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Johnossi - Blood jungle

Johnossi- Blood jungle

Polydor / Universal
VÖ: 17.02.2017

Unsere Bewertung: 4/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Attacke zurück!

Was für Pragmatiker! Die beiden Schweden John Engelbert und Oskar "Ossi" Bonde hatten wohl noch nie von Websiten wie bandnamen-generator.de gehört, als bei Gründung die essentielle Frage des Bandnamens aufkam. Irgendwie auch besser, dass das Duo nicht auf einen Namen wie "Burnt Roadrunner Syndicate" hört, da die Musik von Johnossi gewissermaßen die Geradlinigkeit des Namens verkörpert. Zumindest anno 2006, als Engelbert und Bonde mit ihrem selbstbetitelten Erstling vor allem in Deutschland einige Indieherzen schneller klopfen ließen. Straighter Indierock, hohe Eigenständigkeit, viele Hits, hier und da leidenschaftlich, dann wieder schunkelnd. Die folgenden zehn Jahre sind aber flott erzählt: Rockiger Nachfolger, ein gewöhnlicher Drittling und das gerade-so-durchschnittliche vierte Album "Transitions. Quittiert wurde dies hier mit linear abfallender Beurteilung und nicht wirklich voller werdenden Clubs.

Den Weg in die Belanglosigkeit vor Augen entscheiden sich Johnossi nun für die eigentlich gar nicht so schlechte Taktik: Voller Angriff. Würde auch Herr Réthy als beste Verteidigung bezeichnen. Könnte tatsächlich auch funktionieren, aber leider nicht so: Die neue Platte "Blood jungle" wird als zweites Debütalbum angekündigt, alte Fans sollen zufrieden gestellt und neue Horizonte erkundet werden. Eine durchaus bekannte Strategie – die eigentlich noch nie wirklich gutgegangen ist. Und auch Johnossi stürzen gleich kopfüber ins Vergnügen. "Blood" beginnt mit ungewohnten Gesangs-Tönen, die anschließend als Sample dienen. Kleine Songschnippelchen auf einem Johnossi-Album? Willkommen in 2017. Aber man war ja vorgewarnt durch die Vorab-EP "Air is free", deren Titeltrack trotz ungewöhnlichen Bläsern auch auf dem Album vor allem eins ist: ziemlich egal. Die aalglatte Produktion schiebt sogar Ossis sonst so markantes Schlagzeugspiel in den Hintergrund. Vielleicht auch besser, dass der schnarchende Base-Snare-Beat unauffällig vorbeischwirrt.

Wie die böse Faust aufs Auge passt dann leider auch das Songwriting zum uninspirierten Klang. Es ist schon erstaunlich, dass erst der siebte Track "Tall dark man" so etwas wie eine Überraschung bietet. Dessen etwas abgesetzter, zweiter Refrain-Teil ist leider aber wieder so ordinär, dass man den durchgehenden Schema-F-Songaufbau befürworten möchte. Nur sehr selten gelingt Johnossi dabei etwas Aufregendes – und wenn, dann auch nur in Ansätzen. Die Bridge von "Weak spots" kreiert so etwas wie musikalische Spannung, die dann aber immer wieder vom nicht schlechten, aber durchweg gleichen Gitarrenriff aufgelöst wird. Keine Abweichung, kein Mini-Solo – da wäre mehr drin gewesen. Manche Tracks verzichten sogar fast komplett auf Kreativität. "Hey kiddo" bringt zwar ein bisschen Drive mit, ist aber mit seiner Kinder-Melodie viel zu sehr darauf bedacht in einer Autowerbung zu laufen. Mit Ausnahme des wilden Closers "Got your gun" keine Spur von Blut, wildem Dschungel und Engelbert und Bondes psychedelischen Halbdrogen-Trip in Südamerika, der außer dem Albumtitel scheinbar wenig Inspiration gebracht hat und die teuren Flugtickets wohl kaum wert war. Die vielen Songwriter, mit denen Johnossi für "Blood jungle" kooperiert haben sorgen zwar für gefällige Melodien, entziehen im Gesamten dem Duo aber vollkommen die Tiefe, welches im von Polizeigewalt handelnden Gute-Laune-Mitklatscher "Hands" sein Negativbeispiel findet. Mit der Pragmatik des Bandnamens hat das Ganze erschreckend wenig zu tun. Vielleicht sollten Engelbert und Bonde ab jetzt doch lieber als "Burnt Roadrunner Syndicate" durchstarten – oder noch lieber: wieder eigenständige Musik als Johnossi machen.

(Till Bärwaldt)

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Highlights

  • Got your gun

Tracklist

  1. Blood
  2. Air is free
  3. Hands
  4. Freeman
  5. Weak spots
  6. On a roll
  7. Tall dark man
  8. Hey kiddo
  9. War/rain
  10. Got your gun

Gesamtspielzeit: 37:47 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
seas
2017-02-09 17:23:16 Uhr
besser als bilderbuch allemal!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-02-08 20:29:52 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-24 18:37:29 Uhr
Liebe Kolleginnen und Kollegen,



das schwedische Duo Johnossi veröffentlichte kürzlich die zweite Single aus seinem neuen Album „Blood Jungle“ (VÖ: 17.02.2017), „Hands“.



Die schnelle Indie-Hymne besticht durch ein markantes Gitarrenspiel und einen Chorus, der zum Mitsingen animiert.

Inhaltlich beschäftigt sich der Song mit dem Thema Polizeigewalt, sowohl aus Opfer-, als auch aus Täterperspektive.



Hört Euch „Hands“ hier an:



Johnossi – Hands

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-11 20:50:30 Uhr
Johnossi / Blood Jungle / 17.02.2017

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-07 18:11:55 Uhr





Das schwedische Duo Johnossi ist zurück: Die brandneue Single „Air Is Free“ erscheint heute

Tour im Frühjahr mit den bislang größten Deutschland-Shows





Viel zu lange war es still um das platingekrönte und mit dem schwedischen Grammy ausgezeichnete Duo Johnossi – doch diesen Herbst klingen die beiden Skandinavier eindringlicher und unmissverständlicher denn je: Ihre brandneue Single „Air Is Free“ ist ab heute erhältlich und fungiert als explosiver Vorgeschmack auf die kommende EP und Studioalbum #5.



Tatsächlich ist es schon wieder gut drei Jahre her, dabei transportiert einen diese Melodie sofort zurück ins unverkennbare Johnossi-Klanguniversum – in eine Welt der massiven Hymnen, die zwischen Rock und Pop auf ihrer ganz eigenen, zügellosen Zweimann-Logik basieren. Auch „Air Is Free“ trägt unverkennbar diese Handschrift, wenn Johnossi erneut Johns massive Gitarrenriffs über das satte Schlagzeugspiel von Kollege Ossi schicken. Obendrein mit stadiontauglichen Elementen wie Bläsern, einem Frauenchor und einer massiven Produktion von Astma & Rocwell (von der Band NONONO) ausgestattet, ist „Air Is Free“ der perfekte Startschuss für das nächste Kapitel in der unglaublichen Karriere der zwei Schweden.



JOHNOSSI – Air Is Free:

http://lnk.to/AirIsFree





„Air Is Free“ erscheint weltweit am 7. Oktober bei Polydor/Universal: Mit dem explosiven Vorboten kündigen Johnossi nicht nur ihre gleichnamige EP an, die am 8. November erscheint, sondern verkürzen zugleich die Wartezeit auf ihr fünftes Studioalbum, das Anfang 2017 kommen wird.









Außerdem kündigten Johnossi heute ihre nächste große Deutschland-Tour an, in deren Rahmen das Duo auch die bislang größte Club-Show in Deutschland spielen wird – nämlich am 10. März 2017 in der Berliner Columbiahalle.



Johnossi sind der Sänger und Gitarrist John Engelbert und der Schlagzeuger Oskar „Ossi“ Bonde. Mit Anfang zwanzig gründeten die beiden ihre einzigartige Zwei-Mann-Combo und landeten bereits nach wenigen Monaten bzw. drei Konzerten ihren ersten Plattenvertrag. Was sie damals noch nicht wussten: dass sie schon mit ihrem Debütalbum zu einer der einflussreichsten schwedischen Bands des 21. Jahrhunderts avancieren sollten. Seit dem gleichnamigen Debüt (2005) haben Johnossi drei weitere Alben veröffentlicht und neben etlichen Tourneen durch ganz Europa auch gefeierte Abstecher in die Vereinigten Staaten und nach Japan gemacht. Neben ihren Headliner-Shows sind sie zudem im Vorprogramm von Acts wie Lykke Li, Mando Diao, Green Day, Shout Out Louds und The Soundtrack of Our Lives aufgetreten.



In ihrer Heimat haben John und Ossi schon etliche Platinauszeichnungen für ihre Alben und Singles abgeräumt; obendrein bekamen sie den schwedischen Grammy in der Kategorie „Best Group“ und gewannen gleich zwei National Radio P3 Gold Awards (ebenfalls als „Best Group“; der Sender ist das schwedische Pendant zu BBC Radio 1 in UK).



Seit gut 10 Jahren für ihre unglaublich energiegeladenen Live-Shows bekannt – Johns Stimme und sein Gitarrenspiel, gepaart mit Ossis wildem Schlagzeug, lassen das Duo wie eine ganze Armada wirken, obwohl es ja nur zwei Mann sind! –, werden Johnossi am 8. November in der Londoner Hoxton Square Bar auftreten und Anfang 2017 ihre nächste große Deutschlandtour absolvieren.





Deutschlandkonzerte / März 2017



01. März Leipzig Werk 2

03. März München Muffathalle

06. März Köln Essigfabrik

07. März Münster Skaters Palace

10. März Berlin Columbiahalle

11. März Hamburg Docks



Der Ticketvorverkauf startet am 10. Oktober 2016.



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