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Worth - Pardon me

Worth- Pardon me

Rhududu
VÖ: 25.02.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Hard to find

Unter Suchmaschinenoptimierung versteht der gemeine Online-Marketing-Experte die Ausrichtung einer Internetpräsenz auf das möglichst hohe Erscheinen bei Tante Googles "organischen" – lies: unbezahlten – Suchergebnissen. Manche Künstler wie !!!, Women oder The The geben natürlich entweder einen Scheiß darauf oder haben die Bandaktivitäten schon eingestellt, bevor Suchmaschinen überhaupt ein Thema waren. Bisher kam der Rezensent, der einige Erfahrung in dieser Disziplin vorweisen kann, wenig ins Schwitzen beim Zusammenklauben von Informationen. Aber Worth, eine Band aus Portland, Oregon rund um den namensgebenden Frontmann Christopher Worth, machte das Googlen ob des bereits dritten Longplayers "Pardon me" zu einer echten Herausforderung. "Worth"? "Worth Pardon Me"? "Worth Band"?

Kaum etwas Brauchbares als Ergebnis, außer wenigen Schnipseln. Selbst das sonst so verlässliche Archiv von Discogs.com versagte. Puh. Lediglich über eine Website aus der Promo-Mail konnten weitere Social-Media-Präsenzen ausfindig gemacht werden. Und da der Jagd- und Sammeltrieb einmal aktiviert war, sind jetzt unten in der Linkliste sogar die ersten beiden Alben als Playlist aufgeführt. All die Mühe lohnt natürlich nicht, wenn die Musik dahinter nichts taugt. Der eklektische Soul-Blues-Jazz-Irgendwas, den Worth auffahren, zahlt jedoch alle Aufwände doppelt und dreifach zurück. "Bohemian Blues Hop" nennt die Band das selbst – na gut. Schon wenn der getragene Titeltrack dezente Angelo-Badalamenti-Atmosphäre aufkommen lässt und mit Schlafzimmerblick umherstreift, nimmt das unweigerlich gefangen.

"Lo and behold" lässt sich zwar grob im Swing mit Abendgarderobe verorten, verfällt dabei jedoch dank seiner Schlagfertigkeit nie in die dort so übliche Hüftsteifheit. Es gibt ohnehin kaum etwas, was das Kollektiv um den umtriebigen Songwriter nicht kann. Blues? "Bayou" schlendert lässig im Takt umher. Pomp? "Glory" ist in seiner Grandezza eines der absoluten Highlights des Albums, pustet gegen Ende regelrecht um in seiner dramatischen Instrumentenschlacht. Ballade? "Stay here with me" verfängt sich in den süßlichen "dark corners of your mind", während "Heaven don't deny it" ganz reduziert und blauäugig sich zwischen die großen Gefühle quetscht. "Tides" klaut am Ende sogar Streicher aus irgendeinem Disney-Kitsch – und kommt damit durch.

Die Vielfältigkeit und das Abwechslungsreichtum von "Pardon me" verzücken bei jedem Durchlauf aufs Neue. Dass Worth den Spagat zwischen potentieller Massentauglichkeit und musikalischer Finesse mühelos schaffen, lässt die Vorstellung, dass "Fallen leaves" als hübscher Poprock oder die Schweineorgel aus "I need you" tatsächlich eines Tages im Radio zu hören sind, gar nicht so entfernt wirken. Dann wäre die Truppe hoffentlich auch leichter im Internet auffindbar. Bis dahin: Bitte, Worth, kümmert Euch darum, Eure Online-Präsenz richtig zu fördern und sichtbar zu machen. Journalisten und Musikfans werden es gleichermaßen danken.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Pardon me
  • Lo and behold
  • Glory
  • Care

Tracklist

  1. Pardon me
  2. Lo and behold
  3. I need you
  4. Stay here with me
  5. Glory
  6. Bayou
  7. Care
  8. Heaven don't deny it
  9. Tides
  10. Fallen leaves
  11. Spring is here

Gesamtspielzeit: 48:43 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9319

Registriert seit 26.02.2016

2017-04-22 14:53:52 Uhr - Newsbeitrag


Ich kann nach erneutem Hören jedem nur noch mal empfehlen, das auch zu tun.
WORTH
2017-02-17 21:25:11 Uhr
Thank you for the nice review!

'Pardon Me' is coming out in Europe 3/1 but not in the US till late May :)

You can find my music here:

www.worth-music.com
facbeook.com/weareworth
soundcloud.com/weareworth

And also by searching "worth music" in google!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26283

Registriert seit 08.01.2012

2017-02-15 21:17:32 Uhr
Frisch rezensiert.

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