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Madness - Can't touch us now

Madness- Can't touch us now

Universal
VÖ: 28.10.2016

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Rosinen für das Müsli

Es gibt Dinge auf der Welt, die ändern sich einfach nie. Während ein Großteil der Briten keine Lust mehr auf den EU-Zirkus hat und der Mensch bald mit einer Brille die virtuelle Realität betritt, präsentieren sich Madness von all dem durchweg unbeeindruckt. Okay, nach zahlreichen Hitalben in den 80ern und ein bisschen Konzert hier, Konzert da in den 90ern veröffentlichen die sechs Briten eigentlicht erst seit 2009 wieder regelmäßig neues Material. Die Herren mit den schicken Sakkos und den feschen Brillen sind mit dem dritten Album in sieben Jahren wieder voll im Musikbusiness angekommen – und geben sich ironisch: "Can't touch us now" ist Motto und Titel des nunmehr 13. Studiowerks. Eine Stunde britische Musik, die so klingt, wie Suggs und Co. mit ihren gut 50 Jahren eben so klingen können.

Der titelgebende Einstieg ist zwar unverkennbar Madness, kommt aber ein wenig arg schunkelig aus der Anlage. Ohne pauschale Zusammenhänge zwischen der Schnelllebigkeit von Musik und dem Alter der Bandmitglieder herstellen zu wollen: Es ist natürlich schwierig, mit einem Opener zu beeindrucken, wenn man 1979 mit einem Song wie "One step beyond" losgelegt hat und inzwischen ein Stückchen älter geworden ist. Schwamm drüber, gibt ja noch 15 weitere Songs. Das folgende "Good times" erfüllt alle Ansprüche an einen Madness-Hit: weniger als drei Minuten Spielzeit, eine groovende Strophe und ein oft wiederholter, einprägsamer Refrain. "Where did all the good times go?" fragt Suggs mit gewohnt britischem Akzent. Auf diesem Album stecken sie vor allem in den gemächlichen und gefühlvollen Songs. "You are my everything" überzeugt dann mit dominanten E-Gitarren und Streicher-Einsatz.

Madness sind im 21. Jahrhundert mehr Pop als Ska oder Punk, ohne sich dabei zu verraten oder anzubiedern. Damit sorgen die Londoner für einige Zauber-Momente wie im schönen "Another version of me" oder in der schnörkellosen und treibenden Single "Mr. Apples". Vor allem hinten raus fehlt den Songs aber der notwendige Drive oder der entscheidende Twist. So blubbern "Mumbo jumbo" oder "Pam the hawk" dahin, ohne für großes Aufsehen zu sorgen. Ein richtiger Kracher bleibt auch im letzten Drittel aus. Das Album hinterlässt somit einen wohligen, aber auch nicht ganz befriedigenden Eindruck, denn ein bisschen mehr wäre schon drin gewesen. Dem Sextett wird es egal sein, da es weiterhin unverändert intensiv die Bühne erklimmen und die zahlreichen Fans zum Tanzen bringen wird. Die paar Rosinen, die das Müsli aus Klassikern noch veredeln sollen, bietet "Can't touch us now" nämlich schon.

(Till Bärwaldt)

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Highlights

  • Good times
  • Mr. Apples
  • You are my everything
  • Another version of me

Tracklist

  1. Can't touch us now
  2. Good times
  3. Mr. Apples
  4. I believe
  5. Grandslam
  6. Blackbird
  7. You are my everything
  8. Another version of me
  9. Mumbo jumbo
  10. Herbert
  11. Don't leave the past behind you
  12. (Don't let them) catch you crying
  13. Pam the hawk
  14. Given the opportunity
  15. Soul denying
  16. Whistle in the dark

Gesamtspielzeit: 59:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

afromme

Postings: 539

Registriert seit 17.06.2013

2016-10-22 16:00:03 Uhr
@Kritik
Wo sagt der Autor denn, dass Smyth (aka Chas Smash) noch Mitglied sei? In der Rezension wird ja explizit vom Sextett gesprochen. Mit Smyth waren sie ein Septett.
Auch wird nirgendwo behauptet, One Step Beyond sei von Madness selbst geschrieben. Bloß, dass die Band mit diesem Lied als Opener losgelegt hat.

Das einzige, was mich auch irritiert, ist, dass er Madness erst mit dem 21. Jahrhundert mehr beim Pop als beim Punk/Ska sieht.
Schon auf dem ersten Album waren sie das, und die Band hat das selbst wohl auch nie wirklich anders gesehen.
Fürstbischof von Gurk
2016-10-20 15:33:46 Uhr
Gute Schreiberlinge schreiben nicht auf Dauer für lau, mein Freund.
Kritik
2016-10-20 15:03:46 Uhr
Der Herr Schreiberling weiß aber schon, dass "One Step Beyond" ein Cover ist, nicht wahr?
Und er weiß auch, dass Chas die Band verlassen hat?
Und dass sie nie Punk gemacht haben, sondern sich schon immer als Pop-Band mit Liebe zum Ska verstanden?

Und warum das Amy-Tribut "Backbord" nicht in den Highlights erwähnt oder zumindest im Text genannt wird, bleibt wohl auch sein Geheimnis.

Wo nur sind eure guten Schreiber alle hin, PT? Ihr hattet mal einige davon...

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-10-19 20:52:17 Uhr
Frisch rezensiert.

Meinungen?

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2016-09-02 18:29:13 Uhr
Madness
Can‘t Touch Us Now
VÖ: 28.10.2016

Neues Album und zwei exklusive Konzerte in Deutschland

Ska, Pop, Punk – seit mehr als drei Jahrzehnten mischen Madness diese Musikrichtungen in einen
Topf, und heraus kommt ein „NuQy-Sound“ der Extraklasse. Hits wie “House of Fun”, “It Must Be
Love” und “Our House” sind Klassiker der Musikgeschichte, und auch für ihre beiden letzten Alben
“The Liberty of Norton Folgate“ und „Oui Oui Si Si Ja Ja Da Da“ waren die KriPker voll des Lobes.
Und nun kommt mit „Can‘t Touch Us Now“ am 28.10.2016 das 12. Studioalbum der legendären
Briten.

Für die Aufnahmen von „Can‘t Touch Us Now“ nutzte die Band einmal mehr die berühmten Toe
Rag Studios in London. Produziert wurde das Album von Clive Langer und Liam Watson. Langer
begleitet die Band seit ihren Anfängen als Stamm-Produzent, Watson ist der Besitzer der Toe Rag
Studios und hat bereits zahlreiche große Namen produziert, darunter auch The White Stripes, für
deren Album „Elephant“ er einen Grammy erhielt. In Zusammenarbeit mit Charlie Andrews (Alt-J.),
der die Songs mixte und ihnen so den letzten Schliff verlieh, entstanden in nur drei Wochen Tracks
wie „Mr Apples“, „Mumbo Jumbo“, das Amy Winehouse-Tribut „Blackbird“ und natürlich der
Titelsong „Can‘t Touch Us Now“. Mit ihrem unnachahmlich fetzigen Sound aus Pop, Reggae und
Soul-Einflüssen und ihren gewohnt humorvollen Texten beweisen Madness mit diesem Album aufs
Neue, dass sie auch heute noch zurecht eine der erfolgreichsten Ska-Bands aller Zeiten sind.

„Can‘t Touch Us Now“ erscheint am 28.10.16 als CD und Vinyl.

Bevor Madness im Dezember in Großbritannien auf Tour gehen, kommt die Band für zwei exklusive
Konzerte live nach Deutschland:

3.10.2016: Berlin, Tempodrom
4.10.2016: Bochum, RuhrCongress


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