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Yellowcard - Yellowcard

Yellowcard- Yellowcard

Hopeless / Soulfood
VÖ: 30.09.2016

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Abschied ohne Tränen

In der Theorie schmerzt jeder Abschied in irgendeiner Form. Selbst mit der heruntergekommensten Küchenpfanne, die nach der Erwärmung des tausendsten Tofu-Klumpens dann doch irgendwann den Geist aufgibt, sind zahlreiche Erlebnisse verbunden, die das Leben in dem Zeitraum lebenswerter gemacht haben. Auch nach dem plötzlichen Ende einer Freundschaft, die aus niederträchtigsten Gründe zerbrach, bleiben immer noch die geteilten Erlebnisse für immer und ewig haften. Bei Bands kann dieses Lebewohlsagen sogar noch weitaus qualvollere Züge annehmen – schließlich sorgen Künstler durch ihre Musik nicht selten dafür, dass man auch in den hoffnungslosesten Momenten wieder Kraft schöpft. Auf die Beine kommt. Optimistisch nach vorne blickt.

Auch Yellowcard waren vor leider viel zu langer Zeit dazu in der Lage, genau diese positiven Gefühlsregungen hervorzurufen. Über "Ocean avenue" ist im Prinzip bereits alles gesagt worden – dennoch kann man nicht oft genug darauf hinweisen, dass das zwölf Jahre alte Werk auch heute noch selbst am dunkelsten Herbsttag die Skatersonne an den Himmel zaubert. Nun soll also das selbstbetitelte zehnte Studioalbum endgültig das letzte Wort sein – laut eigenen Angaben nach "unzähligen Diskussionen" und "monatelanger Grübelei". Mit diesem Wissen im Kopf entsteht in Windeseile auch die Hoffnung, dass Yellowcard nach zwischenzeitlicher Schwächephase noch einmal alles abrufen und ihr Meisterwerk abliefern, das dafür sorgt, dass man die Band wohlwollend in Erinnerung behält.

Leider folgt an dieser Stelle kein revolutionärer Plot-Twist, sondern das, was wohl die meisten auch erwartet haben, denn "Yellowcard" ist alles andere als ein opulentes Mausoleum, sondern eher ein mickriger Grabstein, auf dem sogar noch ein Buchstabendreher enthalten ist. Durchgängig wirken die Kalifornier gleichgültig, halbherzig und ohne jegliche Spielfreude. Abermals liegt dies nicht nur vor allem an den blutleeren Songs, sondern auch an den kargen Einsätzen des Violinisten Sean Mackin. Ohne ihn fehlt es komplett an Dynamik und Leidenschaft – ganz abgesehen vom fehlenden Alleinstellungsmerkmal. Und wenn dann auch noch die obligatorischen Balladen "Leave a light on" und "I'm a wrecking ball" dermaßen emotionslos heruntergedudelt werden, fällt einem vor Zorn der Abschiedsbrief aus der Hand.

"If you could go back now / Would you say it differently?" – diese erste Refrainzeile des einzigen angenehmen Ausreißers "Rest in peace" könnte man fast schon auf die zwischenzeitliche Trennung münzen, die Yellowcard ab 2008 bekanntgaben, um insbesondere das Privatleben der Mitglieder zu ordnen und ihren Platz im Leben zu finden. Die Pause endete schon nach zwei Jahren, doch sie hätten bereits zu dem Zeitpunkt endgültig Lebewohl sagen sollen. Natürlich freuten sich Fans der früheren Stunde über eine akustische Version von "Ocean avenue", und auch "Southern air" ging gerade noch so in Ordnung. Doch einen wirklichen Mehrwert konnten Yellowcard ihrem Schaffen nun wirklich nicht mehr hinzufügen. Im Gegenteil: Schon "Lift a sail" sorgte sogar für ungläubiges Stirnrunzeln aufgrund der niedrigen Qualität. Dieses letzte Werk trägt nur marginal dazu bei, die Kalifornier positiv im Gedächtnis zu behalten. Genau deswegen fällt der Abschied leider auch nicht wirklich schwer.

(Christian Laude)

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Highlights

  • Rest in peace

Tracklist

  1. Rest in peace
  2. What appears
  3. Got yours
  4. A place we set afire
  5. Leave a light on
  6. The hurt is gone
  7. Empty street
  8. I'm a wrecking ball
  9. Savior's robes
  10. Fields & fences

Gesamtspielzeit: 47:57 min.

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User Beitrag

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26285

Registriert seit 08.01.2012

2017-04-13 19:42:42 Uhr - Newsbeitrag

YELLOWCARD RELEASE THEIR FINAL VIDEO EVER
"A PLACE WE SET AFIRE"
YELLOWCARD'S FINAL VIDEO FOR "A PLACE WE SET AFIRE"
“We have fans that have been so devoted and so supportive of this band for so long now that I can’t imagine how to look them in the face and tell them this is happening,” says YELLOWCARD vocalist/guitarist RYAN KEY at the start of the video “A PLACE WE SET AFIRE”, their last to be released as a unified band. Taken from their self-titled final album, “A Place to Set Afire” is the ultimate heartfelt goodbye from a band who valued their fans as a vital and massively important part of who they were and what kept them going.



Says Ryan about the video:

"We are happy to finally release our last music video. We chose 'A Place We Set Afire' because the song was inspired by and written for you. We are so grateful to one of our biggest fans and friend, Chris Lawrence, for donating his time and passion for Yellowcard to this video. We hope that you enjoy this final farewell piece. Thank you all for everything."


Yellowcard played their final show ever on March 25, 2017 at House of Blues in Anaheim, CA. Amid streams of tears from the audience and band members alike, the band lit up the stage as they always do - like it was their last show ever, but this time, it was. As OC WEEKLY wrote in their review of the show, “Playing each note with the energy and emotion of five guys knowing they may never see a more rabid crowd, the L.A.-based Florida natives powered through tunes like ‘Light Up the Sky,’ ‘Lift a Sail,’ and ‘Rivertown Blues’ as the fans (many of whom traveled from other states and countries) helped sing every note and rocked out so hard that the somewhat-unstable walls of the House of Blues shook and tiny bits of the ceiling appeared to fall down.”

“It’s definitely not easy,” concludes violinist SEAN MACKIN at the conclusion of the video. “I don’t want to say goodbye. I just want to say, ‘Thank you’.”

Yellowcard released their self-titled album on September 30, 2016 via Hopeless Records and was self-produced by Ryan Key and guitarist Ryan Mendez with long-time ally and close friend Neal Avron as Executive Producer. Yellowcard was Ryan Key (vocals, guitars), Sean Mackin (violins), Ryan Mendez (guitar), and Josh Portman (bass).
Pascal901
2017-03-01 13:53:53 Uhr
Bis auf "Empty Streets" kann ich dem Album leider nichts gutes entnehmen.
Man kriegt das Gefühl, dass die Auflösung vor den Studioaufnahmen schon mental vollzogen wurde.
Bin sehr enttäuscht

uselessDM

Postings: 2

Registriert seit 29.09.2016

2016-10-11 20:32:12 Uhr
Ziemlich faszinierend, dass alle verlinkte Alben von Yellowcard eine 6/10 bekommen haben, obwohl sie laut Text zwischen Meisterwerk und Schrott schwanken.

solea

Postings: 344

Registriert seit 15.06.2013

2016-10-08 19:10:09 Uhr
Habs jetzt zwei mal durch. Vielleicht nicht so seicht wie lift a sail aber weit entfernt von der Höchstform. Vielleicht 4 oder 5 von 10

solea

Postings: 344

Registriert seit 15.06.2013

2016-10-08 10:08:43 Uhr
Schade, die Rezi lässt nichts gutes hoffen. Ich war nach lift a sail ja auch schon sehr enttäuscht, das hier scheint nicht besser zu werden.
Ich bin dennoch etwas traurig über die Auflösung, Yellowcard waren nun wirklich die Pop Punk Band, die mich über all die Jahre begleitet hat. Als Ocean Avenue rauskam, hatte ich gerade das Abi in der Tasche. Die Rezi passt in diesem Zusammenhang ganz gut.
Aber nun ja, viel mehr dieser Alben hätte es auch wirklich nicht gebraucht. Schade, dass sie hier in der Stuttgarter Gegend nicht mehr spielen...
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