://www.youtube.com/watch?v=7-yN5358-S8

CLEAN THE BEAST
https://www.youtube.com/watch?v=QvZddkash0E

Bei “The Queens…” hatte ich noch an God Is an Astronaut gedacht, die endlich einen Sänger gefunden haben….
die dronenmaessigen landschaftsaufnahm-Videos passen da auch in den Vergleich.
„Clean the Beast“ erinnert ein bisschen an System of a Down. Video ist auch ähnlich nett anzusehen :-)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-02-22 21:17:22 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?
yeha
2017-01-20 12:38:25 Uhr
cool!
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