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Beachheads - Beachheads

Beachheads- Beachheads

Fysisk Format / Cargo
VÖ: 03.02.2017

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Shorts statt Kutte

Bock auf Veränderung? Radikaler als die Norweger Vidar Landa und Marvin Nygaard kann man es wohl gar nicht anstellen. Die spielen normalerweise im Metal-Sextett Kvelertak und bedienen dort eine von gleich mehreren Gitarren und den Bass. Aber Landa und Nygaard wollten mehr als den rasant-brachialen Krach, für den sie bisher bekannt waren. Melodischer sollte es werden, poppiger, leichter – weg mit der Kutte, her mit den sommerlichen Badeshorts. Gemeinsam mit Drummer Espen Kvaløy, der aus der gleichen Ecke kommt, und Synthie-Pop-Sänger Børild Haughom gründeten die zwei die Band Beachheads und könnten sich mitsamt ihres selbstbetitelten Debütalbums kaum noch mehr von ihrem Hauptact unterscheiden.

So sonnig, wie "Beachheads" vornehmlich aber klingen mag, ist es unter der Oberfläche nicht immer. Schon der Opener "Moment of truth" weckt zwar power-poppige Erinnerungen rund um die Jahrtausendwende, skatet aber höchstens auf dem Parkplatz eines Krankenhauses statt an der sommerlichen Strandpromenade: Die Nachrichten, die man hier übermittelt bekommt, sind eindeutig ungesund. Auch der knackige Zweiminüter "Despair" beschäftigt sich trotz rotziger Party-Punk-Attitüde mit den tiefsten Abgründen des Lebens. Immerhin: "Monologues" ist geradezu euphorischer Motivations-Indie-Rock – da fehlt nur noch das Kätzchen-Poster.

Leider wird nur allzu schnell deutlich, dass "Beachheads" viel will, aber nur wenig wirklich überzeugend liefert. Die stärksten und ausgefeiltesten Momente des Albums befinden sich in der Mitte und kommen als Dreiergespann. Mit "Una" gibt es ein waschechtes und völlig unkitschiges Liebeslied, das in der Form auch auf jeden College-Rock-Soundtrack einer Neunziger-Rom-Com gepasst hätte. Und sowohl der lupenreine Pop von "Give me some love" als auch das spaßig-schrammelnde "Reverberations" sorgen nicht nur für nickende Köpfe, als wäre man bei einer Kvelertak-Light-Version in Karohemd und Skinny Jeans, sondern kommen zudem durchaus sympathisch und zeitgemäß daher.

Genau das kommt Beachheads zu oft abhanden: Da scheint der Allerwelts-Rock von "Addiction of love" kurz vor Schluss des Albums nur zu wiederholen, was es bis dahin bereits das eine oder andere Mal nur minimal variiert zu hören gab. Ebenso altbacken gibt sich ausgerechnet der Finaltrack "It feels alright", der die Euphorie-Kurve ein letztes Mal nach oben reißen möchte, genau dafür aber leider zu wenig Biss hat. Und der fehlt "Beachheads", ebenso wie ein eigener Stempel, an so mancher Stelle. Veränderung ist sicher gut und schön. Aber neu eben leider auch nicht immer besser.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Una
  • Give me some love
  • Reverberations

Tracklist

  1. Moment of truth
  2. Break me down
  3. Your highness
  4. Despair
  5. Una
  6. Give me some love
  7. Reverberations
  8. Procession
  9. Treasure chest
  10. Monologues
  11. Addiction not love
  12. It feels alright

Gesamtspielzeit: 34:22 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Sauseschritt
2017-02-18 13:29:20 Uhr
Ich noch mal- geht es eigentlich nur mir so, dass mich die Platte vom Stil extrem an "The Rifles" erinnert? Zum Beispiel 'Give me some love' oder 'Riverberations' Könnten echt direkt von denen sein. Setzt sich für mich halt nur von den Rifles positiv nach oben ab, da die Beachheads viele klasse Songideen und originellere Melodien konponiert haben und insgesamt ein bisschen mehr Drive haben. Bleibe bei einer 9/10 - nichts neu erfunden aber ich komm von der Platte nicht runter :)

eric

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 2878

Registriert seit 14.06.2013

2017-02-14 10:15:48 Uhr
Für mich auch eine 7/10. Der Frühling muss her!
Herr Neumann
2017-02-13 18:37:32 Uhr
Was für eine fantastische Platte! Ich bin immer wieder überrascht, wie unterschiedlich Menschen Musik wahrnehmen. Ich hab die Band gerade erst registriert: vor 2h. Seitdem läuft die Platte ununterbrochen und ich habe nicht vor, sie auszustellen. Super Sound. Auch an dem Gesang hab ich überhaupt nichts auszusetzen. Passt doch ausgezeichnet dazu? Mir scheint die Band überhaupt nicht "mehr zu wollen" als sie kann, sondern vielmehr genau, und zwar sehr genau, auf den Punkt zu bringen, wie sie sich gute Popmusik vorstellt. Mit vielen Ohrwurmmelodien, ausgefeiltem Gitarrengeschrammel, schönem Sound, energischen Beats und überzeugend einfachen Harmonien. Ist doch super, ich bin da Fan von, die muss ran.
Sauseschritt
2017-02-10 17:08:28 Uhr
Der Visions gefällt es auch (sogar unter den Schönheiten diesen Monat). Mir auch - da hat die Jennifer wohl nicht ganz den Score getroffen, den weitere Fachpresse und Plattentest-User dem Album so geben.... bei mir läuft die Scheibe gerade hoch und runter. "Your Highness" ist auch toll!

Hoschi

Postings: 1866

Registriert seit 16.01.2017

2017-02-06 11:11:29 Uhr
Klasse Album was aber leider genau 1 Problem hat. Der Sänger !
Die Songs sind für ihre Verhältnisse klasse komponiert und arrangiert aber die Vox klingen furchtbar nach Jürgen Vogel zu Hansen Band Zeiten oder einer, naja sagen wir mal, soliden Abi Band.
Ich will gar nicht wissen was ein Chuck Ragan, Ebbot Lundberg oder Paul Smith aus diesem Album gemacht hätten.
Bestes Beispiel "By the Monument" oder "Parisian Skies" von Maximo Park.
Simple Songs, große Wirkung.
Schade, schade um die Songs aber so gibt's eben nur eine gute 7/10
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