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Prince - Prince 4ever

Prince- Prince 4ever

NPG / Warner
VÖ: 25.11.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Eh unsterblich

Der ganze Horror begann am 28. Dezember 2015. Da starb Lemmy Kilmister. David Bowie folgte ihm kurz darauf. Da war für viele das Jahr 2016 schon gelaufen, bevor es so richtig angefangen hatte. Die ersten Hashtags #fuck2016 machten die Runde. Sie bestätigten sich ein weiteres Mal am 21. April, als die Nachricht kam: Prince ist tot! Dieser kleine, geile Mann, der so feminin tanzen konnte und dabei mehr Testosteron aussprühte als jede Biker-Gang. Vor allem aber war er ein musikalisches Genie, das immer mit Michael Jackson und Madonna in einem Atemzug genannt wird, wenn es um die musikalischen Superstars der Achtzigerjahre geht, aber im Gegensatz zu diesen nie im Studio auf fremde Produzenten und Musiker angewiesen war, weil er das alles einfach in Personalunion auf 158 Zentimetern unterbrachte.

Auch er selbst wusste, wie gut er war, was dazu führte, dass er ganz selbstverständlich auch jeden einzelnen Song, den er produzierte, veröffentlichen wollte – im Gegensatz zu seinem Label. Andere suchen in solchen Fällen ein Kompromiss, Prince schrieb sich erst "Slave" auf die Wange und nannte sich dann schlicht um in ein Symbol, eine Symbiose der Zeichen für männlich und weiblich. Sein musikalisches Werk in der Vergangenheit geriet im Wirbel darum fast in Vergessenheit, seine neuen Veröffentlichungen, die er nun ungefiltert über seine Website – Prince war einer der ersten, der hier die Möglichkeiten des Internets erkannte – fanden nur wenig Beachtung.

Umso ärgerlicher ist es, wie lieblos das vorliegende Best-of gestaltet ist. Zum einen gibt es hier bis auf ein Zitat von Barack Obama zum Tod des Mannes aus Minneapolis keine begleitenden Texte, keinen Nachruf, keine Entstehungsgeschichte der Songs. Zum anderen finden die Produktionen nach 1992 keinen Platz auf dem Album, kein "The most beautiful girl in the world", kein "Black sweat", auch remastert wurden die Songs augenscheinlich nicht und in der zweiten Hälfte wird dann auch die chronologische Reihenfolge grundlos aufgegeben. Als Kaufanreiz bei drei bereits erschienenen Hitsammlungen wird einzig "Moonbeam levels" geboten, ein bislang unveröffentlichter Song, den der US-Amerikaner 1982 für sein Album "1999" aufnahm.

Die überdurchschnittliche Bewertung verdient die Kompilation nur aus einem Grund: den Songs. "Purple rain", "Kiss", "When doves cry" und viele mehr sind schlicht fantastische Songs, die wie ihr Macher gleichzeitig schwarz und weiß sind, männlich und weiblich, Pop und R'n'B, Funk und Soul und letztlich nur beweisen, dass alle Kategorien überflüssig sind, wenn die Musik sagt "you sexy motherfucker, shakin' that ass."

(Johannes Mihram)

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Highlights

  • 1999
  • When doves cry
  • Purple rain
  • Kiss
  • Sign 'o' the times
  • Cream
  • Sexy MF

Tracklist

  • CD 1
    1. 1999
    2. Little red Corvette
    3. When doves cry
    4. Let's go crazy
    5. Raspberry beret
    6. I wanna be your lover
    7. Soft and wet
    8. Why you wanna treat me so bad
    9. Uptown
    10. When you were mine
    11. Head
    12. Gotta stop (Messin' about)
    13. Controversy
    14. Let's work
    15. Delirious
    16. I would die 4 u
    17. Take me with you
    18. Paisley Park
    19. Pop life
    20. Purple rain
  • CD 2
    1. Kiss
    2. Sign 'o' the times
    3. Alphabet streets
    4. Batdance
    5. Thieves in the temple
    6. Cream
    7. Mountains
    8. Girls & boys
    9. If I was your girlfriend
    10. U got the look
    11. I could never take the place of your man
    12. Glam slam
    13. Moonbeam levels
    14. Diamonds and pearls
    15. Gett off
    16. Sexy MF
    17. My name is Prince
    18. 7
    19. Peach
    20. Nothing compares 2 u

Gesamtspielzeit: 155:09 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
ahja
2018-12-01 11:18:42 Uhr
Die gute Wertung verdient es nur anhand der Musik...naja wegen was denn sonst, brauch jetzt nicht so die besondere Aufmachung. Das gleiche, wenn mir jemand sagt, der Arzt ist knorrig. Hauptsache richtige Diagnose.

Zurück zu Prince: In den 80ern eher so an mir vorbeigegangen finde ich die 4ever mittlerweile super funky Sh...alte Sachen wie Controversy sind klasse.
Kein Bedarf
2016-12-02 20:27:53 Uhr
Habe noch nie verstanden, warum der als so großes Genie gefeiert wurde.

MM13

Postings: 2421

Registriert seit 13.06.2013

2016-12-01 19:23:19 Uhr
da steht wohl tatsächlich nur der profit an erster stelle,denn was die songs angeht hat prince the hits/the b-sides eigentlich mehr zu bieten und die ist glaube ich von 1993!wäre schön gewesen ein paar neuere nummern darauf zu sehen da hätte ich es mir eventuell noch gegönnt,aber so...schade.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27355

Registriert seit 08.01.2012

2016-11-30 23:18:21 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?


Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10087

Registriert seit 26.02.2016

2016-11-24 09:05:25 Uhr
Vermutlich rechtlich schwierig, aber mal die Rosinen aus seinem Output ab Mitte der 90er rauszupicken, wäre doch deutlich interessanter als immer die gleichen Hits zu kompilieren. Hier ist ja nix jünger als 20 Jahre.
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