Crippled Black Phoenix - Bronze
Season Of Mist / Soulfood
VÖ: 04.11.2016
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Auf dem Treppchen
Es ist schon eine große Verlockung, an dieser Stelle mit dem Bandnamen ein paar Witzchen zu reißen. Toll waren die letzten Jahre aus künstlerischer und persönlicher Sicht nicht für die Briten von Crippled Black Phoenix. Neben dem Verlust von Gründungsmitgliedern und Streitigkeiten über die Rechte am Bandnamen mochte die Fanschar die zuletzt immer sanfteren und theatralischeren Alben wie "White light generator" nicht so richtig lobpreisen und reagierte bestenfalls verhalten. Der sonst so zielsicheren Band um Justin Greaves muss das offenbar selbst aufgefallen sein und so hat sie ihrem verkrüppelten mythischen Vogel mit "Bronze" nun ein paar frische Federn spendiert. Der große intellektuelle Überbau fehlt dieses Mal, keine Interludes, keine Füllsel. Der Fokus liegt auf den eigentlichen Songs, die lediglich durch stimmige Samples miteinander verwoben werden. Die Reduktion aufs Wesentliche ist die richtige Entscheidung.
Was "Bronze" außerdem noch zugute kommt: Es wird wieder mehr geholzt, die Truppe präsentiert ihren Sound düsterer und gewittriger als auf den harmloseren letzten Werken. Bevor sich das repetitiv ins Hirn schraubende Riff von "No fun" ausgebreitet hat, wurden die Rezeptoren längst schon im windigen "Deviant burials" aktiviert, das als Einstieg die Blaupause zum wiedergefundenen Stil darstellt. Das auf dem Papier zweiteilige, aber gefühlt aus hundert Ideen bestehende "Champions of disturbance" dürfte dann endgültig jeden altgedienten Fan versöhnen. Auf zehn Minuten Länge ziehen Crippled Black Phoenix alle Register, der Spaß am Riffing und der Groove stehen im Vordergrund. Klavier, Stimmeffekte – alles wird von diesem Wirbelwind von Song aufgesogen, in die steinharte Masse integriert und zu einer fulminanten Klimax gebracht.
Ausgleichende sensiblere Punkte finden sich auf "Bronze" trotzdem in ausreichender Menge. Gleich im Anschluss übt sich "Goodbye then" in bedächtiger Melancholie, bei "Scared and alone" darf zudem Pianistin Daisy Chapman ans Mikro und sorgt mit Gänsehaut-Momenten für das große Highlight der zweiten Albumhälfte. Unterstützung bekommt sie von einer Trompete, die sich mit zunehmender Spielzeit langsam in der gesteigerten Psychedelik verliert. Fantastisch! Die Zeichen stehen gut, dass sich Crippled Black Phoenix nach einigem Tumult wieder gefunden haben. Ist "Bronze" quasi ihr "Integrity blues" und bringt die alten Fans zurück in die Stube? Zumindest könnte es gemäß der Legierung im Albumtitel sogar für den dritten Rang in der Diskografie reichen.
Highlights
- No fun
- Champions of disturbance, pts. 1 & 2
- Scared and alone
Tracklist
- Dead imperial bastard
- Deviant burials
- No fun
- Rotten memories
- Champions of disturbance, pts. 1 & 2
- Goodbye then
- Turn to stone
- Scared and alone
- Winning a losing battle
- We are the darkeners
Gesamtspielzeit: 67:25 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27364 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-05-02 19:25:57 Uhr - Newsbeitrag
Crippled Black Phoenixrelease European summer tour dates CRIPPLED BLACK PHOENIX have announced a string of European festival and headlining performances for summer 2017. The eclectic British rockers will kick off their road rage at the prestigious Hellfest in Clisson, France on June 18th. This is followed by more shows in Belgium, Germany, Italy, and Switzerland in June, July, and August. Mastermind Justin Greaves comments: "Hello rockers! We are stoked to bring a fine selection of our songs to you this summer. Make sure to catch our shows this time round; we are not the most touring band. See you in the sun!" CRIPPLED BLACK PHOENIX 18 Jun 17 Clisson (FR) Hellfest 19 Jun 17 Liege (BE) La Zone (+Trap Them) 20 Jun 17 Wiesbaden (DE) Schlachthof (+Trap Them) 21 Jun 17 Segrate (IT) SoloMacello Fest 23 Jun 17 Aarau (CH) Kiff (+Trap Them +Ghost Bath) 24 Jun 17 München (DE) Saint Helena Festival 14 Jul 17 Sankt Goarshausen (DE) Night of the Prog 04 Aug 17 Raversbeuren (DE) Lott-Festival |
Elektrolyte Postings: 184 Registriert seit 20.09.2016 |
2017-01-15 11:29:51 Uhr
Nee, die WLG gibt mir auch gar nichts. Zu...düdelig? |
Gerald |
2017-01-07 22:36:31 Uhr
Kann das vermeintlich schlechte Standing der White Light Generator nicht ganz nachvollziehen. Das Album hat die typisch depressive Grundatmosphäre der Band, top Songs die sich über die eher harte erste Hälfte des Albums und der folkig traurigen zweiten Hälfte erstrecken. Zudem mit Lets have an Apocalypse now, Caring Breeds The Horror und Brighter Tomorrow 3 der besten CBP Songs überhaupt dabei. Ich sehe WLG an dritter Stelle der Diskographie. |
Elektrolyte Postings: 184 Registriert seit 20.09.2016 |
2017-01-07 16:05:49 Uhr
Schöne Rezension. Aber "Bronze" ist für mich höchstens der 4. Rang hinter den ersten 3 Alben. |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27364 Registriert seit 08.01.2012 |
2017-01-03 23:58:18 Uhr
Frisch rezensiert.Meinungen? |
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Referenzen
Alice In Chains; Soundgarden; Danzig; Life Of Agony; Kyuss; Type O Negative; Porcupine Tree; Steven Wilson; The Cult; Shipping News; Low; Retribution Gospel Choir; Nick Cave And The Bad Seeds; Destroyer; Rex; King's Daughters & Sons; Dirty Three; Mercury Rev; Sixteen Horsepower; Woven Hand; Crime And The City Solution; Uncle Tupelo; Nikki Sudden; These Immortal Souls; Rowland S. Howard; 90 Day Men; The Paper Chase; American Music Club; Pink Floyd; Joy Division; Tom Waits; Lou Reed; John Cale; Ennio Morricone; The Book Of Knots; Mogwai; Maserati; Godspeed You! Black Emperor; Fly Pan Am; Matt Elliott; The Art Of Fighting; The God Machine; Calla; 2 Litre Dolby; White Magic; Rachel's; Tara Jane O'Neil; Shannon Wright; Victory At Sea; Piano Magic; Des Ark; The Sonora Pine
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