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A Projection - Framework

A Projection- Framework

Tapete / Indigo
VÖ: 13.01.2017

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Aus dem Keller in den Keller

Kühl. Zappenduster. Unnahbar. Abgehoben. Melancholisch. Deprimierend – oder gleich gar depressiv: Es gibt viele Schlagwörter, die sofort im Kopf aufploppen bei dem Versuch, eine gelungene Beschreibung für das Post-Punk-Genre zu finden. Dass das aber gar nicht immer eine Miesepeter-Veranstaltung sein muss, beweisen die Schweden von A Projection: Deren Zweitling "Framework" verlässt den Untergrund, nur um schnurstracks in den Partykeller zu gehen, wenngleich der natürlich dennoch stilecht mit rabenschwarzer Deko geschmückt wurde. Aber schlechte Stimmung? Fehlanzeige.

Dabei knödelt sich Frontmann Isak Eriksson natürlich in bester Ian-Curtis-Manier durch die 13 Stücke des Albums – dennoch besticht die Mischung seines sonoren Gesangs mit der bisweilen gar hymnischen Instrumentierung und sorgt für ein angenehmes Revival des eher poppig angelegten Achtzigerjahre-Post-Punks. Im flehenden "Transition" rutschen die Finger zwar kurzzeitig aus und wollen in Erinnerung an Joy Division versehentlich "Transmission" schreiben – klanglich ist das indes deutlich befreiter als der Sound der Briten. "No more singing on the dancefloor", ruft Eriksson aus und bewirkt dann doch das Gegenteil.

Aber auch an anderer Stelle wissen A Projection zu überzeugen. "Scattered" surft auf der Welle zum Glück und erinnert dabei geradezu erfreulicherweise an das erstaunlich leicht geratene "Dialogues" der russischen Genre-Kollegen von Motorama aus dem Jahr 2016. Derweil tritt "Betrayal" ordentlich aufs Gas – und wird schließlich kurz vorm Ziel von "Breach" mit seiner angenehmen Indie-Rock-Note von rechts überholt. Obs am Schlafmangel liegt, den sich die Band manchmal mit voller Absicht aufzwingt und der ja oft für extreme Verhaltenszüge verantwortlich gemacht wird? Mag sein.

Auch "I'm not here" könnte im Zuge des Erschöpfungszustandes aufgenommen worden sein: Zäh und schwerfällig gibt sich die Band hier und hinterlässt dennoch tiefe Spuren, die sich auch noch durch das darauffolgende "No light" ziehen. Das legt trotz Dunkelheit ein bärenstarkes Selbstbewusstsein an den Tag, sodass selbst das offensichtliche Mopsen bei Curtis und Co. nicht nur verschmerzbar ist, sondern gar zu gefallen weiß. Natürlich ist das A Projection bewusst – so wie sie auch nur allzu gern mit dem Wechsel zwischen Licht und Schatten kokettieren, etwa zum Schluss, wenn sich das passenderweise "Listen to the dark" betitelte Finale doch noch ein besonders finsteres Plätzchen im Partykeller sucht und die Fete dort einsam ausklingen lässt. Immerhin: Dass die Schweden den Weg nach oben von alleine finden, steht "Framework" sei dank völlig außer Frage.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Transition
  • Scattered
  • Betrayal

Tracklist

  1. Hands
  2. Dark city
  3. Transition
  4. Sensible ends
  5. Scattered
  6. I'm not here
  7. No light
  8. Next time
  9. For another day
  10. Betrayal
  11. Hollow eyes
  12. Breach
  13. Listen to the dark

Gesamtspielzeit: 44:23 min.

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User Beitrag

Jennifer

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 4711

Registriert seit 14.05.2013

2017-04-21 02:53:40 Uhr
Blah
2017-01-18 18:27:40 Uhr
warum sind die 80er schon wieder zurück ?

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2017-01-14 13:41:15 Uhr
kannte ich gar nicht,klar ähnlichkeiten zu joy division,editors etc.sind nicht von der hand zu weisen aber was solls ich steh auf den sound und das machen sie hier richtig gut,macht spass. 7/10

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2017-01-11 21:53:55 Uhr
Frisch rezensiert.

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