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Magic Island - Like water

Magic Island- Like water

Mansions & Millions / Morr
VÖ: 24.02.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 10/10

Alles fließt

Vom großen weißen Norden in den Osten der Bundesrepublik? Vielleicht nicht unbedingt das, was man sich als Traum-Umzug vorstellt. Für Emma Czerny, die hinter dem Indietronic-Projekt Magic Island steckt, hätte es jedoch kaum noch besser laufen können. Die gebürtige Kanadierin fühlte sich in Berlin so pudelwohl, dass sie glatt ihre Zelte in der Heimat abbrach und in Deutschlands Hauptstadt ein neues Leben begann. Und so albern es klingen mag – ihrer Musik hört man die Einflüsse beider Orte durchaus an.

Auf ihrem Debütalbum "Like water", das auf die beiden EPs "Intoxicated sunset" und "Wasted dawn" folgt, mischt die Wahl-Neuköllnerin anmutige elektronische Kälte mit herzerwärmendem Bedroom-Pop. Herausgekommen ist ein Werk, das zwar nicht immer das Niveau seiner beiden Vorgänger halten kann, aber allemal spannend ist: Wenn Czerny gemeinsam mit ihrem kanadischen Landsmann Sean Nicholas Savage in "Little love" eine Art Schwanengesang präsentiert, in dem Hell und Dunkel in Form von sanften Synthie-Melodien auf fast schon harte Beats aus dem Drum-Computer aufeinanderprallen, ist das genau die Art von Kunst, die man eben nicht weg haben will.

Mit etwas mehr Nachdruck geht "Daysgoby" an die Sache, das sich in der ersten Hälfte als verkopfter Electronica-Song aufbaut, nur um anschließend auszubrechen und sich als waschechte Dancenummer für den nächsten Indie-Disco-Abend zu qualifizieren. Dem Albumtitel entsprechend oriertientiert sich "Wonders" hingegen ganz am Element des Wassers: Das fließt und treibt zunächst gemächlich auf dem weiten Ozean, gerät aber Stück für Stück in einen reißenden Strom und schafft es doch noch bemerkenswerterweise, sich selbst vorm Kentern zu bewahren.

An anderer Stelle plätschert "Like water" leider etwas zu mutlos vor sich hin. Der Titeltrack tritt nach langer Aufbauphase zu spät aufs Gas und verfängt sich dann in ausufernder ätherischer Melancholie. Währenddessen versucht das zumindest halbwegs durchgedrehte "Ostsee" mit allerlei Soundexperimenten zu punkten, will am Ende aber weder Fisch noch Fleisch sein. Aber es gibt da ja auch noch die wirklich hervorragende Single "Alchemy", in der Czerny mit feiner Bassline und einer gelungenen Mischung aus schweren wie federleichten Beats einen wunderbar lockeren und doch dichten Klangteppich webt. Der eignet sich zum Träumen allemal – zum Wasseraufwischen empfiehlt sich aber lieber ein handelsübliches Handtuch.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Daysgoby
  • Alchemy
  • Wonders

Tracklist

  1. Intro / The waves crash
  2. Shepherd
  3. Like water
  4. Little love (feat. Sean Nicholas Savage)
  5. Heartbeat
  6. Daysgoby
  7. Alchemy
  8. Wonders
  9. Ostsee
  10. Rundry

Gesamtspielzeit: 40:51 min.

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Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27366

Registriert seit 08.01.2012

2017-02-15 21:15:35 Uhr
Frisch rezensiert.

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