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The Naked And Famous - Simple forms

The Naked And Famous- Simple forms

Somewhat Damaged / Rough Trade
VÖ: 03.02.2017

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Hoch hoch hoch

Keine Kinderschminke, keine Indianerfedern auf dem Kopf: Nein, von derlei beim Electro-Pop oft üblichen Schabernack verschonten The Naked And Famous ihre Hörer seit ihrem Debüt. Ernstgenommen hat die Neuseeländer trotzdem niemand, als sie vor sieben Jahren mit ihrem Song "Young blood" in die Musikgeschichte platzten. Festivalsommer. Bombast aus Gitarren und Synthesizern, alles maximal auf Anschlag gedreht. Yeah, yeah, yeah! Doch die Sommer gingen. The Naked And Famous blieben. Nach einer kurzen Auszeit folgt nun das dritte Album – "Simple forms". Minimalismus als neuer Spielplatz? Von wegen.

Einfach hat es sich die Band um Sängerin Alisa Xayalith nur in der Single "Higher" gemacht: Jeder Ton, jeder Rhythmuswechsel funktioniert nach den bekannten Mechanismen. Und der Titel gibt natürlich die Stimmungskurve vor. Bitte gute Laune mitbringen. Durch diese Naivität, es könnte auch Unverschämtheit sein, funktioniert der Song mehr als wunderbar. Und alle Hände gehen hoch. Like it's Festivalsommer 2010. Da brummt der Synthesizer vor Freude, die Luft vibriert, die Nacht ist jung, niemand kommt wieder so zusammen und so weiter. Was folgt, dividiert diese Meinung jedoch wieder auseinander.

Denn an der Oberfläche ist "Simple forms" erst einmal Musik, die eine Marke sucht, perfekt für die Verwertungskette komponiert. Iss-Popcorn-trink-Cola-Sound. Mach Dir keinen Kopf. Läuft. "Losing our control" zerschmalzt mit seiner Gitarre, die gerne einen Groove setzen würde. "My energy" wartet nur auf die passende Serienszene, in der ein Charakter sich zum Lebenswandel entschließt und in Richtung Sonnenuntergang verschwindet. Das wäre alles nicht einmal ein Problem, wenn die Songs hängenbleiben würden, einen Nerv treffen würden. Doch an manchen Stellen können The Naked And Famous die Leere dieses Sounds nicht schließen. Da fällt "Simple forms" in sich zusammen, weil die Naivität, es könnte auch Unverschämtheit sein, von "Higher" fehlt.

Doch trotzdem finden The Naked And Famous diese überlebensgroßen Momente ein paar Mal auf "Simple forms" wieder. "Water beneath you" schlägt seine Wellen, während der Text zwar vordergründig von Liebe und Unterstützung fabuliert, im Hintergrund aber stets die Angst vor der Leere schwebt: "I can't fill the emptiness." Die perfekte Symbiose aus den vorhergegangenen neun Songs liefert dann "Rotten" am Ende. Knochen brechen, der Weg des Todes taucht auf. Alles natürlich nur symbolisch. Aber: The Naked And Famous zeigen hier vor allem, dass sie ihren Sound weitertragen können, dass ein karger Rhythmus funktioniert, dass ihnen Reduktion steht. Tiefer kommen sie allerdings auf ihrem dritten Album einfach nicht. Es bleiben die alten Wohlfühlthemen, die The Naked And Famous auffahren. Schmuse Dich, schmuse mich. Dann wird alles gut. Und für vierzig Minuten lässt sich daran vielleicht sogar glauben. Ernsthaft.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Higher
  • Rotten

Tracklist

  1. Higher
  2. Water beneath you
  3. My energy
  4. Last forever
  5. Losing our control
  6. Backslide
  7. Laid low
  8. The runners
  9. Falling
  10. Rotten

Gesamtspielzeit: 40:27 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-25 22:05:29 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-12-05 19:37:39 Uhr
Pünktlich zur Tour erscheint "Simple Forms", das neue Album von The Naked & Famous!

Liebe Freunde, liebe Medienpartner,

als 2010 Thom Powers, Alisa Xayalith, Aaron Short, David Beadle, und Jesse Wood als The Naked & Famous mit “Passive Me, Agrressive You” in Erscheinung traten, ahnte noch niemand der Fünf wohin diese Reise führen würde. Mit dem Nachfolger “In Rolling Waves” folgte auch der Umzug der Band vom heimischen Auckland in Neuseeland nach Los Angeles. Während der Tour zum zweiten Album zogen die ersten dunklen Wolken über das Bandgefüge. Die Beziehung zwischen Thom und Alisa geriet in Turbulenzen, die auch die Band mitrissen. War sie doch zeitgleich auch das Fundament der Band.

So endete die Tour, Thom und Alisa trennten sich, ein jeder ging seines Weges und The Nacked And Famous begab sich in eine unbestimmte Auszeit. Man sah und sprach sich nicht und verlor sich in den Weiten Los Angeles. “Niemand sprach darüber ob die Band aufgelöst ist oder nicht, den jeder war selbst ein gebrochenes Individuum” erzählt Aaron.

Jede Band benötigt einen der die Zügel in die Hand nimmt und die Band voran treibt. The Naked And Famous haben in Thom solch eine Person gefunden. So war es dann auch keine wirkliche Überraschung als Anfang 2015 die ersten Demos aus Thoms Home-Studio in der Bands Dropbox auftauchten und ein Wiedersehen der Band einberufen wurde.

So kam man schließlich wieder zusammen und arbeitete regelmäßig von Montag bis Freitag an neuem Material, bis man im August 2015 ein Studio in Downtown L.A. mietete und dort die Songs weiter ausarbeitete. Ünterstützung bekamen sie dabei von Sombear (Brad Hale) der mit Thom schon bei anderen Projekten zusammenarbeitete und Ken Andrews (Paramore) der die Platte abmischte.

“Heraus kam ein helles und stimmiges Album” erzählt Thom, “The Naked And Famous wandelten schon immer auf der Linie zwischen Pop und Alternative. Wie bei vielen anderen Bands geht es hierbei meistens nur um Produktion, Arrangement oder Mixing und weniger um die Texte.”

Das Thema aufgreifend ergänzt Alisa: “Pop-Techniken zielen auf den maximalen Impact. Es ist jetzt nicht so, dass dieses Album voller Banger steckt, aber es ist dennoch unser bisher direktestes."

Thom verrät auch, dass der Albumtitel aus dem ersten fertiggestellten Song “Falling” stammt: “We’re made in simple forms.” "Ein funktionierender Mensch bedeutet, in einem konstanten Zustand der Täuschung über die Einfachheit und Ordnung der Welt zu leben. So würde ich auch das Album zusammenfassen: Es gibt keine singuläre Botschaft, keine Einheit der Emotionen. Was auch eine gewisse Ironie in sich trägt, da ein Album eine kuratierte Sammlung von Ideen ist.“

Tour:
30.01. Hamburg - Uebel & Gefährlich
31.01. Berlin - Columbia Theater
03.02. AT-Wien - Gasometer
04.02. AT-Innsbruck - Air & Style
05.02. Köln - Kantine

Künstler:
The Naked And Famous

Album:
Simple Forms

Videos:


Label:
Somewhat Damaged Limited via Kobalt Label Services

Vertrieb:
Rough Trade

VÖ:
03.02.2017


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