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The Pretty Reckless - Who you selling for

The Pretty Reckless- Who you selling for

Universal
VÖ: 21.10.2016

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

21, 22, 23

Wenn man AnnenMayKantereit glauben darf, weiß die Altersgruppe Anfang/Mitte 20 eigentlich noch gar nicht so richtig, was sie eigentlich will. Kann sie auch gar nicht, meint Henning May. Auch wenn in dem Alter tatsächlich bei manchen das Arbeitsleben erst leicht anklopft, trifft diese Beschreibung aber mal so gar nicht auf Taylor Momsen zu. Mit 23 Jahren hat die Amerikanerin tatsächlich schon mehr produziert als die drei Herren aus Köln zusammen. Zum inzwischen dritten Album "Who you selling for" von The Pretty Reckless schmeißt Momsen hinterm Gesangsmikrofon wieder ordentlich die Haare durch die Gegend. Zurückhalten muss sich der ehemalige "Gossip girl"-Star nun auch nicht mehr. Der Schauspielerei hat Momsen inzwischen den bloßen Rücken des Vorgängeralbums gekehrt. So sehr die Fernsehkarriere der Bekanntheit von The Pretty Reckless geholfen hat, so sehr ist sie immer noch Last. Ach, das ist doch die Band von der Kleinen aus "Gossip girl"? Ein bisschen themenbezogenere Aufmerksamkeit wäre dabei oft angebracht.

Verstecken muss sich das Quartett auch mit "Who you selling for" wahrlich nicht. Der Opener "The walls are closing in / Hangman" zieht sich nach einem ungewöhnlichen, kurzen Klavier-Intro hingegen ziemlich in die Länge. Ein ganz schöner Brocken, dem aber ein wenig der Druck fehlt, um eine Lawine loszutreten. Die gibt es dann aber nach wenigen Sekunden in "Oh my God". Es wird gerifft und kompromisslos über die Gitarre geschrubbelt, bevor die Drums die Geschwindigkeit anziehen und durch den Song rasen. Nach drei Minuten Headbanging ist der Energie-Spaß aber auch wieder vorbei, und es geht weiter im Grunge- und Rock-Mischmasch, welches dieses Mal auffallend viele Classic-Rock-Anleihen aufweist. "Take me down" ist ein klassischer Pop-Rock-Song im Midtempo-Bereich, wohingegen "Prisoner" und "Wild city" zu groovigen Stampfern werden – die E-Gitarren dabei immer an vorderster Front. In letzterem gönnt sich Leadgitarrist Ben Philips Zeit wie in den meisten Liedern ein wenig Zeit in der Mitte der virtuellen Bühne und haut ein klassisches Gitarrensolo raus. Im langsameren "Already dead" zeigt er, dass ihm dabei auch die langsamen Stücke liegen.

Überhaupt ist der etwas langsamere zweite Teil der stärkere auf "Who you selling for". Das erste Drittel geht zwar gut nach vorne; es bleibt außer lärmenden Gitarren aber wenig hängen. Das von Warren Haynes unterstützte "Back to the river" klingt dabei noch ein wenig zu altbacken, während der folgende Titeltrack ein wunderbarer Popsong ist. Momsen zeigt die beeindruckende Vielseitigkeit ihrer ebenso beeindruckenden Stimme. Auch wenn sich bei "Bedroom window" einige Heavy-Fans verwundert am Bart kratzen, funktionieren The Pretty Reckless auch stripped-down mit Akustikgitarre und Gesang. Bevor das lange, psychedelische "The devil's back" und das ein wenig überflüssige "Mad love" das Album beenden, hauen Momsen und Co. noch ein Mal richtig auf den Putz. "Living in the storm" ist ein Brett, nah dran am perfekten Rocksong. Mit dem stärksten Refrain der Platte führen The Pretty Reckless ein knallendes Riff über ein ruhiges Breakdown zu einem überzeugendem Gitarrensolo. Auch dieser Song wird von der durchweg starken Gesangsleistung von Taylor Momsen getragen. "Who you selling for" besteht zwar nicht ausschließlich aus derartigen Highlights – für das Werk einer Band, die von einer 23-Jährigen angeführt wird, ist das Album aber durchaus beeindruckend. Und wer kann das schon von sich Anfang/Mitte 20 behaupten?

(Till Bärwaldt)

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Highlights

  • Who you selling for
  • Living in the storm
  • Already dead

Tracklist

  1. The walls are closing in / Hangman
  2. Oh my god
  3. Take me down
  4. Prisoner
  5. Wild city
  6. Back to the river
  7. Who you selling for
  8. Bedroom window
  9. Living in the storm
  10. Already dead
  11. The devil's back
  12. Mad love

Gesamtspielzeit: 52:00 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-26 21:02:19 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26286

Registriert seit 08.01.2012

2016-08-09 21:46:33 Uhr

THE PRETTY RECKLESS veröffentlichen am 21.10 ihr neues Album
"Who You Selling For"
Erste Single "Take Me Down" ab sofort verfügbar.


THE PRETTY RECKLESS
Who You Selling For
VÖ: 21.10.16
Razor & Tie/Universal Music

Die US-amerikanischen Band The Pretty Reckless um Schauspielerin und Sängerin Taylor Momsen (Gossip Girl) veröffentlichen am 21. Oktober ihr 3. Studioalbum „Who You Selling For“.

Nachdem sie die US-amerikanischen Rock-Airplaycharts in den Jahren 2014 und 2015 gleich mehrfach angeführt haben, meldet sich die Band diesen Herbst zurück. Es handelt sich dabei um den Nachfolger zu ihrer gefeierten „Going To Hell“-LP, die der Band in den Staaten mit „Heaven Knows“ nicht nur die erfolgreichste Rock-Radiosingle des Jahres 2014 bescherte, sondern insgesamt gleich drei massive Airplay-Hits, die in den USA nacheinander die Mainstream- und Active-Rock-Formatcharts dominieren sollten. Die erste Singleauskopplung des neuen Albums, „Take Me Down“, feierte bereits am 15. Juli bei iHeart Radio Premiere.

Aufgenommen mit ihrem angestammten Produzenten Kato Khandwala präsentieren The Pretty Reckless mit „Who You Selling For“ das neueste Update zu ihrem Rocksound, in den Sängerin Taylor Momsen und Gitarrist Ben Phillips, die beiden Songwriter der Band, dieses Mal auch vermehrt Blues- und Soul-Elemente einfließen lassen. Im Mittelpunkt der insgesamt 12 Tracks steht dabei Momsens unvergleichbar raue Stimme und die düsteren Texte, die sie über den massiven Produktionen zum Besten gibt.

Gegründet im Jahr 2009, veröffentlichten The Pretty Reckless ihr Debütalbum „Light Me Up“ im Jahr 2010 und sorgten schon damit für viel frischen Wind in der internationalen Rocklandschaft. Eine noch größere Fangemeinde bescherte ihnen das zuletzt veröffentlichte „Going To Hell“-Album, mit dem die New Yorker endgültig zu einer der größten Newcomer-Rockbands des Jahrzehnts avancierten, als sie auf Anhieb die Top-5 der US-Billboard-Top-200 erstürmten. Gleich drei Singles hintereinander auf Platz 1 der Rock-Airplaycharts zu platzieren – „Heaven Knows“, „Fucked Up World“ und „Follow Me Down“ – war einer Band mit Frontfrau davor zuletzt im Jahr 1984 gelungen, als The Pretenders die Radiowellen dominierten.

Obwohl sie nach den rund 24 Monaten, die The Pretty Reckless im Anschluss an die Veröffentlichung von „Going To Hell“ auf Tour verbracht hatten, nicht nur körperlich, sondern auch emotional ziemlich erschöpft waren, stürzten sich Momsen und Phillips ohne zu zögern auf die Arbeit am nächsten Album. „Es gab da einfach so viele Dinge, die wir loswerden wollten: Als hätten wir unterwegs auf Tour eine Dose so richtig ordentlich durchgeschüttelt – und sie dann nach der Rückkehr geöffnet: alles schoss regelrecht aus uns heraus“, berichtet Momsen über den Prozess. „Das Leben auf Tour hat ja etwas ziemlich Vereinsamendes: Man betrachtet die Welt nur noch durch ein Fenster, vom Tourbus oder vom Flugzeug aus. Zum Glück kann die Musik da selbst Abhilfe schaffen. Sie ist die einzige Sache, die einen wieder auf den Boden holt und einem Halt gibt, wenn man sich im Wald verrannt hat. Uns hat sie auf jeden Fall gerettet – und das nicht zum ersten Mal.“


http://www.vevo.com/watch/the-pretty-reckless/Take-Me-Down-(Audio)/USRZR1600135
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