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Genetikk - Fukk Genetikk

Genetikk- Fukk Genetikk

Selfmade / Universal
VÖ: 02.12.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Klassen übersprungen

"Bist Du ein echter Genetikk-Fan?", möchte "testedich.de" wissen. 13 Fragen stellt die Website, um zu bewerten, wie gut man die HipHop-Crew aus dem Saarland kennt. Wäre das WWW in den Neunzigern schon bereit gewesen, Girls aus allen Landen hätten ihre Liebe zu BSB oder den Kellys auf die Probe gestellt. Heute aber halt Genetikk und deswegen auch gleich zu Beginn ein kleiner Diss: Musik für Sechstklässler bewertet der Rezensent ja am unliebsten. Trotzdem 13 Punkte im Test. Yeah.

Allerdings haben sich Genetikk seit "Achter Tag" tatsächlich weiterentwickelt: Keines der zuvor erschienenen vier Alben zeigte sich derart konsistent wie "Fukk Genetikk". Das liegt einerseits daran, dass Genetikk instrumentalische Ausflüge wagen, aber auch am ausgegoreneren Texting. Dem portugiesischsprachigen Intro folgt "Peng peng", das poppige Gefälligkeit mit fiesen Lyrics kombiniert. Heißt: Kinderchor versus Morddrohung. Das Titelstück setzt im Beat erst auf Bongos, dann auf Drones und featured Karuzo mit starker Double-Time. Auch das bockt ordentlich. Schön oldschoolig hingegen kommt "C'est la fukkin' vie". Dort wird aus Kool Savas' "Pimplegionär" zitiert und selbst in gleichem Machschema verfahren. Das größte Ärgernis für den Bordellbesucher: die menstruierende Nutte. Das ist natürlich nicht gerade erwachsen, aber dafür zumindest endlich mal richtig dreckig.

Auch anderswo wird experimentiert: "TeenSpirit" sucht seinen Platz zwischen Grunge und Brit-Pop und gliedert unter anderem das wohlbekannte "Uh-uh" aus "Song 2" von Blur ein. Happy statt ewig betroffen kommt "Trill" an: Freunde, Familie, Träume, Ziele, Sex so viel man will. In "Mata cobra" fließen portugiesische Zeilen ein, dazu Gesellschaftskritik auf Latino-Beat. Hoher Besuch stampft in "Zombies" herein: A$AP Nast begleitet den Track, der sich im Kugelhagel zunächst den Joint anzündet, um trotz gediegenem Beat ordentlich zu hustlen. Auch "Luzifer" mit Joy Denalane und E-Gitarren-Sample macht Spaß, wenngleich die Message doch ein wenig over the top ist: Gottes Trauer um seinen gefallenen Engel.

Auf "rap.de" beschwert sich ein Fan: Früher "Saarbrückener Ghetto-Attitüde", heute unglaubwürdig – finde den Fehler. Einst kamen Genetikk angebrettert wie eine runtergeregelte 80er: immer Vollgas, aber auch immer nach oben begrenzt. Nun ist die Drosselung weggefallen, sodass die Crew endlich auch einmal die Möglichkeit hat, freiwillig langsamer zu machen oder aber richtig auf den Putz zu hauen. Da wird wohl sogar der ein oder andere Zehntklässler Spaß dran haben. Oder eben ein 30-jähriger Plattentester.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Peng peng
  • TeenSpirit
  • C'est la fukkin' vie

Tracklist

  1. Intro
  2. Peng peng
  3. Jordan Belfort
  4. Cash oder Liebe
  5. TeenSpirit
  6. Fukk Genetikk
  7. Mata cobra
  8. Tote Präsidenten
  9. C'est la fukkin' vie
  10. Trill
  11. Goyard
  12. Spicy tuna
  13. Diamant
  14. Zombies (feat. A$AP Nast)
  15. Saint Laurent
  16. Luzifer (feat. Joy Denalane)

Gesamtspielzeit: 51:49 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Kein Witz
2017-01-09 08:54:05 Uhr
Der war gut.
Kein Wunder
2017-01-09 01:28:49 Uhr
Bei laut.de ist wenigstens ein Minimum Rap-Kompetenz am Start.

Pascal

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 651

Registriert seit 13.02.2013

2017-01-08 23:17:18 Uhr
Good to know. Mit laut.de hab ich do gar nichts am Hut. Das sind die Gegnaz!
@Pascal
2017-01-08 20:54:17 Uhr
Das mit dem Ungehört ist ein dämlicher Running Gag von laut.de. Man kann nur hoffen, dass der sofort wieder auf seine Seite zurückkehrt, da ist der Humor tatsächlich noch beschissener als hier.
Mario
2017-01-08 20:43:38 Uhr
Hi,
finde die Platte super. Danke für den Tipp!

PS: Bin selber 36, also nicht wirklich die Zielgruppe. Höre sowas aber immer wieder mal gerne. :-)
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