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Mac Miller - The divine feminine

Mac Miller- The divine feminine

Warner
VÖ: 16.09.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Love kills fascists

Jetzt bist Du zwischen 30 und 40, Du bist weiß, Du hast studiert, Du hast einen guten Job. Und Du hast einen Pimmel. Dir gehört die Welt. Ist leider so – und das sagt der Rezensent, obwohl er selbst ins genannte Schema fällt. Aber er schämt sich, wenn seine Artgenossen einer Dame die Fähigkeit, ein Dirndl "auszufüllen" bescheinigen. Er versinkt im Boden, wenn ein orangefarbener Einfaltspinsel mit Föhntoupet jenseits des großen Teiches offen über sexuelle Übergriffe parliert. Ein Schwanz und ein Bizeps befähigen zu vielem, aber sie rechtfertigen nichts. Die Evolution hatte zwar ihre Gründe für geschlechtliche Unterschiedlichkeiten, das heißt aber noch lange nicht, dass eine moderne Welt diese noch braucht. Nur wie umgehen mit dem schönen Geschlecht? Mac Miller findet seinen Weg in der Anbetung. "The divine feminine" – das göttliche Weibliche – heißt sein neues Album.

Der Opener "Congratulations! (feat. Bilal)" gratuliert zur neuen Liebe. Die Geigen schwingen empor, Miller ist wie im Rausch, kann er doch sein Glück kaum fassen. "You're all I ever wanted", gibt der Rapper aus Pennsylvania zu verstehen. Funkig, aber ungleich fahriger wird's darauf folgend im von Anderson Paak gefeatureten "Dang!", welches der Verliebtheit die Verlustangst gegenüberstellt. Trompeten sorgen für Furore, der Beat wird zum Herzschlag und verstummt schließlich. Auf den passenden Sockel stellt "Cinderella" die Bewunderte: Ty Dolla $ign übernimmt die Hook. Der nervöse Track lässt die E-Gitarre erschallen und kulminiert in vom Piano untermalter Schmacht. In "My favorite part" mimt Ariana Grande Millers Konterpart. Von Handclaps angefeuert, tanzen die beiden, vergessen die Außenwelt und schwärmen von der Schönheit des Gegenübers.

Miller nun als vollkommenen Frauenversteher darzustellen, wäre sicher nicht sinnig – als ob es einen solchen überhaupt gäbe. Dennoch ist der vierte Streich des Amerikaners ein smoothes Stück Ehrerbietung, getaucht in warmes Öl. Damit es flutscht und auch mal schlüpfrig werden kann. "God is fair, sexy nasty", gibt Miller im Gespann mit Kendrick Lamar zum Besten. Das buchstäbliche Liebesspiel erheben die beiden zur Speerspitze des göttlichen Schöpfungsgedankens. Auch "Skin" erscheint liebestrunken und erregt zugleich: "See I know you smell like cinnamon, kissin' your lips / I lick my fingertips and get your clitoris in the mix." Das ist explizit, aber zeichnet sich eben dadurch aus, dass es nicht das eigene Vergnügen nach vorne stellt. An dieser Stelle entsteht Erotik. Genau dann und nur dann, wenn zwei Menschen, sich wirklich und ganz und gar einander hingeben. Das muss sogar im Jahre 2016 so mancher Penisträger noch verstehen.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

  • Skin
  • Cinderella (feat. Ty Dolla $ign)
  • God is fair, sexy nasty (feat. Kendrick Lamar)

Tracklist

  1. Congratulations (feat. Bilal)
  2. Dang! (feat. Anderson Paak)
  3. Stay
  4. Skin
  5. Cinderella (feat. Ty Dolla $ign)
  6. Planet god damn (feat. Njomza)
  7. Soulmate
  8. We (feat. Cee-Lo Green)
  9. My favorite part (feat. Ariana Grande)
  10. God is fair, sexy nasty (feat. Kendrick Lamar)

Gesamtspielzeit: 52:34 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
hallogallo
2018-08-09 14:02:12 Uhr
Das neue Album ist gut!

The world is so smaaaaaaaaaaaaaaaall...
Schämer
2016-10-27 21:29:08 Uhr
Früher hab ich mich auch ganz doll geschämt, aber seitdem ich all mein Geld für das Verschenken von Tampons ausgebe gehts mir wieder besser! :)

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-26 21:01:25 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?
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