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Planes Mistaken For Stars - Prey

Planes Mistaken For Stars- Prey

Deathwish / Rykodisc / Warner
VÖ: 21.10.2016

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Was den Himmel erhellt

Flugzeuge, die fälschlicherweise für Sterne gehalten werden. Hach, wie romantisch. Wer sie nicht kennt, kann sich bei dem Namen schon die Liebenden vor dem geistigen Auge vorstellen, die aneinander geschmiegt die leuchtenden Lichtchen am Himmel beobachten. Dahinter steckt mit Sicherheit eine dieser Emo-Popper-Banden, die sich mit schmalzigen Liedchen bei Frauen und Plattenbossen einschleimen wollen. Nicht wahr? Denkste! Willkommen beim irreführendsten Bandnamen nach Eagles Of Death Metal oder Luxuslärm. Wenn das aggressionsgeschwängerte Four-Letter-Inferno "Dementia Americana" erst einmal mit der Tür ins Haus gefallen ist, wird gleich klar: Mit Romantik haben es Planes Mistaken For Stars nicht so. Die werkeln auch auf "Prey", dem ersten Album seit ihrer Wiedervereinigung, immer noch da weiter, wo das Debüt "Fuck with fire" mal angefangen hatte: kreischende Gitarren, donnernde, dichte Klangtextur und eine Stimme, die jedes Reibeisen glatt grün vor Neid macht.

Es wirkt so, als habe sich seit dem ganzen Jahrzehnt seit "Mercy" und dem nur sporadischen Touren auf dem nordamerikanischen Kontinent beim Quartett aus Colorado einiges angestaut. "Prey" fackelt nicht lange, nach dem kurzen, atemberaubenden Opener schwankt die Platte direkt in ihr gegenüberstehendes, doomiges Extrem und lässt "Til' it clicks" fünf Minuten lang in schwielenden Riffs räuchern, bis sich sogar eine Melodie herausschält. Die Produktion wählt dabei einen anderen Weg als die zugänglicheren, glatteren Alben nach dem Debüt: Statt klarer Kanten liegt ein diffuser Schleier über dem Sound, der zu Anfang gewöhnungsbedürftig verwaschen klingt, sich aber mit zunehmender Zeit als Alleinstellungsmerkmal präsentiert, welches "Prey" seinen ganz eigenen Charme verleiht. Garniert mit der ein oder anderen Powermetal-Gitarre springt dann ein flotter, unbändiger Hit wie "Fucking tenderness" oder das in krachende Verzerrung gesteigerte "She who steps" heraus.

Und wenn wir bei "tenderness" schon mal waren – man rechnet nach einigen Parforceritten mit vielem auf dieser Platte, aber sicher nicht mit einer bewegten und bewegenden Mini-Ballade wie "Black rabbit", die mit simplen musikalischen Mitteln und Gared O'Donnells fertig klingendem Gekrächze in gerade einmal zwei Minuten so viel mehr erreicht als die Summe ihrer Bestandteile. Erst wenn am Ende eine Tür zuschlägt, wagt man wieder, ein bisschen mehr zu atmen. Die folgenden Tracks nehmen sich in ihrer Dringlichkeit etwas zurück, um für das abschließende dramatische Finale in "Alabaster cello" noch mehr dynamischen Spielraum zu bieten. Keine Frage, "Prey" platziert sich aus dem Stand heraus als eine der stärksten Veröffentlichungen von Planes Mistaken For Stars. Ein dezentes Funkeln am Firmament? Eher eine glühend heiße Supernova.

(Felix Heinecker)

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Highlights

  • Dementia Americana
  • Fucking tenderness
  • She who steps
  • Black rabbit

Tracklist

  1. Dementia Americana
  2. Til' it clicks
  3. Riot season
  4. Fucking tenderness
  5. She who steps
  6. Clean up mean
  7. Black rabbit
  8. Pan in flames
  9. Enemy blinds
  10. Alabaster cello

Gesamtspielzeit: 37:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

fakeboy

Postings: 5277

Registriert seit 21.08.2019

2024-09-27 15:05:51 Uhr
Sehr schön, danke für den Hinweis! Eine dieser Bands, die mich mit einem einzelnen Song auf einer Compilation total einnehmen konnte. „Copper & Stars“ hiess der Song, ich entdeckte ihn auf einem Deep Elm-Labelsampler. Immer noch ein Knüller.

headup

Postings: 60

Registriert seit 09.09.2017

2024-09-27 14:59:51 Uhr
Wow...am 01.11. kommt tatsächlich noch ein Planes-Album raus.
Nach der ersten Single "Fix me" geht meine Gänsehaut gar nicht mehr weg und wird mich sicher komplett durchs kommende Album begleiten.
Wird sicherlich ein ganz besonderes Album werden...großartig, dass es das noch geben wird.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 33297

Registriert seit 07.06.2013

2016-10-25 16:39:46 Uhr
Ich muss auch nochmal schauen...

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 11113

Registriert seit 23.07.2014

2016-10-25 00:41:44 Uhr
Trotz der interessanten Referenzen leider nichts für mich. Nicht wirklich wild, vieles schon zu oft gehört und die Stimme ist auch nicht so meins. Naja.

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 10088

Registriert seit 26.02.2016

2016-10-22 19:14:11 Uhr
Ich würde auch schätzen, dass dir das Album gefällt. ;-)
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