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Kreator - Gods of violence

Kreator- Gods of violence

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 27.01.2017

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Big, bigger, the biggest

Sie werden es also dann wohl doch tun. Seit 2013 die vier wohl einflussreichsten und verdientesten deutschen Thrash-Bands – Kreator, Destruction, Sodom und Tankard – anlässlich eines Festivals eine Split-CD mit Coverversionen von Iron Maiden und Motörhead veröffentlichten, halten sich hartnäckig die Gerüchte, diese sogenannten "Big Teutonic 4" würden tatsächlich einmal gemeinsam auf Tour gehen. Ein Vorhaben, das vor allem von Kreator-Frontmann Mille Petrozza stets abgewiegelt wurde – wolle man ein solches Projekt durchziehen, müsse halt alles passen. Nun, angesichts der gutklassigen Veröffentlichungen von Sodom und Destruction im Jahr 2016 müssen Kreator ohnehin zunächst einmal nachlegen. Und damit die Erwartungshaltung noch größer wird, trägt "Gods of violence", das 14. Studioalbum der Essener, noch die Hypothek einer brillanten Vorgängerplatte mit sich herum. Denn Fakt ist, "Phantom antichrist" entpuppte sich 2012 als eines der erfolgreichsten Alben im Katalog der Thrash-Veteranen.

Zunächst einmal wird es hymnisch. Bombastisch. Wuchtig. So wuchtig, dass der altehrwürdige Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Essen den Opener "Apocalypticon" umgehend zur Einlaufhymne erkoren hat. Ob nun allerdings der erste vollständige Song "World war now" jemals durch die Lautsprecher des Essener Stadions brettern wird, sei dahingestellt. Denn der Song gehört insbesondere im Refrain eindeutig zur härtesten Kategorie. Wer meint, der stark auf die 50 zumarschierende Petrozza könnte altersmilde werden, sieht sich also getäuscht – bis plötzlich ein grandioser Mittelpart den Stiefel auf die Bremse stellt. Das folgende "Satan is real" weist dann auf die neue Marschroute im Hause Kreator hin. Zunächst begeistert ein wahnwitziges Riff aus der Feder von Gitarrist Sami Yli-Sirniö, bis sich das Stück zu einem feinen Mitgröl-Refrain aufstachelt, gespickt mit sauber gesetzten Orchester-Parts der italienischen Band Fleshgod Apocalypse.

Spätestens mit der Abrissbirne "Totalitarian terror" wird dann endgültig klar, welche Klasse die Essener mittlerweile besitzen. Klar, Petrozzas Keifgesang wird auch in 20 Jahren nicht im Mainstream ankommen. Die instrumentale Klasse hingegen sucht im Genre mittlerweile ihresgleichen. Wohl selten konnte ein Kreator-Album eine derartige Musikalität aufweisen, wenn sich die Twin-Leads ganz tief in Richtung Judas Priest und Iron Maiden verbeugen. Oder um es anders auszudrücken: Von Platte zu Platte harmonieren die beiden Gitarristen Petrozza und Yli-Sirniö besser miteinander und inspirieren sich zu immer neuen Höchstleistungen. Und wohl selten konnten Kreator so eindrucksvoll Muskeln und Melodien, erbarmungslose Härte und feingliedrige Gitarrenharmonien wie hier verbinden.

Beispiele dafür gibt es im Prinzip in jedem Song. Überall finden sich kleine Reminiszenzen an die großen Klassiker der Metal-Historie, immer wieder wechseln sich in wahnwitzigem Tempo heruntergehackte Parts mit höchst effizient eingestreuten Midtempo-Breaks ab und setzen so Reizpunkte. Genau die Reizpunkte, die Songs wie der Titeltrack, "Army of storms" oder "Hail to the hordes" benötigen, um zu wahrhaftigen Ohrwürmern zu werden. Das mag Fans der frühen Hassbatzen der Sorte "Pleasure to kill" vielleicht missfallen, objektiv gesehen gelingt es dem Vierer eindrucksvoll, die Grenzen zu erweitern und den Bandsound, der nach der unglücklichen Orientierungslosigkeit der Neunziger neudefiniert wurde, immer weiter zu verfeinern. Und das ist nicht nur das "Big" unter den "Teutonic 4", sondern nicht weniger als internationale Spitzenklasse, die sich hinter dem Niveau der eigentlichen "Big 4" wie Slayer und Metallica beileibe nicht verstecken muss. Großartig.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • World war now
  • Satan is real
  • Gods of violence
  • Death becomes my light

Tracklist

  1. Apocalypticon
  2. World war now
  3. Satan is real
  4. Totalitarian terror
  5. Gods of violence
  6. Army of storms
  7. Hail to the hordes
  8. Lion with eagle wings
  9. Fallen brother
  10. Side by side
  11. Death becomes my light

Gesamtspielzeit: 51:48 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Pinienterpentinöl.. .-..- ..
2017-02-11 17:48:30 Uhr
Ist mir leider deutlich zu hart.
RUUUUUUUUUUUHRPOOOOOOOOOOTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT
2017-02-11 03:36:37 Uhr
geiler song

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27366

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-30 18:00:59 Uhr
German thrash titans KREATOR have released the official music video for the song 'Fallen Brother' from their just released long awaited album »Gods Of Violence«. The song features Swiss singer/songwriter Dagobert and pays respect to fallen music icons such as Lemmy, Peter Steele, Prince, David Bowie, Michael Trengert, Bon Scott among others. Watch the video here:


The band has also released the third track by track video in which Mille Petrozza discusses the album's songs: https://youtu.be/ecEVcOfDvdE
Fun Fact
2017-01-21 13:17:45 Uhr
Das Album sollte eigentlich “God's own Violence" heißen, aber das Artwork-Team hat's verpatzt.

Euroboy

Postings: 355

Registriert seit 14.06.2013

2017-01-21 12:29:52 Uhr
Ich mag Mille und Kreator, aber das ganze wird selbst mir langsam zu klischeehaft. "Satan Is Real", "Gods Of Violence"...man könnte die Tracks problemlos zwischen den letzten beiden Alben vertauschen und keiner würde es merken. Und dann noch das Cover und die Videos.. ach nee.

Egal, gekauft wird die Platte dennoch, Mille und Co haben sich das verdient.
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