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Danko Jones - Wild cat

Danko Jones- Wild cat

AFM / Soulfood
VÖ: 03.03.2017

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Männer sind primitiv, aber glücklich

Allerseits wird gelehrt: Man kann nicht vom Äußeren auf das Innere schließen. Hinter muskelbepackten Proleten stecken oft sensible Heulsusen. Die hornbebrillte Sekretärin kann sich im Nu in einem heißen Vamp verwandeln. Der Nerd kann ... – ja, bitte? Klischeehaft sei das? Ha! Da haben Sie aber noch nicht das neue Album "Wild cat" von Danko Jones gehört. Oder zugegeben, überhaupt eines des dauerralligen Kanadiers und seiner gleichnamigen Band. "Whoooohooo", "ah-ha, ah-ha, ah-ha", "ooooh, baby" – und das sind nur Auszüge der ersten beiden Songs. Hier wird die Eingangsthese widerlegt: Das Innenleben enthält genau das, was die Verpackung verspricht: einen richtig hirnlosen Scheiß. Es braucht keine herausgestellten Beispiele, wirklich jeder Titel trägt die libido-infizierte Stumpfheit vor sich her. Auch wenn an dieser Stelle "Revolution (But then we make love)" bitteschön mal als Songname des Jahres vorgemerkt werden sollte.

"Wild cat" ist Album Nummer acht und der Albtraum eines jeden Musikredakteurs, weil hier alles genauso gemacht wird wie auf den sieben Vorgängern. Trotzdem muss für die Rezension ein neuer Text her – allein deshalb beneidet man Danko Jones schon. "You are my woman / And I am your man", "I'm going out tonight / And set this town alight", "I wanna do this every night." Kreative Lyrics sollen doch die Anderen machen. Wer behauptet, in der Rockmusik wären die Texte grundsätzlich besser als im Pop, dem darf man mit "Wild cat" in Dauerschleife mal richtig die Gehirnzellen auspusten. Gerade in Kombination mit einem unfassbar uninspirierten Four-to-the-floor-Stampfbeat à la "Do this every night" wirkt das besser als ein steter Tropfen auf die Stirn. Hätten das die alten Chinesen mal gekannt!

Grundsätzlich muss man aber Respekt zollen. Danko Jones haben Erfahrung auf ihrem Terrain und wer bis zu diesem Album brav bei der Stange geblieben ist, den wird auch "Wild cat" nicht enttäuschen. Wie auch – es gibt ja wenig, was positiv oder negativ überraschen könnte. Den unbedarften Gelegenheitshörer kann dagegen höchstens das plötzlich hochgeschraubte Energie-Level in der Mitte der Platte verblüffen. Ich kaufe ein Wodka-E und möchte lösen: Handbremse. "Let's start dancing" und "Wild cat" sind dermaßen großartig und mitreißend in ihrem Temporausch, dass man sich fragt, warum das zur Hölle nicht die ganze Zeit so gehen kann. "That's just how I like it", raunzt Jones im Titeltrack und zumindest einmal kann man sich einer Textzeile vollumfänglich anschließen.

Der Opener "I gotta rock" macht zudem genau das mit Ausrufezeichen und packendem Riff klar. "She likes it" erinnert dank tuckerndem Riff und verspielter Gitarre angenehm an Kyuss. Leider kranken Stücke wie "My little RnR", "You are my woman" und "Success in bed" an der Aufwärmung von alten Ideen und Rocker-Klischees sowie seltsamer Antriebslosigkeit. Grundsätzlich verhält sich das Tempo der Songs auf "Wild cat" nämlich proportional zur Qualität. Das unterstreicht nochmals die ordentlich pumpende Highspeed-Übung "Diamond lady" gegen Ende, die trotzdem sogar eine gute Melodie unterbringen kann. Vor dem lyrischen Anspruch wurde man ja wie erwähnt schon auf der Hülle implizit gewarnt. Die Musik von Danko Jones verträgt sich letztlich sowieso am besten mit einigen Bier oder Whisky hinter der Kehle. Dann grölt es sich auch besser: "Success in bed is all we need." Auch Rocker wollen mal nach Malle.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • I gotta rock
  • Let's start dancing
  • Wild cat
  • Diamond lady

Tracklist

  1. I gotta rock
  2. My little RnR
  3. Going out tonight
  4. You are my woman
  5. Do this every night
  6. Let's start dancing
  7. Wild cat
  8. She likes it
  9. Success in bed
  10. Diamond lady
  11. Revolution (But then we make love)

Gesamtspielzeit: 38:38 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Alex
2017-02-23 03:57:35 Uhr
Der Teaserausschnitt macht Laune, die erste Single eher weniger. Die letzten beiden Alben hatten ja auch beide jeweils einen Überhit (I Believed In God, The Twisting Knife); ich hoffe, davon gibt es diesmal ein paar mehr. Below The Belt war die letzte richtig gute Scheibe der Band, wie ich finde, wobei das natürlich Meckern auf vielleicht nicht hohem, aber immer mindestens grundsolidem Niveau ist.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-02-22 21:17:11 Uhr - Newsbeitrag
Frisch rezensiert.

Meinungen?

noise

Postings: 968

Registriert seit 15.06.2013

2016-12-17 20:53:24 Uhr
Mal schauen wie die neue so wird. "Fire Music" wurde ja erstaunlich gut. Gerade gegenüber des schwächeren Vorgängers "Rock and Roll..."
Schade nur das die Konzertorte für mich ziemlich suboptimal liegen. Denn, Live machen die wirklich Spass!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-12-14 18:23:47 Uhr
BAD TASTE RECORDS PRESENTS
WILD CAT
Danko Jones announce new album Wild Cat
and Spring 2017 Tour dates
After having reached their highest chart positions to date in a handful of territories with their previous album Fire Music and having been awarded Gold & Platinum singles in Sweden, Danko return with their new masterpiece, Wild Cat, once again produced by Juno Award winning producer Eric Ratz.

Wild Cat is due for release on March 3rd worldwide through eOne in Canada and Bad Taste Records / AFM Records in the rest of the world.

With Fire Music (2015), the predecessor to Wild Cat, Danko reached their highest chart positions to date in Germany, the Netherlands, Austria and Finland and also charted in another handful of key territories. The first single ”Do You Wanna Rock” peaked at #5 on the Active Rock radio charts in Canada, making it their highest charting single in Canada in their career. The song also received massive airplay around the globe.

Danko Jones have never felt more vibrant or hungry than they are on Wild Cat. The 11-track album is a raw representation of the band’s collective musical history and influences, and without a doubt their most solid album yet.

Celebrating 20 years in the rock n’roll game in 2016, Danko Jones have an impressive resume to show for the past two decades. In addition to sold out headline tours across Canada and the European continent they have also toured the US, Brazil, Japan, Australia and South Africa and done extensive collaborations with a vast number of great artists. The Canadian trio has spent months on the road with Guns N’ Roses, Motorhead and Volbeat, and opened up for The Rolling Stones and Ozzy. Danko was recently featured as a guest vocalist on the Volbeat track “Black Rose”, one of the most streamed songs on their latest album and he also joined Mike McCready (Pearl Jam), Duff McKagan (GNR), and Barrett Martin (Screeming Trees) for a session with The Levee Walkers where he sang on two tracks.

The Wild Cat World Tour starts off with two shows in Finland in February and a series of shows in Europe in March and April. A Canadian tour and more European dates will be announced shortly, with other territories to follow.

“One of the most ridiculously entertaining and exciting live bands on the planet. Danko himself is a priapic whirlwind of charisma, riffs and lascivious charm.”
Metal Hammer UK

Wild Cat Album clip with new music:

Tour Dates
10/2 Kuopio - Arena (FI)
11/2 Joensuu - Arena (FI)
15/3 London - Garage (UK)
16/3 Luxemburg - Rockhal club (LUX)
17/3 Frankfurt - Batschkapp (GER)
18/3 Tilburg - 013 (NL)
19/3 Amsterdam - Melkweg (NL)
21/3 Köln - Live Music Hall (GER)
22/3 Berlin - Huxleys (GER)
23/3 Warsaw - Proxima (PL)
24/3 Krakow - Kwadrat (PL)
25/3 Dresden - Beatpol (GER)
26/3 Munich - Backstage (GER)
28/3 Winterthur - Salzhaus (CH)
29/3 Solothurn - Kofmehl (CH)
30/3 Paris - La Maroquinerie (FR)
22/4 Sälen - Ski & Rock (SE)
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