Yo Gotti - White Friday (CM9)

Epic / Collective
VÖ: 23.12.2016
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 3/10

Steifer Nacken
Das scheint ihm gefallen zu haben: Ein knappes halbes Jahr nachdem Kanye West für die GOOD-Music-Single "Champions" Gucci Mane, Big Sean, 2 Chainz, Travis Scott, Quavo, Desiigner und eben Yo Gotti zusammenbrachte, versammelt letzterer fast das gleiche Ensemble für den Track "Castro" seines neuen Albums "White Friday (CM9)" – einzig Gucci Mane, Travis Scott und Desiigner sind entschuldigt. Man stelle sich ein Doodle vor, in dem sich fünf, häufig nicht ganz Allüren-freie US-HipHopper bemühen, einen gemeinsamen Termin zu finden. Allein schon die ganze Zeit, die Yeezi in der Psycho-Klinik hängt ... Sei's drum, geklappt hat's ja und der Titel vereint das Beste von Yo Gottis sechster Platte.
Hintergründig dröhnende Beats, unaufgeregte Verse, die Lyrics aber straight forward – so zeigt sich das Grundgerüst des Albums. Im Gegensatz zum Vorgänger "The art of hustle", das einen recht engen Gesamtrahmen einführte, dürfen sich die Tracks auf "White Friday (CM9)" mehr voneinander unterscheiden ohne dabei ihren Zusammenhang zu verlieren. Bevor sich der Rapper aus Memphis mit "What happend" einem Macklemore-artigen, und leider ziemlich unspannenden Storytelling-Titel zwischen Fingerschnipsern und Piano widmet, geht es zumindest weitestgehend interessanter zu. "Power of money" macht den Anfang dabei, Sängerin Ink steht für die Hook zu Diensten. Das Thema wird nicht alt, interessantere Feststellungen macht Yo Gotti allerdings mit der Zeile "Bitches is bitches and family is family." – niemals den Füller in Firmentinte tunken und so weiter und so fort – Piano, Glockenspiel, organische Percussion. "Lifestyle" führt das geradewegs weiter, verzerrt die Stimmung aber ins Düsterere. Diesmal darf LunchMoney Lewis den Chorus übernehmen. "If he ain't no hustler, he ain't get no money, I don't respect it", klingt ein bisschen nach "Look at him. Total loser. Trust me", spielt aber schlicht das bekannte Game – und das auch keineswegs schlecht. Violinen lassen "I remember" hochleben, DJ Khaled gibt einmal mehr den Backup-MC. Klirrende Gläser und ferne Sirenen prägen die schauerliche Atmosphäre zur Geisterstunde in "Off da top (3am)".
Noch mal zurück zu "Castro", dem zweifelsfrei besten Stück auf "White Friday (CM9)": Die smoothen Drones holen einen Feature-Gast nach dem anderen aus seinem Startloch. Yo Gotti kümmert sich höchstpersönlich um den Kehrvers, während die Kollegen die Strophen übernehmen: 2 Chainz trägt dabei die beste vor, auch weil er mit Betonungen spielt, statt apathisch herunterzurattern. Hier wird offenbar, woran es Yo Gotti bisweilen mangelt: Schmiss. Zwar bringt er lyrisch auf den Punkt, was er zu sagen hat – das aber ist bisweilen gar nicht so viel und "Leidenschaft" an sich scheint auch nicht so sein Ding zu sein. Fürs Cruisen im oder auf dem Vehikel der Wahl ist "White Friday (CM9)" sehr geeignet. Mehr als einen steifen Nacken vom Mitnicken darf man sich allerdings nicht erwarten.
Highlights
- Power of money (feat. Ink)
- Castro (feat. Kanye West, Big Sean, Quavo & 2 Chainz)
- Off da top (3am)
Tracklist
- 81
- Power of money (feat. Ink)
- Lifestyle (feat. LunchMoney Lewis)
- Weatherman (feat. Kodak Black)
- Blah blah blah
- They like (feat. YFN Lucci)
- I remember (feat. DJ Khaled)
- Castro (feat. Kanye West, Big Sean, Quavo & 2 Chainz)
- Free lunch (feat. Blac Youngsta)
- Off da top (3am)
- What happened
Gesamtspielzeit: 41:46 min.
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