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Immanu El - Hibernation

Immanu El- Hibernation

Glitterhouse / Indigo
VÖ: 25.11.2016

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Post-Rock in der Dorfdisko

Post-Rock war Zeit seines Aufkeimens stets für die Entstehung von Landschaften vor dem inneren Auge zuständig. Nicht umsonst lassen sich vollkommen ausgelutschte, aber eben auch immer wieder zutreffende Metaphern wie "der Himmel tut sich auf" oder "bricht am Ende eruptionsartig aus wie ein Vulkan" in vielen Beschreibungen wiederfinden. Sich Zeit lassen, Strukturen nach und nach aufbauen, und irgendwann dann alles in die Luft sprengen – das alles zeichnet dieses scheinbar zeitlose Genre aus. Diametral entgegen steht das böse Wort mit drei Buchstaben: Pop soll für den Moment funktionieren – ohne große Umschweife. Musik an, Hüften schwingen, fertig. Diese komplett konträren Ausrichtungen miteinander kombinieren? Unmöglich!

Die fünf Schweden von Immanu El haben schon mit ihrem ersten Album "They'll come, they come" in Ansätzen gezeigt, dass es eben doch machbar ist, wobei hier noch die verkopfte Ausrichtung etwas mehr Platz einnahm. Dies wurde auf den beiden Nachfolgern "Moen" und "In passage" mehr und mehr aufgeweicht, sodass sich das Verhältnis beider Stile umverteilte. "Hibernation", das erste Lebenszeichen nach fünf Jahren, markiert nun das Ende dieser Reise, denn die beiden Gegenpole leben nun gleichwertig in Frieden miteinander, ergänzen sich gegenseitig vielmehr so, dass es ohne den anderen nicht mehr geht.

"Voices" zu Beginn könnte dies kaum besser verdeutlichen: Ein vertonter Sonnenaufgang trifft auf eine Kopfstimme, die trotz der Zerbrechlichkeit so dermaßen viel Strahlkraft besitzt, um jeden auch nur erdenklichen eingängigen Song vertonen zu können. Nach Punkt fünf Minuten mündet das in einem absoluten Gefühlschaos, das ohne Aderlass zu feuchten Augen führt. Auch "Mt" und gerade "Hours" erschaffen mit ähnlichen Mitteln einen derartigen Sog, der gleichzeitig aufwühlt und selbst die dunkelsten Gedanken in Euphorie verwandelt. "Dvala" und "Completorium" bilden dabei die entgegengesetzten Punkte, die mit minimalen Mitteln danach den Rausch wieder stoppen.

Natürlich hat diese Art von Pop nichts mit Rihanna oder Britney Spears zu tun. Dafür wirken selbst die eingängigsten Momente noch viel zu künstlerisch. Vielmehr ist diese Variante schlichtweg einzigartig. Bei genauerem Nachdenken verwundert die Kombination auch kaum – schließlich sollen beide Genres jeweils auf ihre eigene Art und Weise zum Kopfausschalten führen. Schon zum dritten Mal nacheinander knacken Immanu El damit die acht-Punkte-Bewertung und dürften damit ziemlich allein auf weiter Flur sein. Wie die Verteilung beim nächsten Album ausfällt, bleibt dabei die spannendste Frage. Post-Rock in der Dorfdisko? Möglich ist alles!

(Christian Laude)

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Highlights

  • Voices
  • Mt
  • Hours

Tracklist

  1. Voices
  2. Winter solstice
  3. Mt
  4. Omega
  5. Dvala
  6. Hours
  7. Completorium
  8. Empty hands

Gesamtspielzeit: 42:33 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
homme
2018-03-21 12:10:28 Uhr
https://www.youtube.com/watch?v=fKQWXDLMJrE die hatten nen "lawsuit"!!

wurden freigesprochen...

wegen was überhaupt bitte??
adam
2017-02-23 23:04:46 Uhr
komme grad vom konzert im feierwerk - spitzensache!

Gomes21

Postings: 5328

Registriert seit 20.06.2013

2017-02-23 08:16:22 Uhr
Auch klasse gestern in köln!

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10349

Registriert seit 26.02.2016

2017-02-22 21:22:12 Uhr
Sehr hübsches Konzert gestern in Hamburg!

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 27973

Registriert seit 08.01.2012

2016-12-14 19:49:21 Uhr
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