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Tycho - Epoch

Tycho- Epoch

Ghostly International / Cargo
VÖ: 30.09.2016

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Esotronic

Elektronische Musik für Menschen, die mehr wollen (und brauchen) als knochentrockene, minimalistische Reduktion: Mit seinem fünften Album "Epoch" meldet sich der unter dem Moniker Tycho agierende, kalifornische Komponist Scott Hansen wieder zurück und verzückt mit glasklaren Melodien, Stimmungsbögen und -wechseln und allerhand anderen Dingen, die so manch anderer Produzent schon längst nicht mehr als nötig betrachtet. Spannend ist das alles vielleicht nun nicht, aber mit dem Präfix "ent-" wird ein Schuh draus. Zu den elf Tracks auf "Epoch" kann man nämlich mal alle Fünfe gerade sein lassen, den Kopf ausschalten und sich in den Orbit träumen. Diese Platte ist folglich eine willkommene Arznei gegen Hektik und Alltagsstress.

Richtig innovativ ist dies alles freilich nicht: Seine Kompositionen klingen kristallin und schillern in den buntesten Farben der untergehenden Sonne, was ihnen fehlt, ist jedoch manchmal die Tiefe, das berührende Element. Dabei fußen die Tracks zumeist auf Strukturen, die dem gemeinen Postrock nicht unähnlich sind, sie bekommen Raum zur Entfaltung und spielen mit verschiedenen atmosphärischen Schwingungen. Die Blickrichtung ist dabei in erster Linie: geradeaus. Insbesondere der gelungene Opener "Glider" betört mit seiner schwindelerregenden Melodieverliebtheit und dem treibenden Rhythmus. Wer jedoch Experimentelles entdecken möchte, der muss sich wohl ein anderen Plätzchen suchen, "Epoch", das digital bereits veröffentlicht wurde und als physischer Release ab Januar 2017 verfügbar ist, bietet schlichte, schöne Kurzweilkost, ohne den Kopf endgültig zu verdrehen. Ein wenig schummrig kann es ab und zu allerdings schon werden.

Im Verlauf konzentriert sich Tycho, der live in der klassischen Rockband-Aufstellung performt, auf samtene Grandezza, die es sich im engen Spannungsfeld zwischen euphorischer Melancholie und melancholischer Euphorie gemütlich macht. Viele Songs erhalten durch die stärkere Fokussierung auf einen klassischen Aufbau eine klarere Kontur. Die verschiedenen Klänge addieren sich zu einem angenehmen Rauschen zusammen, watteweich, traumwandlerisch, tiefenentspannt. Folglich wird "Epoch" zur reinsten Psychohygiene, die relaxt, ohne zu fordern: eine Expedition in esoterische Grenzbereiche.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Glider
  • Epoch

Tracklist

  1. Glider
  2. Horizon
  3. Slack
  4. Receiver
  5. Epoch
  6. Division
  7. Source
  8. Local
  9. Rings
  10. Continuum
  11. Field

Gesamtspielzeit: 42:54 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Das ...
2019-06-05 08:21:32 Uhr
... neue Album "Weather" erscheint am 12.07.

2 Vorboten gibt es schon:

https://www.youtube.com/watch?v=A9G3WPq2744

https://www.youtube.com/watch?v=u-SHHwAJDY8

Watchful_Eye

User

Postings: 2974

Registriert seit 13.06.2013

2016-10-29 00:27:13 Uhr
Der Autor wiederholt in jedem der drei Absätze in verschiedenen Worten, dass das Album gut klingt, klar strukturiert ist, entspannt und nicht herausfordert. Hat ein bisschen was von "ich muss noch meine 500 Wörter zusammenkriegen". ;) Er fand es wohl wirklich ziemlich langweilig.
plinkyplonk
2016-10-27 08:07:29 Uhr
"Dive" bleibt sein bestes Album bisher. Die Neue plätschert recht höhepunktarm vor sich hin, ist aber OK. Seine Formel: "Boards of Canada-Synthies+U2-Gitarren" funktioniert auf "Epoch" immer noch, aber langsam sollte er sich mal was Neues einfallen lassen. Diese sonnige Werbeclip-Ästhetik wirkt auf Dauer etwas eintönig.

Aber schön dass ihr mal wieder ein bisschen Electro rezensiert. Gerne mehr davon. Das neue Orb-Album ist z.B. ganz gut geworden...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 28471

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-26 21:03:09 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?
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