Noname - Telefone

Soundcloud
VÖ: 31.07.2016
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Mit Leichtigkeit
Auch wenn es nicht erst in den letzten Jahren so einige talentierte Damen an der rappenden Front gab: HipHop ist noch immer irgendwie eine Art Jungs-Club, in der sich die Herren der Schöpfung zwischen Posen und Protzen stetig beweisen wollen, wer den Größten hat – oder wer der Größte ist. Oder beides? Eigentlich egal. Das Getöse der Würstchen-Parade wirkt nur laut, ist es aber gar nicht – und verstummt beinahe gänzlich, sobald Fatimah Warner ans Mikrofon tritt.
Die als Noname bekannte Rapperin – die lange Zeit als Noname Gypsy auftrat, den zweiten Teil 2016 aber aus ethischen Gründen strich – sorgte in den vergangenen Jahren vor allem als Feature-Gast für Aufsehen: So veredelte sie etwa Songs von Chance The Rapper, Mick Jenkins und Saba und war damit nicht selten das eigentliche Highlight der jeweiligen Stücke. Mit "Telefone" legt Noname nun ihr Debüt vor, auf dem sie ihre Qualitäten als Hauptdarstellerin unter Beweis stellt.
Der Platz in der Mitte der Bühne steht ihr gut, mehr noch: Noname erstrahlt offenbar umso heller, wenn sie nur den Raum und die Möglichkeit bekommt. Völlig entspannt flowt sie schon im Opener "Yesterday" vor sich hin und erkennt auch in der Dunkelheit das Licht. Dass es ihr nicht so wichtig ist, ob man ihre Songs und Geschichten versteht, erklärt sie im verspielten "Forever" – solange sie machen kann, was sie liebt. "I know this is a song for overcoming", rappt sie auch im vorwärts marschierenden "Freedom interlude", dessen positive Stimmung nicht nur angesichts der derzeitigen Weltlage hoffnungsvoll stimmt.
Überhaupt ist Hoffnung auf "Telefone" ein wiederkehrendes Thema: "Diddy bop" führt den Hörer zurück in die Kindheit, als es nur um die kleinen Dinge ging, die dann aber natürlich doch die Welt bedeuteten. Gemeinsam mit Raury – noch so einem Wunderkind der letzten Jahre – und Cam O'bi entsteht so fast schon ein Mantra, stellvertretend für das ganze Album: Freilich war es nicht immer leicht im Leben der 25-Jährigen aus Chicago – dennoch ist es genau jener Optimismus, der "Telefone" mit Leichtigkeit zu einem der gelungensten Rap-Alben der letzten Jahre macht.
Highlights
- Yesterday
- Freedom interlude
- Forever (feat. Ravyn Lenae & Joseph Chilliams)
Tracklist
- Yesterday
- Sunny duet (with theMIND)
- Diddy bop (feat. Raury & Cam O'bi)
- All I need (feat. Xavier Omär)
- Reality check (feat. Eryn Allen Kane & Akenya)
- Freedom interlude
- Casket pretty
- Forever (feat. Ravyn Lenae & Joseph Chilliams)
- Bye bye baby
- Shadow man (feat. Saba, Smino & Phoelix)
Gesamtspielzeit: 33:14 min.
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Referenzen
Anomolies; Rapsody; Gifted Gab; MC Lyte; Lauryn Hill; The Fugees; Digable Planets; Chance The Rapper; Isaiah Rashad; Lance Skiiwalker; Mick Jenkins; Saba; Vic Mensa; NxWorries; Anderson Paak; Smino; A Tribe Called Quest; Q-Tip; The Pharcyde; The Roots; Mos Def; Talib Kweli; Black Star; Slum Village; Organized Konfusion; Arrested Development; Dilated Peoples; Pharoahe Monch; Ab-Soul; Domo Genesis; Outkast; André 3000; Soulquarians; Common; Vince Staples; Frank Ocean; Raury; Childish Gambino; Donnie Trumpet & The Social Experiment; Kendrick Lamar; Kanye West; SZA; Erykah Badu
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